Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Kürzlich erzählte ich jemandem, dass es einen Fernsehsender gibt, der jeden Abend drei Weihnachtsfilme zeigt. Die Antwort darauf kam nicht unerwartet: Waaas – jetzt schon? Ja, wir haben nicht einmal die Mitte des Novembers erreicht und Weihnachten steht für viele Menschen bereits vor der Tür. Und das scheint die Industrie zu spüren: Die Werbung wechselt auf Weihnachtsstimmung, die ersten Lebkuchen liegen in den Regalen aus und die Lichterketten auf den Straßen sollen den widerspenstigen Weihnachtsmuffel umstimmen.
Dass Weihnachten gefühlt immer früher beginnt, scheint auch der Tatsache geschuldet zu sein, dass die Menschen sich mehr denn je nach Frieden und Liebe sehnen. Gerade in unserer Zeit, wo in der Nachbarschaft ein Krieg wütet und der Blick über den Ozean auch nichts Gutes verheißt, brauchen die Menschen etwas, was ihnen Hoffnung gibt.
Was kann diese Hoffnung besser erfüllen als unser christliches Weihnachtsfest?
Nutzen wir also die Chance und lockern die liturgische Begrenzung des Festes auf wenige Tage. Ich habe eigentlich nie verstanden, warum viele das schönste Lied „Stille Nacht“ nur einmal im Jahr singen. Ab wann sollten Weihnachtslieder gespielt, Weihnachtsbäume aufgestellt und Lichterketten installiert werden?
Ich denke, wir feiern Weihnachten nicht nur für uns. Wir feiern Weihnachten als eine Botschaft für die Welt: „Frieden den Menschen auf Erden“. Nutzen wir die Zeit, in der die Menschen für diese Botschaft empfänglich sind, auch wenn es erst November ist.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
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