Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
In dieser Woche habe ich mich gewundert! Und das kam so: Selber gehöre ich zu den durchschnittlichen Anwendern von Computern, Software und Internet. Nicht komplett ahnungslos, aber auch bestimmt kein Experte! Meine Kenntnisse reichen halt so für den Hausgebrauch. Und ich bin ein wenig stolz, dass mich manchmal ältere Mitbrüder um Rat fragen, wenn sie Not mit dem eigenen Computer haben.
Nun stellte im Rahmen einer Fachtagung eine Referentin eine Internetanwendung vor, die ich vor vielen Jahren schon mal zur Kenntnis genommen hatte. Es war bizarr: Da stand jetzt eine fröhliche und selbstbewusste junge Dame, die vergnügt ihr Produkt vorstellte. In meinem Umfeld nickten einige Teilnehmer oder machten mehr oder weniger fachkundige kritische Kommentare.
Und ich: Tatsächlich habe ich keinen Ton verstanden! Spätestens nach 10 Minuten rauschte alles an mir vorbei. Stattdessen erfolgte eine selbstironische Eigendiagnose: Denn seit dem Grundkurs Bio in der gymnasialen Oberstufe habe ich mich inhaltlich nicht mehr so abgehängt gefühlt. Und das bedauerlicherweise auf einem Feld, das erheblich relevanter für meine Arbeit ist als etwa der Prozess der Verseifung!
Und die Moral von der `Gschicht? Jesus sagt einmal: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen! Für Kinder ist es halt normal, dass sie nicht alles wissen und ständig dazulernen. Eine der größten kindlichen Qualitäten ist es, sich zu wundern und neugierig zu sein. Heranwachsende vergeben sich nichts, wenn sie fragen. Vielleicht tut es einem Erwachsenen hin und wieder ganz gut, sich diese Erfahrung neu anzutun. Denn in Wirklichkeit lernt man ja nie aus. Das klar zu haben, macht nicht nur demütig: Möglicherweise hält es auf Dauer sogar jung, wenn ich mich wundern kann!
Der Blick zurück, der Blick nach vorn und der Blick nach innen.
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