Die Häuser der Franziskaner

Ohrbeck / Georgsmarienhütte

Franziskanerkloster und Bildungshaus

Wandbild in der Antoniuskirche.Kapelle in Haus Ohrbeck: Die Brüder beten hier regelmäßig mit den Hausgästen.

Das Franziskanerkloster Ohrbeck wurde 1918 in Holzhausen (heute ein Ortsteil von der Stadt Georgsmarienhütte) gegründet. Das Exerzitienhaus wurde 1926 eingeweiht. Drei Jahre später (1929) wurden die Kloster- und Pfarrkirche eingeweiht. Seit 1974 ist Ohrbeck als katholische Erwachsenenbildungsstätte und Heimvolkshochschule des Landes Niedersachsens anerkannt.

Zu den Aufgabenbereichen der Brüder zählen die Mitarbeit in Leitung, Verwaltung und Kursbegleitung im Bildungshaus, sowie die Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft Georgsmarienhütte West. Die Pfarreiengemeinschaft hat rund 7.000 Mitglieder.

Kloster Ohrbeck, Gartenansicht auf den Konvent
Kloster Ohrbeck, Gartenansicht auf den Konvent

Aktuell

Biblische Texte erzählt

Neu, mit einer bestimmten Perspektive, einfach mal anders. Seit dem 26. November gibt es hier jede Woche neu eine Geschichte zu hören.

Dazu laden wir Sie ein, in der kleinen Sitzecke am Taufbrunnen in St. Antonius Platz zu nehmen und sich die Geschichte dort erzählen zu lassen. Dort gibt es auf dem Beistelltisch auch immer etwas Passendes zum Anschauen.

Zum Anhören der aktuellen Erzählung klicken Sie http://www.pggw.de/images/erzaehlungen/aktuell.mp3

Möchten Sie gerne mitmachen?
Wer auch einen Text gestalten und präsentieren möchte, wende sich bitte ans Pfarrbüro oder per Mail an info@amboberg10.de

Brüder

Die Hausgemeinschaft

Andreas Brands (Guardian), Franz Richardt (Hausvikar), Rigobert Haskamp, Ulrich Gellert, Rainer Maria Dietz, Thomas Abrell.
Der Gemeinschaft zugeschrieben sind Theofried Baumeister, Heinz Schnitker und Klemens Maria Banse.

Bibel und Liturgie

Kirche neu erleben – Angebote zu Bibel und Liturgie
Weitere Informationen gibt es unter amboberg10.de

Gebetszeiten

  • KapelleSamstags
    • 17:00 Uhr Messfeier in der St. Antonius Kirche (gerade Monate)
    • 19.15 Uhr Messfeier in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck (nur bei Seminarbetrieb)
  • Sonntags
    • 10:00 Uhr Messfeier in der St. Antonius Kirche (ungerade Monate)
  • Montags
    • 7:45 Uhr Laudes in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 19:00 Uhr Vesper in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
  • Dienstags
    • 7:00 Uhr Messfeier in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 7:45 Uhr Laudes in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 19:00 Uhr Vesper in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
  • WortgottesMittwochs
    • 7:45 Uhr Laudes in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 19:00 Uhr Messfeier in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
  • Donnerstags
    • 7:45 Uhr Laudes in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 8:30 Uhr Messfeier der Frauengemeinschaft
    • 19:00 Uhr Vesper in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
  • Freitags
    • 7:00 Uhr Eucharistiefeier in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 7:45 Uhr Laudes in der Kreuzkapelle Haus Ohrbeck
    • 19:00 Uhr Eucharistiefeier in der St. Antonius Kirche

Abweichungen von der Gottesdienstordnung entnehmen Sie bitte dem Pfarrblatt oder Aushängen in der Kirche.

Geschichte

Zur Geschichte des Franziskanerklosters in Holzhausen

Die ersten Franziskaner 1918 in Holzhausen
Die ersten Franziskaner 1918 in Holzhausen

Mit der Gründung des Franziskanerklosters in Ohrbeck wurde eine Tradition fortgesetzt, die in Osnabrück ihren Anfang hat. Seit dem Jahre 1250 lassen sich hier Franziskaner-Minoriten nachweisen, die zur Zeit der Reformation im Jahre 1542 die Stadt verließen. Bischof Franz-Wilhelm von Wartenberg holte im Jahre 1628 Franziskaner-Observanten nach Osnabrück, die im Jahre 1634 zur Zeit der schwedischen Besatzung die Stadt verlassen mussten. Im Jahre 1778 kamen erneut Franziskaner nach Osnabrück, um den Unterricht am Carolinum zu übernehmen. Bedingt durch die Säkularisation endete Ihre Tätigkeit im Jahre 1843 mit dem Tod des letzten Franziskaners, dem Direktor der Schule P. Marcellinus Georgi.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert scheiterten neue Versuche, in Osnabrück eine Franziskanerniederlassung zu errichten. Was hier nicht möglich war, da der überwiegend protestantische Stadtrat es verhinderte, ließ sich in unmittelbarer Nähe von Osnabrück, im katholischen Ohrbeck, verwirklichen. Und das begann so:

Im Herbst des Kriegsjahres 1915 trafen sich die Bauern Wilhelm Poggemann, Friedrich und Heinrich Dransmann, der Hauptlehrer Ludwig Schlömann und August Völker, Schulrektor in Georgsmarienhütte, zu einem »Sonntagsgespräch« im Holzhauser Schulgebäude. Man sprach über die seelsorgliche Betreuung vor Ort. Holzhausen-Ohrbeck gehörte damals zur Pfarrei St. Johann in Osnabrück. Das bedeutete für die Menschen einen weiten Kirchweg, der bei den damaligen Verkehrsverhältnissen beschwerlich war. Bei dem Gespräch dachte man an die Gründung eines Franziskanerklosters in Ohrbeck. Bauer Wilhelm Poggemann aus Westrup erklärte sich bereit, ein ca. 4 Hektar großes Grundstück für den Bau einer Kirche und eines Klosters gratis zur Verfügung zu stellen.

Die Franziskaner kommen nach Holzhausen

P.Liberius Hosbach aus Münster, der zufällig zu einer Seelsorgevertretung in Osnabrück war, erfuhr hiervon und berichtete dieses dem Provinzial der Franziskaner P. Beda Kleinschmidt in Düsseldorf. Der Provinzial war an dieser Planung interessiert und bemühte sich seinerseits um eine Klostergründung in Ohrbeck. Der Plan wurde von Dechant Philips von St. Johann und von Bischof Dr. Wilhelm Berning von Osnabrück begrüßt. Es folgten zweijährige Verhandlungen. Am 5. Dezember 1917 wurden die staatliche und am 8. Dezember 1917 die bischöfliche Genehmigung erteilt.

Nachdem die Grundstücksfrage geklärt war, kamen am 18. Juni 1918 die ersten Franziskaner: P. Rembert Wegener als Präses, P. Gotthard Dillmann und Br. Eustachius Wallmeier nach Ohrbeck. Sie wohnten zunächst in der Dienstwohnung der Lehrerin Fräulein Maria Jostpille. Im Wohnzimmer des Hauses wurde eine erste Kapelle eingerichtet. Schon in den folgenden Wochen erwarben die Franziskaner eine Holzbaracke, die im heutigen Klostergarten aufgestellt wurde und als Notkirche diente.

In der Folgezeit begannen Br. Quintilian Borren und seine Mitarbeiter mit dem Bau eines Notklosters in Form einer Steinbaracke, die sich an die Notkirche anschloss und am 19. August 1919 bezogen wurde. Jetzt konnte sich das neue Gemeindeleben entfalten.

Ein neues Kapitel in der Geschichte des Klosters begann ab 1924 mit dem endgültigen Bau von Kloster, Exerzitienhaus und Kirche. Das Kloster war Ende des Jahres 1925 bezugsfertig, das Exerzitienhaus ein Jahr später am 20. September 1926. Die Kirche wurde am 22. September 1929 von Bischof Dr. Wilhelm Berning von Osnabrück geweiht. So war nach gut zehn Jahren das Werk vollendet: das Kloster für die Franziskaner, das Exerzitienhaus als Stätte der religiöser Erneuerung und die Kirche für die Gemeinde.

Seit dem Jahre 1932 steht die Kapelle Maria Waldrast bei der Kirche. Sie wird von den Gästen des Bildungshauses gerne besucht. Als Patron von Kirche und Kloster wählte man den heiligen Franziskaner und Kirchenlehrer Antonius von Padua.

Während der Zeit des Nationalsozialismus

Oberschwester Dora Johannes 1943 vor dem Eingang des Lazarets (Exerzitienhaus)
Oberschwester Dora Johannes 1943 vor dem Eingang des Lazarets (Exerzitienhaus)

Der Segen der von hier ausging, wurde bald durch politische Umwälzungen erheblich gestört. Schon in den ersten Tagen das Hitlerstaates durchsuchten drei Polizeibeamte die Bibliothek um belastendes Material aufzuspüren. Man verfügte, das nur religiöse Bücher verbleiben dürften. Die Benutzung des Jugendheimes wurde am 15. April 1934 vom Regierungspräsidenten untersagt. Die Hitlerjugend beanspruchte das Heim für sich. Man einigte sich darauf, für kirchliche Zwecke ein freies Klassenzimmer in der alten Schule zu überlassen.

Am 11. August 1935 fanden die Besucher des sonntäglichen Frühgottesdienstes an der Kirchentür ein großes Plakat auf dem die kirchlichen Vereine angegriffen wurden. An einem anderen Sonntagmorgen fuhr ein vollbesetzter Lastwagen mit SA-Leuten während der Hauptgottesdienstes durch die Gemeinden, um diesen zu stören. Am 3. November 1937 wurde der Leiter des Exerzitienhauses, P. Genesius Meyer, von der Gestapo verhört und in das Osnabrücker Gefängnis gebracht. Am 14. Dezember kam er jedoch wieder frei. Im Jahre 1941 erfolgte die Beschlagnahme von Klosters und Exerzitienhauses. Beide Gebäude standen fast ein Jahr leer.

Am 9. und 10. August 1942 wurde das Stadtkrankenhaus in Osnabrück bombardiert. Die Kranken wurden im Kloster Ohrbeck untergebracht, das gleichzeitig Lazarett war. Es kamen Evangelische Diakonieschwestern zur Pflege der Kranken.

Flugzeugabsturz im Klosterhof

Pilot Erwin Mietho kam bei dem Absturz seiner "FW 190 A-6" im Klosterhof ums Leben
Pilot Erwin Mietho kam bei dem Absturz seiner „FW 190 A-6“ im Klosterhof ums Leben

11. Januar 1944, vormittags um 11:00 Uhr: Eine Augenzeugin, Frau Hildegard Osterbrink aus Holzhausen, die damals im Bürgermeisteramt arbeitete, berichtet: „Ich hatte das Kassenbuch zu Herrn Degenhard zu bringen. Es war kein Fliegeralarm. Mein Weg führte am Exerzitienhaus vorbei, wo Herr Adolf Kötter, der Hauswart des Exerzitienhauses, an der großen Eingangspforte stand. In diesem Moment schauten wir gebannt zum Himmel, wo plötzlich über dem Boberg ein Luftkampf stattfand. Wir sahen ein Flugzeug abstürzen. Es kam auf uns zu. Wir drückten uns an die Mauer. Herr Kötter stellte sich schützend, die Hände auf meinen Kopf gelegt, hinter mich. Im gleichen Moment ein ohrenbetäubendes Krachen. Das Flugzeug stürzte genau zwischen der Kirche und dem Exerzitienhaus ab, wo es ausbrannte… An diesem Tag war ein strahlend blauer Himmel. Ob das Flugzeug durch Feindbeschuss oder von der Flak getroffen wurde, die in Westrup lag, war schwer zu sagen. Eines ist für mich klar, der Pilot muss das Flugzeug mit letzter Kraft dorthin gelenkt haben, um größeren Schaden zu verhüten.“
Im Sturz hatte die Maschine die Kirche gestreift und ein großes Stück des Nordgiebels weggerissen und das Dach beschädigt. Es bohrte sich drei Meter tief in den harten Boden und durchschlug eine Wasserleitung. Einige Zimmer des Exerzitienhauses brannten durch den ausspritzenden Treibstoff aus. Das Jagdflugzeug des Piloten Erwin Mietho, die FW 190 A-6 »gelbe 13« wurde total zerstört. Die sterblichen Überreste von Mietho wurden in der Familiengruft des Friedhofs in Klitten (Oberlausitz) bestattet.

Wiederaufbau nach dem Krieg

Schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster und Exerzitienhaus am 2. Juni 1945 durch den Regierungspräsidenten zurückgegeben. Am. 16. Juli 1945 wurde das Kloster mit einem Dankgottesdienst wieder eröffnet. Im Kloster wohnten 29 Evangelische Diakonieschwestern sowie Angestellte des Krankenhauses.
Im Jahr 1947 konnte das Exerzitienhaus wieder eingerichtet werden. Am 1. November 1953 wurde es von den Städtischen Krankenanstalten geräumt. Am 10. April 1951 erfolgte die rechtliche Rückgabe an die Ordensprovinz. Seit 1974 ist das Haus-Ohrbeck als katholische Erwachsenen Bildungsstätte und Heimvolkshochschule des Landes Niedersachsen anerkannt.

Kontakt

Kontakt & Anfahrt

Franziskanerkloster Ohrbeck
Am Boberg 10
49124 Georgsmarienhütte

Tel.: 05401 / 33 6-31
eMail: kloster.ohrbeck@franziskaner.de

Webseite von Haus Ohrbeck

Anfahrt

Anfahrtsbeschreibung mit dem Auto aus Richtung

  • Bremen oder Münster (A1)
    A1 bis Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück, dann A30 in Richtung Osnabrück/Hannover bis zur Abfahrt Osnabrück-Sutthausen (Nr. 17)…
  • Hannover (A30)
    A30 in Richtung Osnabrück/Amsterdam bis zur Abfahrt Osnabrück-Sutthausen (Nr. 17)…
  • Bielefeld (A33)
    A33 bis Autobahnkreuz Osnabrück-Süd, dann A30 bis zur Abfahrt Osnabrück-Sutthausen (Nr. 17)…
  • …dann in Richtung Hagen a.T.W., nach 3 km im Ortsteil Holzhausen liegt rechter Hand Haus Ohrbeck.

Mit der Bahn nach Osnabrück und dann mit dem Bus

  • Ab Osnabrück-Hbf., Steig 4, mit der Linie 61 oder 62 Richtung Neumarkt, Steig C, umsteigen:
    Mit Linie 471–473 Richtung Holzhausen fahren und Kloster Ohrbeck aussteigen
    (Fahrzeit ca. 40 Min.
  • Ab Osnabrück-Sutthausen mit Linie 452, 471–473 Richtung Holzhausen fahren und Kloster Ohrbeck aussteigen (Fahrzeit ca. 5 min)

Mit dem Taxi

  • Eine Fahrt mit dem Taxi vom Hauptbahnhof Osnabrück zu »Haus Ohrbeck« kostet knapp 20 Euro.

 

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