Die Franziskaner sind seit 100 Jahren in Holzhausen! Ein echter Grund zum Feiern und das haben die Franziskaner am vergangenen Wochenende mit ihren Gästen auch gebührend getan. Die Jubiläumsfeierlichkeiten, die bereits im Dezember letzten Jahres, am 08. Dezember 2017, mit einem Gottesdienst zum Gedenken an die juristische Errichtung eines Franziskanerkonventes durch Bischof Berning, begannen, fanden nun ihren Höhepunkt, denn am 18. Juni 1918 sind die ersten Brüder nach Holzhausen gezogen und haben mit ihrer Arbeit begonnen.
Deshalb war am vergangenen Wochenende in Holzhausen viel los. Es begann am Samstag Abend mit einem Festgottesdienst, dem der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe vorstand. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und neben unserem Provinzialminister Cornelius waren auch viele Brüder, die in früheren Jahren einmal in Holzhausen eingesetzt waren, gekommen. Die drei Chöre der Pfarrgemeinde – Kirchenchor, Familienchor und Incantare – haben den festlichen Gottesdienst musikalisch mitgestaltet und ihm dadurch eine ganz besondere Note verliehen.
In seiner Predigt würdigte der Weihbischof die franziskanische Präsenz in Holzhausen und die Arbeit der Franziskaner in der Pfarrgemeinde und im Bildungshaus. Er bezog sich dabei auf einen Text des Hl. Franziskus, den „Spiegel der Vollkommenheit“. Dort benennt Franziskus die Stärken der einzelnen Brüder, aber nur im Zusammenspiel all dieser Kräfte wächst eine Gemeinschaft in Richtung Vollkommenheit, indem jeder Bruder seine ihm von Gott gegebenen Talente entfaltet und so zu einem glaubwürdigen Zeugnis für das Reich Gottes beiträgt. Mit dieser Zusammenschau von Tugenden ermutigte der Weihbischof die anwesenden Brüder, aber auch alle, die sich den Franziskanern verbunden fühlen, mit ihnen leben und arbeiten.
Die Arbeit der Franziskaner zeichne sich dadurch aus, dass im Zusammenleben mit den Menschen, im Hören auf ihr Wort und auf das Wort Gottes, getragen von Ehrfurcht und Höflichkeit, mit Demut und Bereitschaft, Verantwortung zu teilen, Räume entstehen können, in denen sich Menschen von Gott her angesprochen fühlen können. Dies drückt sich durch Authentizität, Gastfreundschaft, Sorge um die in der Mitte und am Rand Stehenden Menschen sowie den Mut zum klaren Wort und zum spürbaren Engagement aus. Er schloss seine Predigt mit dem Gruß des Hl. Franziskus „pace e bene“ – Friede und Gutes –, der den Charakter der franziskanischen Sendung gut zusammenfasst, und dankte den Brüdern im Konvent und allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bildungshaus und in der Pfarrgemeinde ganz herzlich.
Doch damit war das Fest noch nicht zu Ende. Nach dem Festgottesdienst waren alle zu einem Empfang ins Pfarrheim und zu einem Fest der Begegnung eingeladen. Dort wurde der Dank der Menschen für die 100jährige Präsenz der Franziskaner in Holzhausen spürbar. So hieß es zum Beispiel: Unsere Franziskaner sind immer mittendrin und dabei. Sie sind ein Gewinn für Holzhausen und ganz Georgsmarienhütte, weil sie ein Teil unseres Lebens sind. Dieser Dank wurde durch den Provinzialminister auch zurückgegeben: So dankte er den Menschen vor Ort, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bildungshaus und Pfarrei und auch dem Bistum für die große Unterstützung und Wertschätzung. Außerdem habe er festgestellt, dass es den sog. „Ohrbeck-Virus“ gibt. Brüder, die einmal hier waren, kommen gerne wieder hierher zurück.
Der Abend ging nach den Grußworten bei Kreuzberger Bier und Engelberger Wein, Bratwurst und Pommes noch lange und vor allem fröhlich und in geselliger Runde weiter. Am Sonntag folgte das Pfarrfest, an dem sich die Brüder mit Konvent-, Glocken-, Orgel- und Sakristeiführungen beteiligten. Seinen vorläufigen Abschluss fanden die Jubiläumsfeierlichkeiten am Montag Abend, dem eigentlichen Tag des Einzugs der Brüder in Holzhausen, mit einem Helfer- und Nachbarschaftsfest, an dem noch einmal der gegenseitige Dank und die Freude spürbar wurde. Ohne die großartige Unterstützung der vielen Helfer wäre dieses schöne Fest nicht möglich gewesen.