Die Häuser der Franziskaner

Garmisch-Partenkirchen

Wallfahrtsort St. Anton

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Die Wallfahrtskirche St. Anton in Partenkirchen wird seit 1934 von den Franziskanern betreut.

Sie wird vornehmlich von Einzelwallfahrern aufgesucht, die die Stille und die Schönheit der Kirche schätzen. Selbstverständlich kommen, vor allem in den Sommermonaten, auch größere Gruppen, die mit Bussen St. Anton als Wallfahrts- oder auch als Ausflugsziel ansteuern. Führungen sind nach Anmeldung und Absprache möglich.

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Kirchliche Trauung
in der Wallfahrtskirche St. Anton, Partenkirchen

Die Anmeldung zur Trauung erfolgt über die Pfarrei Maria Himmelfahrt Partenkirchen

Pfarramt Maria Himmelfahrt
Pfarrgasse 2
82467 Garmisch-Partenkirchen

Tel.: 08821 / 96 70 08-0

Bei schriftlichen Anfragen bezüglich Trauung oder Taufen in der Wallfahrtskirche St. Anton bitte immer ihre Telefonnummer mit angeben!

Hinweis: Klären Sie bitte bei einer katholischen/ökumenischen Trauung baldmöglichst ab, ob der Pfarrer Ihres Wohnsitzes oder der trauende Geistliche das Brauleutegespräch führt, bei dem das Ehevorbereitungsprotokoll ausgeführt wird. Dieses Ehevorbereitungsprotokoll mit den dazugehörigen Taufscheinen sollte spätestens vier Wochen vor dem Trauungstermin im Pfarramt Maria Himmelfahrt Partenkirchen vorliegen. Die Gebühr für die Anmeldung (Pfarramt Maria Himmelfahrt Partenkirchen) zur kirchlichen Trauung beträgt € 30,-

Hausgemeinschaft der Franziskaner in Füssen

Claus Scheifele (Präses), Helmut Münch.

Liturgie

Gebet & Gottesdienst

Wallfahrtskirche „Hl. Antonius von Padua“

Regelmäßige Gottesdienste

Morgenmesse

  • Montag – Samstag
    jeweils um 7:30 Uhr (außer Dienstag)
  • Dienstag Abendmesse
    im Sommer um 19:00 Uhr
    im Winter um 17:30 Uhr
  • Sonntags- und Feiertag
    9:00 Uhr Heilige Messe

Beichtgespräch

  • nach Vereinbarung (Tel: 08821/9670090)
    oder bei Vorsprache an der Klosterpforte.

Kontakt

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Franziskanerkloster
Garmisch-Partenkirchen
St. Anton 1
82467 Garmisch-Partenkirchen

Tel.: 08821 / 96 70 09-0
Fax: 08821 / 96 70 09-9

eMail: gap@franziskaner.de
Web: st-anton-partenkirchen.de

Die Wallfahrtskirche St. Anton auf Facebook.

Geschichte

Im Jahre 1704 ließen vier Partenkirchner Bürger aus alten Geschlechtern ihrem Schutzpatron, dem hl. Antonius von Padua, eine Kapelle erbauen. Dies geschah zum Dank für die Bewahrung in den Kriegsnöten des Spanischen Erbfolgekrieges, dessen Grausamkeit das ganze Loisachtal zu spüren bekommen hatte. Der Garmischer Maurermeister Fabian Mayr errichtete die Kapelle in der Form eines Oktogons mit einem rechteckigen, nordwärts vorgelagerten Altar. Vom Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher zu Kapfing und Lichteneck wurde die Kapelle 1708 geweiht.

Pfarrer Matthias Samweber von Partenkirchen strebte aus pastoraler Sorge wegen der wachsenden Anzahl der Pilger die Erweiterung der Kapelle zu einer Kirche und den Bau eines Priesterhauses mit finanzieller Unterstützung seiner Schwestern und seines Bruders an. Den besten Künstlern ihrer Zeit wurden die Arbeiten für den Erweiterungsbau (1734 – 1736) übertragen.

Dem genialen Baumeister Josef Schmutzer aus Wessobrunn wurden die Umgestaltung und der Neubau anvertraut. Schmutzer ließ das Oktogon durchbrechen und fügte nach Süden den ovalen Kirchenraum an. Dabei entstanden seitlich zwei Rundkapellen. Der Altarraum wurde nördlich an das Oktogon angefügt und über ihm der geometrisch fein gegliederte Turm errichtet. Das Oktogon und das neue Kirchenschiff wurden unter einem durchgehenden Dach zusammengeschlossen und alles, was Schmutzer gelungen war, ergab nun das geschlossene Bild der Wallfahrtskirche St. Anton. Im Anschluss daran wurde nach Norden hin das Priesterhaus errichtet. Neben Josef Schmutzer arbeitete auch sein Sohn Franz Xaver in St. Anton. Ihm verdankt die Decke des Oktogons den in den zarten Grundfarben rosa, gelb und silbergrau gehaltenen, besonders reizvollen Rokoko-Stuck.

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Pfarrer Matthias Samweber holte 1736 den 26-jährigen, südtiroler Maler Johann Ev. Holzer nach St. Anton. Die Genialität dieses Malers zeigt sich in seinem ersten großen und einzig erhaltenen Kuppelfresko. In dem Ovalgewölbe des neuen Kirchenraumes malte Holzer zwischen Balustraden, Obelisken, Pfeilern, Treppen, Säulen und Arkaden die Menschen, die in größter Not zum hl. Antonius als ihrem Fürsprecher bei Gott kommen.

Was der Franziskaner Julian von Speyer 1249 im Hymnus „Si quaeris miracula“ in Worte gefasst hat, stellt Holzer in überwältigenden Bildern szenisch dar. Mit diesem Fresko hat Holzer die Enge des Kirchenraumes überwunden und führt vom Elend auf der Erde in die Unendlichkeit des Himmels, in dem der hl. Antonius und die vielen Engel vor dem göttlichen Kind als Herrscher des Alls schwerelos zu schweben scheinen. Im Kuppelfresko von St. Anton finden sich die Menschen in all ihrem Leid, aber auch mit all ihrer Glaubenszuversicht nicht alleine.

Dazu gehören die acht Medaillonfresken im Oktogon und die beiden Zwickelbilder von Johann Ev. Holzer, die vom Mittenwalder Maler Josef Dieffenbrunner signierten Fresken in der Flachkuppel über dem Hochaltar, die Figuren Franziskus mit dem Kreuz und Antonius der Einsiedler am Hochaltar wohl aus der Hand des Wamberger Bildhauers Andreas Ohnich, die Kanzel, drei geschichtlich bedeutende Votivbilder, die prächtig gefasste Votivstatue des hl. Antonius mit dem Jesuskind, die Pieta und im westlichen Aufgang 265 geschnitzte Gedenktafeln der gefallenen und vermissten Partenkirchner der letzten Weltkriege.

In den Jahren 1987/99 wurden das Priesterhaus (Kloster), der Turm und die Wallfahrtskirche innen und außen restauriert. Das gesamte Ensemble – Kirche und Kloster – steht heute unter Denkmalschutz.

Seit 1934 sind die Franziskaner in St. Anton, Partenkirchen

Die Haus-Chronik, Band I (27.11.1934 – 31.07.1977) erzählt:

„Am 26. September 1934 ist H. H. Max Müller, der letzte Benefiziat aus dem Weltklerus, nach fast 40-jähriger Tätigkeit bei St. Anton gestorben. Sein hohes Alter, vor allem auch seine Blindheit in den letzten acht Jahren und verschiedene ungünstig angesetzte Verpflichtungen in der Pfarrkirche waren sehr zum Nachteil der Wallfahrtspflege.

Nach dem Tod von H. H. Max Müller hatten sich für dieses idyllische Plätzchen österreichische Trinitarier und bayerische Redemptoristen interessiert gezeigt. Dem hochwürdigsten Herrn Kardinal Michael v. Faulhaber wollte aber scheinen, die Franziskaner seien am ersten in der Lage, die Wallfahrt wieder zu heben und dem besonders gearteten Charakter der Gebirgler gerecht zu werden. Ähnlicher Meinung waren der verstorbene Pfarrer Isidor Sutor von Partenkirchen, die Benediktiner von Ettal, die meisten Geistlichen der Umgebung und eine Reihe einflussreicher Bürger, aus deren Mitte besonders Herr Schreinermeister Mittner genannt sei. Auch die ansässigen Schulschwestern und die Vinzentinerinnen hatten Stimmung für uns gemacht. …

Nach verschiedenen inoffiziellen Andeutungen in den vorausgegangenen Jahren übertrug uns der Oberhirte unmittelbar nach Verweisung des Benefiziums die Übernahme der Seelsorge, so dass jetzt die Berufung der Franziskaner, die schon bei der Erbauung des Antoniusheiligteums vor 200 Jahren erörtert war, Tatsache wurde. Die notwendigen Verhandlungen waren bald abgeschlossen, ein für alle Teile recht brauchbarer Vertrag abgefasst, so dass an die Besetzung geschritten werden konnte.

Die Wahl des Definitoriums (=beratendes und entscheidendes Provinzkollegium) fiel auf P. Cajus Grallner als Präses, auf P. Adalbero Leopoldseder als Verwalter des Kuratbenefiziums und Rector Ecclesiae sowie auf Frater Florian Settele als Faktotum (=Bruder für alle Angelegenheiten).

Am 27. November, einem sonnigen Antoniusdienstag, kamen wir mit unseren von A. R. P. Provinzial von langer Hand her bereitgestellten Habseligkeiten angefahren. Aus- und Einzug vollzogen sich gleichzeitig und gestalteten sich zu einem kleinen Volksschauspiel. Dem wackeren Zugreifen unserer vier Münchner Schreiner und der wirklich opferfreudigen Mithilfe der Partenkirchner Nachbarn ist es zu verdanken, dass wir schon am nachfolgenden Sonntag unsere Festgäste in saubere, wohlgeordnete Räume führen konnten. Die Bauern von Oberau hatten für warme Zimmer, die armen Schulschwestern vom hiesigen Mädchenlyzeum für erste Atzung (=Stärkung durch Speisen) gesorgt …“

Vor 80 Jahren – Am 1. Adventsonntag, 2. Dezember 1934, wurden die Franziskaner offiziell in St. Anton eingeführt

Die Haus-Chronik, Band I (27.11.1934 – 31.07.1977) erzählt:

„Die offizielle Einführung am 1. Adventsonntag, den 2. Dezember 1934, gestaltete sich zu einer weihevollen Stunde für die ungemein zahlreichen Teilnehmer.

Betend bewegte sich von der Pfarrkirche Partenkirchen um 2.00 Uhr nachmittags ein langer Zug, voran die katholischen Vereine mit ihren Fahnen, zum Wallfahrtskirchlein St. Anton. Die Häuser, besonders die des „Antoniusviertels“, waren mit
Kränzen und Girlanden froh geschmückt. Von allen Giebeln grüßten weißblaue Fahnen. Der Himmel hatte im Dezember „reinstes Frühlingswetter“ beschert.

Am Hauptaufgang zum Kirchlein waren Herr Pfarrer Lorenzer von Partenkirchen, Herr Prälat Brem und Pater Provinzial Polykarp Schmoll, und Pfarrer Lorenzer deutete dem lauschenden Volk den Sinn der Stunde. Aus seinen Worten klang aufrichtiges Wohlwollen, wie er solches schon vorher im Werk verschiedentlich bewiesen hatte.

H. Prälat Brem als erzbischöflicher Beauftragter behandelte in kurzen Strichen die Geschichte von St. Anton und betonte das gute Einvernehmen zwischen Ordinariat, Franziskanerprovinzialat und Pfarramt beim Entstehen der klösterlichen Niederlassung.
P. Provinzial führte aus, dass wir (= die Franziskaner) als Empfangende und Versprechende die Wacht am Heiligtum unseres großen Ordensbruders Antonius übernehmen.

Anschließend war kurze Andacht mit „Veni Creator“ und „Te Deum“. Leider konnte das Kirchlein nur zum geringen Teil die Gläubigen aufnehmen. Die Vertreter der Gemeinde mit Bürgermeister Neuner an der Spitze, die Schule, vertreten durch Herrn Oberlehrer Birkner, und die sämtlichen Mitglieder der Kirchenverwaltung brachten nach der kirchlichen Feier ihre Segenswünsche im Klösterlein dar.

Ein kurzes, aber recht gemütliches Zusammensein in unserem
provisorischen Refektorium bildete den Schluss der von Liebe und Teilnahme des Volkes und des Klerus getragenen Einführung“.

Das „Antonifest“

Am 13. Juni eines jeden Jahres wird das „Antonifest“ gefeiert. Im liturgischen Kalender erinnert dieser Tag an den heiligen Antonius von Padua. Ein Pontifikalamt im Freien mit der Predigt eines Bischofs oder Prälaten zeigt die Bedeutung dieses Festtages nicht nur für Partenkirchen, sondern für das ganze Werdenfelser Land. Dem hl. Antonius zu Ehren, dessen wundervolle Begegnung mit dem Jesuskind der venezianische Maler Bartolomeo Letterini im Hochaltarbild festhielt, gilt dieser Tag.

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Heiliger Antonius von Padua
Heiliger Antonius von Padua

Vor 80 Jahren – Das erste „Antonifest“ am 13. Juni 1935 unter der Leitung des Franziskanerordens

Die hauseigene Chronik (Band I) berichtet am 14.06.1935:

Das Fest des hl. Antonius wird seit alters im Werdenfelser Land in hohen Ehren gehalten. In Partenkichen wird nicht gearbeitet. Sogar die Schüler haben frei.

Heuer haben wir ein Triduum angesetzt. Einmal sollte die Bevölkerung merken, dass auf dem Antoniberg unser Leben erblüht und dann sollte unsere Antoniusreliquie, die einen Splitter aus dem Oberarmknochen des hl. Antonius enthält und sonst in München St. Anna aufbewahrt wird, kraftvoll eingeführt werden.

Wir haben in Pater Dr. Dr. Dionys Schötz einen gewandten Kanzelredner gewonnen, und St. Antonius hat uns bestes Wetter bestellt, so dass der Erfolg durch den Besuch der Gläubigen nicht ausbleiben konnte. Der Besuch steigerte sich sogar von einer Veranstaltung zur anderen.

Am Vorabend des Antonifestes schloss sich an die Predigt eine eucharistische Lichterprozession. Für Partenkirchen etwas ganz Neues! Alle Stimmen gingen dahin: „Das muss in Zukunft immer sein.“ Herr Pfarrer Lorenzer trug das Allerheiligste.

Auf verschiedenen Höhen leuchteten Antoniusfeuer.

Am Festtag selbst weckten die Glocken der Pfarrkirche und des Antoniuskirchleins und Böllerschüsse die Leute aus den Federn. Auf St. Anton erwachte reges Leben.

An den hl. Messen nahmen viele Gläubige teil. Zu den Beichtstühlen drängte sich eine überraschend hohe Anzahl von Gottesdienstbesuchern.

Zum Hauptgottesdienst, den H. Pfarrer Lorenzer im Freien zelebrierte, hatte sich am Waldhang eine unabsehbare Menschenmenge gelagert. Bis von Scharnitz sind Leute gekommen. Gläubige aus Mittenwald und Partenkirchen zogen in Prozession und mit dem Kreuz zum hl. Antonius.

Die Nachmittagsvesper wurde vom Herrn Dekan Karl aus Mittenwald gehalten. Die von 5 Uhr bis abends 9 Uhr im beleuchteten Tabernakel ausgestellte Antoniusreliquie fand den ganzen Tag eifrige Verehrung. Hoch und nieder drängte sich zum Partikelkuss (Kuss des Gefäßes mit der Reliquie).

Nach dem Festgottesdienst versammelten sich in unserem Refektorium eine Zahl Geistlicher und einige Kirchenverwaltungsmitglieder zu geselligem Gabelfrühstück. Ebenso fanden sich mehrere geistliche Herrn nach der Vesper zum Haustus (nachmittägige Stärkung) ein.

Was Kirchenschmuck, Opfergaben und besonders Blumenspenden betrifft, haben unsere Partenkirchner eine Opferfreudigkeit bekundet, die sonst wohl schwer noch zu finden ist.

Beim Gottesdienst wurde unser neuer wohlgelungener Kelch eingeführt und zum ersten Mal verwendet. Er stammt von Lorenz Dümer aus München und kostete M 250,00.