Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Im Rahmen der aufgeregten Parlamentsdebatten der vergangenen Woche hat doch tatsächlich einer der Redner das Tor zur Hölle bemüht! Ganz logisch: er war selbst dafür, dass diese Pforte besser verschlossen bleibt oder wieder geschlossen wird. Unabhängig davon, worum es ging, bleibt festzustellen: Hier hat religiöse Sprache Eingang in eine säkulare Diskussion gefunden.
Es ist schwer feststellbar, wie viele hauptamtliche Prediger religiöser Gemeinschaften in Deutschland sich aktuell überhaupt trauen, von der Hölle zu sprechen. Jetzt ist es aber im öffentlichen Raum geschehen und sollte deshalb kommentiert werden!
Ob man nun an diese letzten Dinge glaubt oder nicht: Aus gutem Grund sollte man sie nur sehr sparsam im Munde führen. Davon zu reden appelliert an religiöse Tiefenschichten im Menschen, wo sehr viel Emotion und sehr wenig Vernunft im Spiel ist. Endzeitwörter zu verwenden ist zudem feuergefährlich, weil man allzu leicht Diskurspartner dämonisiert!
Gott sei Dank leben wir hierzulande in einer Demokratie mit Rede-, Presse- und Meinungsfreiheit! Aber die Verächter der Demokratie nützen diesen Raum, um Menschen in Aufregung zu versetzen. Denn emotionalisierte Menschen sind besser manipulierbar.
Politik nach der Aufklärung sollte aber nicht mit dem Bauch, sondern mit dem Kopf betrieben werden! Eine Bitte an alle, die mit und vom Wort leben, vor allem Politiker, Journalisten und Publizisten: Würdigt in dieser unübersichtlichen Zeit die Zivilgesellschaft mit Argumenten für den Verstand, statt über Hölle und Sündenfall zu räsonieren.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.