04.06.2021 Bruder Franz Richardt

Verlockung durch die Lücke

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Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.


Bruder Franz Richardt

Nicht nur das Corona Virus sucht sich ganz schnell und gnadenlos seine Lücken. Auch Leute mit krimineller Energie entdecken schnell Lücken und handeln so, als ob es keine Gesetze und keine Kontrollen gäbe. Wie viel kriminelle Energie gibt es gerade dort, wo sich Lücken auftun oder wo Kriminelle meinen, sie würden nicht entdeckt, weil sie’s geschickt anstellen.

Im Fall von Corona und der Bekämpfung dieses Virus gab es und gibt es viele Regelungen, Gesetze und Verordnungen. Weitere Regelungen und Kontrollen mussten manchmal nach Missbrauch von Regelungen schnell eingeführt werden. Bereicherung in einer Notsituation, sprich hohe Summen von Honoraren für Vermittlung von Masken zu kassieren, das ist unanständig. Abrechnungen für nicht geleistete Tests einzureichen ist Betrug. Und Betrug – so sagt Bundesminister Jens Spahn – ist „eine Sauerei!“, die geahndet werden muss und zum Glück geahndet wird.

Zwar gibt es den guten Rat „Mut zur Lücke!“, der oft weiterführt als das Beharren auf der Gesetzmäßigkeit. Aber beim Mut zur Lücke in diesem Sinn geht es um Kreativität im Rahmen des Legalen. Hier aber geht es um vermeintliche Lücken jenseits des Legalen, die man sich schafft und ausnutzt, in der Hoffnung, nicht entdeckt zu werden. Das ist oft das Grundprinzip aller Kriminalität.

Gott sei Dank! Für diese Fälle gilt dann entschieden: Kontrolle ist besser als Vertrauen! Weil Kontrolle für Gerechtigkeit sorgt.


Der Blick zurück, der Blick nach vorne, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.


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