Mit einem Pontifikalamt in der überfüllten Klosterkirche hat Bischof Gebhard Fürst am 9. Oktober die Franziskaner nach fast 100jähriger Präsenz vom Weggental verabschiedet.
Konzelebranten waren neben den Mitbrüdern auch Domkapitular Matthäus Karrer und der Rottenburger Dompfarrer Harald Kiebler, der ebenso wie Bürgermeister Stephan Neher und Provinzial Cornelius am Ende des Gottesdienstes ein Grußwort an die Gemeinde richtete.
Im Anschluss an die Feier hatte der Bischof alle Gottesdienstteilnehmer zum Mittagessen in einem vor dem Kloster aufgebauten Zelt eingeladen. Dabei wurde in vielen Begegnungen nochmals deutlich, wie wichtig dieser Wallfahrtsort für die Menschen der Umgebung ist und wie geschätzt die Franziskaner in Weggental waren. Ab 1. Advent werden indische Karmeliten im Weggental Dienst tun.
Auch die SWR Landesschau Baden-Württemberg berichtete von dem Abschied.
Schwarzwälder Bote: Franziskaner verlassen ihr „Paradies“
… „Das Weggental ist ein Ort, der dem Paradies sehr nahe kommt“, betonte Bischof Gebhard Fürst in seiner Laudatio und Predigt zum Abschied der Franziskaner. Die Brüder hätten den Ort so gestaltet, dass viele Gläubige, die ins Weggental pilgerten, dies auch so erlebt hätten. … Für die Sorgen und Nöte der Gläubigen hätten die Franziskaner immer ein offenes Ohr gehabt. Bischof Fürst betonte auch, dass im kommenden Jahr 500 Jahre Wallfahrt im Weggental gefeiert wird. Im Weggental werde es nun ohne die Franziskanerbrüder weitergehen. „Dass es hier weitergehen kann, dafür haben die Patres den Grundstein gelegt“, so Bischof Fürst. …
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Schwäbisches Tagblatt: Mit Tränen und Küssen
… Einen bewegenden Abschiedsbrief habe er von einem der Patres erhalten, sagte Bischof Gebhard Fürst in der Predigt. Nach dem Sachen-Packen wolle er noch einmal innehalten, schrieb der Franziskaner. Um die reiche Ernte des Ortes mitzunehmen und davon in der Zukunft zu zehren.
Das Weggental sei ein Ort, der dem Paradies sehr nahe komme, sagte Fürst. Dass viele Menschen so empfänden, sei der Verdienst der Patres. Sie hatten ein offenes Ohr für die Ratsuchenden und „steckten die Menschen mit ihrem Feuer der Liebe“ an. „Ich mag mir die Lücke, die sie hinterlassen, gar nicht vorstellen“, sagte der Bischof.
Die Franziskaner müssten jedoch für den Fortbestand ihrer Gemeinschaft sorgen, fuhr Fürst fort. Daher müssten sie sich aus einigen Bereichen zurückziehen. Zwei weitere Franziskaner-Klöster in Süddeutschland werden in den nächsten Monaten aufgegeben. „In dieser Stunde spüren Sie vielleicht, dass unsere Welt arm wird ohne geistliche Berufungen.“ …