Redaktion Tauwetter

Amazonien

Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie

Titel der Ausgabe Tauwetter Nr. 1 März 2020, 35. Jahrgang.
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„Querida Amazonia“ – „Geliebtes Amazonien“ hat Papst Franziskus sein nachsynodales Apostolisches Schreiben betitelt, mit dem er die sogenannte Amazonienssynode reflektiert. Sie fand vom 6.-27. Oktober 2019 unter dem Motto „Amazonien – neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie“ in Rom statt.

Die Erwartungen nicht zuletzt im deutschsprachigem Raum waren hoch, vor allem in Bezug auf die Ämterfrage. Sie reichten von der Zulassung von „viri probati“, also bewährten verheirateten Männern zur Priesterweihe bis hin zur Einführung der Diakoninnen- und Priesterinnenweihe. Keine dieser Erwartungen hat sich erfüllt. Die Begrifflichkeiten finden ebenso wie der „Zölibat“ nicht einmal Erwähnung in dem päpstlichen Dokument.

Nun kann man entweder mit Bischof Erwin Kräutler konstatieren: Da es keine entsprechenden Weichenstellungen gab, „haben wir eine weitere Chance der längst notwendigen Erneuerung der Kirche vertan“ oder darauf hoffen, dass Papst Franziskus als geschickter Stratege die Entscheidung offengelassen hat, indem er das Abschlussdokument nicht zitiert und bewertet, sondern als solches so stehen lässt und es lediglich reflektierend mit eigenen Gedanken ergänzt. Der Streit über die Interpretation seiner Aussagen ist noch im Gange und hat bislang zu keinem belastbaren Ergebnis geführt.

Klar ist lediglich, dass der Aspekt einer integralen Ökologie den Schwerpunkt der Beratungen der Bischofssynode, ihres Schlussdokuments und auch des päpstlichen Schreibens bildet. Die Bedeutung Amazoniens sowohl für die Indigenen als auch die Menschheit insgesamt wird hervorgehoben.

Amazonien umfasst von der Fläche her ungefähr anderthalbmal die Fläche der Europäischen Union. Der Amazonas-Regenwald gilt als „grüne Lunge“ unseres Globus. Er beherbergt rund zehn Prozent der weltweiten biologischen Vielfalt.

Für die Aspekte der Inkulturation und einer Kirche mit amazonischem Gesicht, mit eigenen Akzentsetzungen im Bereich von Ritus und Liturgie, mit der Wertschätzung der Laien markiert das Dokument wichtige Eckpfeiler.

Amazonien und seine Bewohner:innen rücken sowohl aus ökologischer als auch aus ekklesialer Perspektive vom Rand in die Mitte.

Diese TAUWETTER-Ausgabe lädt dazu ein, die Ergebnisse der Amazonien-Synode nicht nur einseitig aus dem Blickwinkel der Ämterfrage wahrzunehmen, sondern mit den päpstlichen vier Träumen ganzheitlich aus den sozialen, kulturellen, ökologischen und kirchlichen Herausforderungen.

Dennoch bleibt die Frage des bekannten brasilianischen Theologen Leonardo Boff: „Von wem wird das Schreiben ‚Das geliebte Amazonien‘ geliebt und von wem nicht?“

Inhalt

  • QUERIDA AMAZONIA
    Vorstellung und Einordnung des nachsynodalen Apostolischen Schreibens
    Stefan Federbusch OFM
  • Die erzieherische Beziehung zur Natur: Ein Zeugnis
    Vortrag bei der Tagung „Bündnis zur Erziehung für Natur und Umwelt“ am 15./16. Januar 2020 in Rom
    Kardinal Claudio Hummes OFM
  • Globaler Bildungspakt
  • Die Panamazonien-Synode
    Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie
    Valmir Ramos OFM
  • „Geliebtes Amazonien“
    Der Versuch einer Einordnung
    Stefan Federbusch OFM
  • Schlusspunkt
    Katakombenpakt für das gemeinsame Haus
  • Buchbesprechung
    Erneuerung jetzt
    Stefan Federbusch OFM
  • Literatur

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