Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.

Endlich geht es los! Ab dem ersten Mai gilt das Deutschlandticket. Grenzenlos durch Deutschland fahren. Mit etwas Verzögerung hat es doch geklappt. Klar, die Finanzierung ist schwierig und es werden auch nicht alle Busunternehmen an Board sein. Bedenkenträger gibt es auch hier.

Apropos Bedenkenträger, warum muss jetzt vor vollen Zügen gewarnt werden? Oder warum muss geklagt werden, dass es das Ticket nur im Abo und digital gibt. Und warum soll nicht beim Autokauf ein Deutschlandticket obendrauf kommen? Kann nicht mal etwas anlaufen, ohne dass es schlechtgeredet bzw. geschrieben wird? Es wird sich einspielen. Und wenn es Nachbesserungsbedarf gibt, dann muss eben nachgebessert werden.

Mir scheint es, dass uns unser deutscher Perfektionismus zu häufig ein Bein stellt und manches sinnvolle Projekt zerstört, weil wir auf jedes eventuelle Problem eine Antwort suchen. Also nicht erst jammern, sondern erst mal versuchen.

Übrigens, dass Interesse an einer deutschlandweit gültigen Fahrkarte für den Nahverkehr besteht, zeigen die langen Warteschlangen vor den Schaltern in München. Ich sitze am ersten Mai vermutlich in einem übervollen Nahverkehrszug ins Oberland. Da ist Feiertag und viele Münchner werden das Ticket für einen Ausflug nützen. Den abendlichen Heimfahrstau Richtung München wird es trotz der vollen Züge geben.

Bleibt nur zu hoffen, dass nicht eine der Gewerkschaften im öffentlichen Verkehr wieder zum Streik aufruft. Dagegen hilft auch das beste Deutschlandticket nichts.

Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
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