10.02.2017 Bruder John Luke Gregory (Kustodie des Heiligen Landes)

Aleppo – Schritt für Schritt auf dem Weg in die Normalität

Augenzeugenbericht zur aktuellen Situation der Menschen in Aleppo (Syrien)

Bilder des Krieges. Bruder Bruno Varriano (Italien), der Guardian des Franziskanerklosters in Nazareth und Bruder John Luke Gregory (England), Pfarrer auf der Insel Rhodos, stehen inmitten der Trümmer der zerstörten großen Moschee in Aleppo. Beide Brüder gehören zur Provinzleitung der Kustodie des Heiligen Landes. Bild von Pro Terra Santa.

Bruder John Luke Gregory und Bruder Bruno Varriano von der Provinzleitung der Kustodie des Heiligen Landes besuchten die beiden Städte Aleppo und Homs in Syrien. Hier berichtet Bruder John Luke von den Begegnungen mit den Menschen dort, ihrer Solidarität und ihrem Lebensmut und der Hoffnung auf dauerhaften Frieden.

„Ich war mit Bruder Bruno Varriano vom 13. bis 17. Januar in Aleppo. Die meiste Zeit hielten wir uns im Zentrum der Stadt auf – umgeben von Zerstörung. In den östlichen Stadtteil sind wir nicht gefahren. Außerhalb der Stadt haben wir Geschosse und Explosionen gehört.

Jetzt, da die Stadt in der Hand der Regierungstruppen ist, gibt es eine gewisse Art von Ordnung. Einige Hauptstraßen sind sogar gereinigt. Ich war erstaunt, einen Straßenfeger bei der Arbeit zu sehen.

Die Menschen sind in ihre Wohnungen in die teilweise zerstörten Gebäuden zurückgekehrt. Auf den Balkonen hing sogar saubere Wäsche. Die Fenster waren sauber. Es hatte etwas surreales, etwas unwirkliches. Und doch ist es die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden, der den Menschen erlaubt, wenigstens zu versuchen zur Normalität zurück zu kehren.

Wir sind umhergegangen und haben die Zerstörungen gesehen und den Mut und die Freundlichkeit, mit der uns die Menschen begegneten. Die Fotos sind kein Vergleich, angesichts der Zerstörung der Stadt. In der Stadt Homs war es das gleiche Bild der Zerstörung. Wir waren – glaube ich – die einzigen Ausländer. Jedenfalls hatten wir während unseres Aufenthaltes dort keine anderen gesehen.

In Aleppo und Homs haben unsere Mitbrüder und die Schwestern eine wunderbare Arbeit gemacht. Die beiden katholischen Krankenhäuser sind immer in Betrieb gewesen.

Es gibt überall Kontrollstellen (checkpoints). Die Soldaten, die sehr freundlich und höflich waren, haben uns niemals Fragen gestellt, denn sie sind es gewohnt, Franziskaner zu sehen, die die Armen besuchen und die Kinder für die Kinderkrippen und Katechese zusammenholen.

Umgeben von Zerstörung gibt es doch auch Hoffnung, die Hoffnung, dass der Beschuss nun vorbei ist.

Das Vertrauen dieser Menschen und ihre Solidarität und das gegenseitige Mitgefühl hat uns Mut gemacht, trotz aller Gefahr bei den Menschen zu bleiben.

Ich möchte sie gerne noch einmal besuchen!“

Wenn Sie helfen möchten, Spenden Sie oder wenden Sie sich an Pater Werner Mertens,
unseren Kontaktmann zu den Brüdern in Syrien

Pro Terra Sancta – Syrien

Das von Bombensplitter getroffene Kreuz im Pfarrzentrum in Aleppo erinnert an die Schrecken des Krieges und die Sehnsucht der Menschen nach Frieden und Normalität.
Bild von Pro Terra Sancta.

Kommissariat des Heiligen Landes
Pater Werner Mertens
Klosterstraße 17
59457 Werl
Tel.: 02922 / 982-131

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