22.06.2016 Adalbert van Londen ("Eifel-aktuell")

Jubiläum – 50 Jahre Franziskaner in Vossenack

Vor 50 Jahren wurde in Vossenack der Grundstein für das Kloster und das Gymnasium gelegt

Am Ende des 2. Weltkrieges wütete im Hürtgenwald eine der schrecklichsten Schlachten des 2. Weltkrieges. 20 Jahre später entschlossen sich die Franziskaner, an diesem Ort, wo zehntausende den Tod fanden, ein Kloster mit Gymnasium und Internat zu errichten. Am 29. Juni 1966 wurde dann der Grundstein für dieses Vorhaben gelegt. Seitdem sind 50 Jahre vergangen, in denen die Franziskaner an diesem Ort Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bildung, Erziehung und Seelsorge begleiten. Ein Grund um Dank zu sagen und zu Feiern. Bruder Wolfgang, der Guardian des Klosters in Vossenack freut sich auf das bevorstehende Jubiläum.

Adalbert van Londen recherchierte für das regionale Medium „Eifel-aktuell“ die Geschehnisse der damaligen Zeit.

Bescheiden, nüchtern, funktional setzt sich der große Gebäudekomplex des Franziskanerklosters in Vossenack zwischen den dicht bewaldeten Hügeln in Szene. Gar nicht so barock und monumental, wie die anderen Klöster der Eifel, Franziskanisch eben. Doch die Strahlkraft des Klosters in Vossenack wird nicht erst durch den Besuch in der Krypta sichtbar, sondern – ganz im Sinne des hl. Franziskus – durch das unermüdliche Engagement der Brüder in der Seelsorge, im Schuldienst und auch durch zahlreiche künstlerische Aktivitäten – und das weit über die Grenzen des Ortes hinaus.

Vor 50 Jahren, im Jahre 1966, konnte das ehrgeizige Projekt, der Bau des Klosters und des Gymnasiums mit Internat, Sportanlage und Turnhalle mit der feierlichen Grundsteinlegung realisiert werden. Nur ein Jahr später zog mit dem Start des Schul- und Internatsbetriebes das langersehnte Leben in die vielen Räumlichkeiten des Klosters ein. 50 Jahre – ein langer Zeitraum, den die Franziskaner in jeder Hinsicht ganz zum Gedeihen vieler Schülergenerationen und zur Ehre ihres Ordensgründers nutzten.

Franziskus und der Wolf: Plastik von Bruder Laurentius Englisch. Im Hintergrund die Klosterkirche.
Franziskus und der Wolf: Plastik von Bruder Laurentius Englisch. Im Hintergrund die Klosterkirche.

Doch wie kam es dazu, dass knapp 20 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges, der auch besonders im Hürtgenwald wütete, dort wo kein Stein mehr auf dem anderen lag, mit so großem finanziellen und logistischen Einsatz und Willen, ein für damalige Verhältnisse riesiger und moderner Komplex (war 1966 die größte Baustelle in NRW) entstehen sollte?

Die rheinischen Franziskaner wollten damals das niederländische Kolleg Exaten aufheben und statt dessen als neues Studienhaus das Franziskus-Gymnasium in Vossenack errichten. „Sinn und Ziel des Franziskus-Gymnasiums und des Internates sollte sein, junge Menschen zu mündigen Christen zu bilden und sie – so Gott es will – zum geistlichen Beruf hinführen. Das Franziskus-Gymnasium als höhere Schule aber soll allen Jungen der Eifel – ohne Unterschied der Konfession – offen stehen, die hier den Weg zur Reifeprüfung gehen möchten.“

Um sich die Umstände der Grundsteinlegung atmosphärisch besser vorstellen zu können, lassen wir an dieser Stelle anhand der Notizen des damaligen Rektors des Kollegs, Pater Suitbert Gammersbach, die Hauptprotagonisten des Geschehens jener Zeit noch einmal lebendig werden. „Papst Paul VI. leitet die Weltkirche. Dr. Johannes Pohlschneider ist Bischof von Aachen. Pater Constantin Koser Generalvikar des Minderbrüderordens, Pater Michael Nordhausen Provinzialminister der Kölnischen Franziskanerprovinz von den Heiligen Drei Königen.

Im weltlichen Geschehen bleibt zu erwähnen, dass  Heinrich Lübke Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Ludwig Erhard Bundeskanzler,  Franz Meyers Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen,  Paul Mikat Kultusminister des Landes NRW und Hubert Schmitt – Degenhardt Regierungspräsident des Regierungsbezirkes Aachen.“

Weiterhin erwähnt Bruder Suitbert Gammersbach in seinen Aufzeichnungen über den Tag der Grundsteinlegung: „Heute, am Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus, Mittwoch, den 29. Juni, segnet Provinzial Michael Nordhausen den Grundstein des Franziskus-Gymnasiums Vossenack und legt ihn auf das Fundament der Kirche. Die Gesamtplanung und Bauüberwachung liegt in den Händen des Architekten Wilhelm Joris aus Würselen!“

50 Jahre Franziskaner in Vossenack – das soll gebührend gefeiert werden. Deshalb lädt das Kloster im Zeitraum von Juni 2016 bis zum Dezember 2017 zu vielen unterschiedlichen Veranstaltungen ein.

Einige ausgewählte Termine

  • 29. Juni 2016, 19:30 Uhr: Tag der Grundsteinlegung vor 50 Jahren.
    Eröffnung und Festakademie mit Festvortrag von P.P.Dr. Johannes B. Freyer ofm /Rom.
  • 2. Juli 2016, 20:00 Uhr:  Maryanne Becker / Berlin liest „Die Flickschneiderin“.
    Mit Erdbeerbowle und Knabbereien.
  • 21. August 2016, 12:00 Uhr: Vernissage – Fotoausstellung:  Adalbert van Londen
    „So musst Du allem Bruder und Schwester sein“.
  • 10. September 2016, 20:00 Uhr: Konzert OPUS 4: Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig spielen Werke von Bach bis Gershwin.
  • 22. Oktober 2016, 15:00 Uhr: Puppenspiel – Der Wal im Rhein – Figurentheater am Nachmittag für Erwachsene und Jugendliche.
  • 12. November 2016, 15:00 Uhr: 23. herbst-speci-spectacel –  kleines Figurentheaterfestival – Puppenspiel  Schneewittchen (Gastspiel Theater Töfte / Melle).
  • 26. November 2016, 20:00 Uhr: Konzert – CANTALYRA.

Eine ausführliche Übersicht des Jubiläumsprogrammes folgt in Kürze.

FKV_50JFV_Logo_A4Kontakt

Franziskanerkloster Vossenack
Franziskusweg 1
52393 Hürtgenwald

Tel.: 02429 / 308-0
eMail: mail@franziskaner-vossenack.de


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