08.12.2017 Christliches Medien-Zentrum, Jerusalem / Radio Vatikan

Jerusalem muss ein Symbol für Palästinenser und Israelis sein

Wenn es keinen Frieden in Jerusalem gibt, wird der Frieden in der ganzen Welt unmöglich

Die Kuppeln der Grabeskirche in der Altstadt von Jerusalem. Bildquelle: Kustodie des Heiligen Landes.

In Übereinstimmung mit Papst Franziskus haben die Patriarchen und Oberhäupter der Ortskirchen von Jerusalem, einschließlich des Apostolischen Administrators Pierbattista Pizzaballa und des Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton einen offenen Brief an die amerikanische Regierung geschickt.

Darin heißt es: „Jerusalem ist die Stadt Gottes, es ist die Stadt des Friedens für uns und für die Welt. Allerdings ist es heute ein Land des Konfliktes. Diejenigen, die Jerusalem lieben, müssen daran arbeiten, dieses Land zu einem Ort des Friedens, des Lebens und der Würde für seine Einwohner zu machen.“

Das Lateinische Patriarchat hatte am Freitag jedem exklusiven Anspruch auf Jerusalem – ob politisch oder religiös – eine Absage erteilt: „Jede unilaterale Lösung kann nicht als Lösung betrachtet werden“, heißt es in der entsprechenden Erklärung. Zugleich könne man nicht verhindern, dass die Stadt „in ihrer Einzigartigkeit und Einheit das nationale Symbol zweier Völker wird, die sie als ihre Hauptstadt beanspruchen“, schreibt das Patriarchat weiter.

Das sieht auch der Franziskanerpater Ibrahim Faltas so. Der gebürtige Ägypter und frühere Ökonomen der Kustodie des Heiligen Landes betonte im Interview mit Radio Vatikan: „So ist es, Jerusalem muss ein Symbol für Palästinenser und Israelis sein. Doch es muss auch ein Modell des Zusammenlebens der Religionen sein: Christen, Muslime und Juden. Die Altstadt ist ja voll von Vertretern dieser drei Religionen, die dort zusammenleben. Es gibt dort Häuser von Juden, Muslimen und Christen. So etwas gibt es in der ganzen Welt nicht.“ …

„Die internationale Gemeinschaft muss eine Lösung finden, um Jerusalem zu einer internationalen und für alle offenen Stadt zu machen. Es kann nicht eine Seite sein, die erklärt, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels oder Palästinas oder anderer Länder sein soll. Jerusalem muss eine für alle offene Stadt sein! Papst Johannes Paul II. mahnte schon vor Jahren: Wenn es keinen Frieden in Jerusalem gibt, wird der Frieden in der ganzen Welt unmöglich.“


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