Pater Damasus (Oskar) Molz verstorben

Der gütige Gott rief am 29. Juli 2024 den Franziskaner Pater Damasus Molz für immer zu sich in sein ewiges Reich.

Pater Damasus Molz
* 29. Mai 1932 in Buchenbach
† 29. Juli 2024 im Theresienheim Fulda

„Gott hat ihn vom Pflug weggeholt wie den Propheten Elischa!“ Pater Damasus hat sich gerne an diesen Ausspruch seines Heimatpfarrers anlässlich seines Ordenseintritts erinnert. Am 29. Mai 1932 in Buchenbach im Südschwarzwald geboren, wollte Oskar, so sein Taufname, eigentlich dort den Hof der Großeltern übernehmen. Nach seiner Schulzeit arbeitete er schon voll Freude in der Landwirtschaft mit und besuchte deswegen in den Wintermonaten 1948/49 und 1949/50 auch in Freiburg die landwirtschaftliche „Winterschule“. Der 18-Jährige hatte damals bereits eine bewegte Jugend hinter sich. Noch im Krieg hatten die Eltern im Oberelsass einen Hof gepachtet. Anfang 1945, das Elsass gehörte inzwischen wieder zu Frankreich, wurde die Familie mit fünf Kindern in verschiedenen Lagern interniert, u.a. in Poitiers, wo der Vater verstarb und ebenso Oskars jüngster Bruder, der erst wenige Wochen zuvor im Lager geboren war. „Krank und ausgehungert“, so schreibt Damasus später, kehrte die Mutter mit ihren Kindern im Herbst 1945 nach Buchenbach zurück und fand Unterkunft auf dem Hof ihrer Eltern.

Bald aber kreuzten dann „Klostergedanken“ Oskars Traum vom Bauernhof. Um beides zu verbinden, spielte er mit dem Gedanken, bei den Benediktinern in Beuron einzutreten, von denen er wusste, dass sie eine Landwirtschaft betrieben. Eine Volksmission durch die Franziskaner von Freiburg lenkte seinen Blick dann auf die Minderbrüder. Sein Heimatpfarrer gab ihm zudem zu überlegen, ob er nicht studieren und Priester werden wolle, das Zeug dazu hätte er. So kam Oskar in das Spätberufenenseminar nach Hadamar, wo er 1956 das Abitur ablegte und danach in Salmünster das Noviziat begann. Nach den ordensinternen Studien in Gorheim und Fulda legte er am 4. Mai 1960 auf dem Frauenberg die Feierliche Profess ab und wurde dort am Weißen Sonntag 1962 zum Priester geweiht. Damit begann für ihn, der ursprünglich nicht daran gedacht hatte, Priester zu werden, eine jahrzehntelange fruchtbare Tätigkeit als Seelsorger.

Lang ist die Liste der Orte, an denen er mit Energie und Freude in der Seelsorge arbeitete und sich in unterschiedlichen Diensten in der Bruderschaft engagierte. Nach ersten kürzeren Aushilfstätigkeiten kam er 1964 als Seelsorger für Ober- und Unterschmeien nach Gorheim, wechselte 1968 als Krankenhausseelsorger nach Ulm und 1971 nach Rastatt. Anschließend wirkte er jeweils etwa ein Jahrzehnt in der Wallfahrt und als Assistent des OFS in Bornhofen (1982 bis 1992), in den gleichen Aufgaben in Marienthal (1992 bis 2001) und als Seelsorger und Begleiter des OFS in Wangen (2001 bis 2012). Dann zog er wieder auf den Frauenberg, wo er nach der Weihe schon sein Pastoraljahr verbracht hatte, und gehörte 2016 zur ersten Gruppe der Brüder, die in die neu errichtete Seniorenkommunität im Theresienheim einzog. Auch dort blieb er Seelsorger, feierte gerne die Eucharistie mit den Schwestern und Brüdern, war anfangs noch Beichtvater auf dem Frauenberg und hielt noch lange Zeit Gottesdienste im Lioba-Heim. Nicht nur seine Stimme war kraftvoll, er engagierte sich auch energisch für den Zusammenhalt der Gemeinschaft.

Nach einem Krankenhausaufenthalt im Juli verschlechterte sich seine gesundheitliche Situation rapide. Dennoch las und diskutierte er bis wenige Tage vor seinem Tod theologische Artikel und betete noch auf dem Krankenbett mit großer Treue alle Horen des Stundengebets. Bis zuletzt hat er sich eine große Dankbarkeit bewahrt. „Auch wenn ich alt und grau bin, verlass mich nicht“, diesen Vers aus Ps 71 hat er oft zitiert. Aber auch der nächste Halbsatz hat sich an ihm bewahrheitet: Der Herr hat ihn bis in hohe Alter lebendig erhalten, damit er anderen von ihm Zeugnis gebe. Er hatte in jungen Jahren in der Nachfolge Jesu die Hand an den Pflug gelegt und bis ins hohe Alter nicht zurückgeschaut. Am 29. Juli 2024 hat ihn Gott zum zweiten Mal vom Pflug weggeholt, dieses Mal für immer zu sich.

Das Requiem für Pater Damasus feiern wir am Montag, dem 5. August 2024, um 10:30 Uhr in der Klosterkirche auf dem Frauenberg in Fulda.  Anschließend findet die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof statt.


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