19.02.2021 Bruder Andreas Brands

40 Tage geschenkte Zeit…

<> Der Kommentar der Woche

Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren die Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.


Bruder Andreas Brands

40 Tage geschenkte Zeit, in der ich mich besinne auf das, was mir den Blick nicht verschleiert!

40 Tage Zeit…

  • in der ich mich für eine Kirche stark mache, ja für sie bete, dass sie in Wandelung bleibt, vieles loslassen muss und sich nicht in Besitzstandswahrung von Amt und Macht, Sakristei und Messgewändern, Geld und Einfluss zurückzuzieht, sondern sich auf ihr Kerngeschäft einlässt: dem Menschen von heute an der Seite zu stehen
  • in der ich die Nachrichten aufmerksam verfolge und das Weltgeschehen außerhalb von deutscher Politik und Corona-Impfstrategien anschaue: Was ist mit Syrien? Was mit dem Jemen? Wie leben Migranten in Moria? Wie geht es weiter in Myanmar? Gibt es Hoffnung im Norden von Äthiopien, in Tigray? Was geschieht mit den entführten Kindern im Niger?
  • in der ich mich besinne auf das, was ich tatsächlich brauche, was mir Trost und Hoffnung schenkt, was mir den Blick in eine Zukunft nicht verschleiert, sondern öffnet.

Das sind meine Themen, die mich die Fasten-Zeit zu einer „geprägten“ Zeit werden lassen. Herausgefordert und ermutigt werde ich von den Worten Jesu aus der Bergpredigt, die im Evangelium immer am Aschermittwoch gelesen werden:

  • Wenn du betest – geh in deine Kammer
  • Wenn du Almosen gibst – tu es im Verborgenen
  • Wenn du fastest – salbe dein Haar und dein Gesicht.

Jesus weist seine Zuhörer darauf hin, mit den Lebensthemen, die man nach gerne nach außen präsentiert, nicht an die Öffentlichkeit zu gehen und sich damit zu brüsten, sondern sie im Stillen, im inneren Raum, in der Kammer des Herzens zu pflegen.

Jesus hatte ein Gespür dafür, was passiert, wenn man am Äußeren hängt und sich damit begnügt: Der Blick für das Innen geht verloren. Diesen Blick möchte ich in den kommenden sieben Wochen schärfen.
Eine Neu-Ausrichtung an den Bruchlinien des HEUTE.


Der Blick zurück, der Blick nach vorne, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.


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