12.03.2018 Edgar Rohmert

Haus Nazareth erstrahlt in neuem Glanz

Feierliche Einweihungsfeier und Neueröffnung lockt viele Menschen ins Klösterle

Nur noch ein „Schnipp“ und die Türen von Haus Nazareth stehen wieder offen. In Zukunft mit neuem Konzept, besonders für Junge Menschen. Provinzialminister Cornelius beim Durchschneiden des Einweihungsbandes.
Bild von Edgar Rohmert.

Mehrere Monate dauerten die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Haus Nazareth, beim Klösterle in Wangen. Dabei wurde bei der Erneuerung nicht nur die Bausubstanz in den Blick genommen. Mit einer neuen Konzeption in Kooperation mit der Jungen Kirche Wangen steht das Haus besonders für junge Menschen, die den Glauben miteinander Leben und teilen möchten, zur Verfügung.


„Die drei Buben ziehen ins Häuschen ein, sie haben ihm den Namen Häuschen Nazareth gegeben.“ So steht es in der Chronik des Wangener Klösterle vom 22.August 1981, aus der Pater Thomas beim feierlichen Eröffnungsgottesdienst am Sonntagmittag zitierte. Das Jugendgästehaus „Haus Nazareth“ am Klösterle hat eine lange, bewegte Geschichte. Am Sonntag wurde es im Rahmen einer beeindruckenden Feier nach mehrmonatigen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet. Viele sind gekommen – Jüngere und Ältere -, und so zeigte sich bereits bei dieser Wiedereröffnungsfeier, was das Haus Nazareth auch in Zukunft sein will: Ein Haus der Begegnung, in dem Jugendliche den christlichen Glauben leben, vertiefen und hinterfragen können, wo Jesus von Nazareth im Mittelpunkt steht. Pater Cornelius Bohl, Provinzial der Franziskaner, ließ es sich nicht nehmen, auf seiner Reise ins Heilige Land einen Umweg über Wangen zu nehmen, um das Haus Nazareth einzuweihen und ihm so den Segen Gottes zu geben.

„Ich bin echt neugierig, wie das Haus Nazareth jetzt aussieht!“ Pfarrer Claus Blessing wies mit seinem Grußwort auf die Ausgangssituation hin, mit der die Verantwortlichen vor gut einem halben Jahr konfrontiert waren: Die Franziskaner, das Dekanat und die Verantwortlichen aus der Seelsorgeeinheit Wangen standen vor der Frage, ob man das Haus überhaupt weiternutzen könne, oder ob es verkauft werden solle. Eine Weiternutzung war aus baurechtlichen Gründen undenkbar. Schließlich kam es glücklicherweise zu einem „Deal“ zwischen Dekanat und Franziskanerorden: Das Dekanat Allgäu-Oberschwaben erklärte sich bereit, als Mieter für das Haus einzusteigen, um es zukünftig für katholische Jugendarbeit, Jugendseelsorge und Haus der Begegnung zu nutzen. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten in Höhe von 90.000.-Euro trägt der Franziskanerorden, die durch Spenden aufgebracht werden müssen. Es gleicht fast einem kleinen „Wunder“, in welchem Glanz das Haus Nazareth bei der Neueröffnung erstrahlt. Darin waren sich am Sonntag alle Besucher einig, und daran waren viele freiwillige und ehrenamtliche Helfer beteiligt. Allen voran Architekt Horst Wiedemann, der aus tiefer Verbundenheit mit den Franziskanern die Koordination für die Bauarbeiten übernahm, auf rein ehrenamtlicher Basis. Auch die vielen beteiligten Firmen kamen den Franziskanern großzügig entgegen, und dies waren nicht wenige: Die Firma Blank (Maurer-und Putzarbeiten), die Firma Stähle (Malerarbeiten), die Firma Klatte (Fliesenarbeiten), die Firma Habersetzer ( Bodenbeläge), die Firma Dorn (Heizung + Sanitär), die Firma Ohlinger ( Schreiner- und Fensterarbeiten), die Firma Reissle (Elektro), die Firma Barensteiner (Spenglerarbeiten),die Firma Hiller (Vorhänge). Als „Vorzeigeprojekt“ für die gute Kooperation zwischen den Franziskanern und dem Dekanat, aber auch zwischen den vielen beteiligten Baufirmen und Unternehmen fand das Haus Nazareth auch schon einige großzügige Sponsoren: Die Gesamtkirchengemeinde trägt mit 15.000.-Euro, die Mayer-Keckeisen-Stiftung mit 10.000.-Euro und die Stadt Wangen mit 3.000.-Euro zur Finanzierung bei. Auch das „Suppentöpfle“ und die „Kleiderstube“ haben schon wertvolle finanzielle Unterstützung geleistet.

Auf diesem erfreulichen Hintergrund konnte am Sonntag fröhlich gefeiert werden. Der bewegende Eröffnungsgottesdienst stand unter dem Thema „I bins, Jesus – und wer bist Du?“ Die Jugendlichen von # follow him hatten diesen Gottesdienst unter der Leitung von Jugendseelsorger Philipp Groll und Jugendreferentin Anne Herter vorbereitet. In einer „Spiegel-Betrachtung“ gingen sie der Frage nach: „Wer bin ich, Herr? Kein Spiegel zeigt mein wahres Gesicht…“ Sehr beeindruckend und bewegend dazu die musikalische Gestaltung von der Gruppe „The followers“ (Alma und Priska Keller, Sonja Spang, Theresa Schmitz, Regina Wiesmüller), die u.a. das Lied von Michael Jackson „The mirrow man“ interpretierte. Pater Thomas sprach in seiner Predigt von einer „göttlichen Fügung“, die dazu geführt hat, dass das Haus Nazareth nun als „Home Base“ von der katholischen Jugend genutzt werden kann. Pfarrer Blessing dankte allen Mitwirkenden, die das tolle Projekt ermöglicht haben, allen voran Dekanatsreferent Stephan Wiltsche, Dekan Ekkehard Schmid und natürlich den Franziskanern vom Klösterle. Mit Blick auf das frisch sanierte Haus Nazareth meinte er: „Hier soll viel Begegnung und Erfahrung von Christsein stattfinden“. Mit seinem Dank verband er die höfliche Bitte um weitere großzügige Spenden.

Gelegenheit zu Begegnung gab es reichlich nach dem Gottesdienst, sei es bei Kaffee und Kuchen, bei leckeren Häppchen, oder auch am Tischkicker. Und da ließ es sich auch Stadtpfarrer Blessing nicht nehmen, ordentlich beim Tischkicken mitzumischen und „siegreich“ ins Geschehen einzusteigen. Ein gutes Omen für die Zukunft von Haus Nazareth, nicht nur für junge Menschen.

Kontakt und Information Haus Nazareth


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