Karl Niewerde wurde am 11. März 1936 in Rhede (Kreis Borken) als Sohn des Webers Bernhard Niewerde und seiner Frau Christine, geb. Hüsken, geboren.

Die Volksschule in Rhede verließ er mit dem Entlassungs-Zeugnis vom 19. März 1951. Eine Ausbildung zum Weber beendete er am 30. März 1954 mit einem Diplom, wie es im Abschlusszeugnis der Berufsschule heißt.

Schon im letzten Ausbildungsjahr beschäftigte ihn der Gedanke an einen Eintritt in den Franziskanerorden. Am 7. September 1955 wurde er in Werl eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Richard. Am 13. September 1962 band er sich durch die Feierliche Profess in Rietberg für immer an die Bruderschaft.

Im Orden arbeitete er viele Jahre als Schneider. Die erforderliche Ausbildung erhielt er in den Klöstern St. Ludwig (Vlodrop/NL), Rietberg und Werl als Gehilfe der dortigen Schneider. Ab 1967 arbeitete er in den Klöstern Werl und Münster.

Nach einer Lebenskrise gelang Br. Richard 1987 ein Neuanfang in der neu gegründeten Gemeinschaft in St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf. Neben seiner Arbeit als Schneider war er vor allem als Küster der Gemeinde und als beliebter und angesehener Mitarbeiter in der Pfarrei tätig. In dieser Zeit begann seine Liebe zu den ‚Wendepuppen‘ aus dem Weltladen, die er in vielen Märchenerzählungen einsetzte. Ebenfalls begann er hier mit dem Basteln und Verschenken der für ihn typischen ‚Kirchenmäuse‘.

2004 wechselte er nach Wiedenbrück, wo er ebenfalls als Küster und Schneider tätig war und viele Gruppen von Kindern und Erwachsenen durch Kloster und Kirche führte.

Nach der Auflösung des Klosters in Wiedenbrück wurde Br. Richard 2020 nach Dorsten versetzt, wo ihn Anfang 2024 eine Krebserkrankung ereilte. Im August 2024 wurde er in die Pflege des Bruder-Jordan-Hauses in Dortmund aufgenommen. Nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch hat er sich nicht mehr erholt und starb am 30. August im Bruder-Jordan-Haus.

Wir verlieren mit Br. Richard einen freundlichen, humorvollen und fleißigen Mitbruder. Durch seine herzliche und ehrliche Art und durch unzählige von ihm verkaufte ‚Wendepuppen‘ und von ihm gebastelte und verschenkte ‚Kirchenmäuse‘ wird er vielen Menschen in guter Erinnerung bleiben.

Jesus Christus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ (Joh 11,25)

Die Eucharistie für Bruder Richard feiern wir am 9. September 2024 um 10:00 Uhr in der St. Franziskuskirche in Dortmund-Mitte, anschließend ist die Beerdigung auf dem Ostfriedhof.