Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
„Abseits“ hat während der Fußball Europa Meisterschaft bei einigen Spielen schon eine spielentscheidende Rolle gespielt. Mit moderner Vermessung durch KI geht es dabei zentimetergenau zu. Wer in die Abseitsfalle gerät, kann den Angriff nicht weiter verfolgen. Der Gegner bekommt den Ball, und das Spiel geht anders weiter.
Im normalen Leben sieht „Abseits“ ganz anders aus. Wer im gesellschaftlichen Leben ins Abseits gerät, der fällt aus dem Spiel des „normalen“ Lebens heraus. Er muss am Rand leben, oft übersehen, verachtet, ausgebootet, in die Armut gestoßen.
Es gab im Fernsehen eine Sendereihe „Gott im Abseits“. Darin treffen junge, kirchenferne Journalistinnen und Journalisten auf Menschen, die ihre Lebensaufgabe darin sehen, für Menschen im gesellschaftlichen Abseits da zu sein. Die Akteure sind Ordensleute und pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich z.B. einsetzen für Obdachlose, Prostituierte, Strafgefangene oder Drogenabhängige und als Seelsorgerinnen und Seelsorger an ungewöhnlichen Orten tätig sind.
Darin wird deutlich, wie die Kirche dem Auftrag des Evangeliums nachkommt und sich für die Benachteiligten und Bedürftigen einsetzt – oder wie Papst Franziskus zu sagt, wie sie „hinausgeht an die Ränder der Gesellschaft‘“. Das ist eine Form origineller Nachfolge Jesu. Denn in ihm hat Gott das Abseits gesucht. Im Abseits der Hauptstätte ist er an einem unbedeutenden Ort geboren, dreißig Jahre hat er im Abseits gelebt. Und im Abseits – außerhalb der Stadt ist er gestorben. Die Christen glauben: Gott ist im Abseits gegenwärtig. Deswegen verdienen Menschen im Abseits besondere Achtung.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
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