28.06.2017

Bruder Pius Pfaller verstorben

Der gütige Vater rief am 26. Juni unseren Bruder Pius (Anton) Pfaller in seine ewige Herrlichkeit

Bruder Pius (Anton) Pfaller
*08.02.1934 in Freystadt † 26. Juni 2017 in Vierzehnheiligen

Anton Pfaller wurde am 8. Februar 1934 als Sohn des Maurers Anton Pfaller und seiner Ehefrau Mathilde in Freystadt/ Opf. geboren. Von 1940 bis 1948 besuchte er die Volksschule. Als Kind begleitete er seinen Vater öfter, wenn dieser Hausmeisterarbeiten im Franziskanerkloster leistete. Dadurch lernte er die Franziskaner kennen. Im August 1948 meldete er sich im Kloster Berching an, wo er bis Juli 1950 die landwirtschaftliche Berufsschule besuchte.

Provinzial Franz Sales Aschenauer kleidete ihn am 9. März 1952 in Dietfurt ein und gab ihm den Ordensnamen Pius. Eigentlich wollte er Gärtner werden, doch die Provinzleitung entschied anders. Nach Noviziat und Erstprofess wurde er 1953 als Koch auf den Mariahilfberg in Amberg versetzt, wo er ab 1964 zusätzlich den Pförtnerdienst versah. Zwischendurch legte er am 7. März 1956 seine feierliche Profess ab.

1967 hieß es von Amberg Abschied zu nehmen. Schweren Herzens verabschiedete er sich nach 14 Jahren vom Mariahilfberg und zog nach Hammelburg um. Die Versetzung ging ihm buchstäblich an die Nieren. Längere Zeit war er krank, bis er sich allmählich im Kloster Altstadt heimisch fühlte. Als Koch hatte er täglich mehr als 50 Internatsschüler zu versorgen. Nach der Schließung des Internats bekochte Pius Lehrgänge der Polizeischule und ab 1980 die Kurse der Bayerischen Musikakademie, die ins ehemalige Knabenseminar und Kloster eingezogen war. Alle haben Sie die Kochkünste und die Gastfreundschaft von Bruder Pius geschätzt.

1970 wählten ihn die Brüder in die Provinzleitung, in der er mit kleineren Unterbrechungen bis 2004 das Schicksal der bayerischen Franziskanerprovinz mitlenkte. 1982 wurde er zum Guardian von Kloster Altstadt ernannt, das er durch seine herzliche Gastfreundschaft, seine Freigebigkeit und seinen alltäglichen Fleiß weit über die Grenzen des Landkreises Bad Kissingen hinaus bekannt machte. So manche Ehrung wurde ihm zuteil: Die Stadt Hammelburg verlieh ihm 1988 als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung seiner Verdienste um die Bayerische Musikakademie die Bürgermedaille. Der Landkreis Bad Kissingen ließ ihm 2000 den Kultur-Ehrenbrief zukommen. Den Festgottesdienst zu seinem 50jährigen Ordensjubiläum zelebrierte Bischof Schlembach von Speyer, dem er sich sehr verbunden fühlte.

Bruder Pius gehört zum Kloster Altstadt eben wie der Eichelober zum Schafkopfspiel, das er jeden Montagabend mit Freude und Raffinesse spielte. Viele wussten seine zuvorkommende, bescheidene und unkomplizierte Art zu schätzen. Sein ansteckendes Beispiel und seine gelebte Frömmigkeit bleiben unvergesslich.
In Hammelburg hat man stets prophezeit: „Das Kloster Altstadt lebt und stirbt mit Bruder Pius“. 2014 konnte die Ordensprovinz das Kloster Altstadt nicht mehr verantwortlich halten, auch weil die beiden tragenden Säulen Bonaventura und Pius mehr und mehr an die Grenzen ihrer Gesundheit stießen. So zog Bruder Pius auf die Krankenstation ins Mutterhaus der St. Franziskusschwestern um. Mit großer Zufriedenheit und gleichbleibender Freundlichkeit hat er hier seine letzten Lebensjahre verbracht. Alle mochten ihn!

Nun hat Gott ihn heimgerufen in seine Ewigkeit. Wir vertrauen, dass er dort für ewig glücklich ist.

Gnädig und barmherzig ist der Herr, er gibt denen Speise, die ihn fürchten.
(Aus dem Stundengebet des Sterbetages)

Die Auferstehungsfeier ist am Freitag, 30. Juni 2017 um 11.00 Uhr in der Basilika Vierzehnheiligen.
Anschließend ist die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof neben der Basilika.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert