Oft ist das, was uns beschäftigt und uns besorgt, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Wir haben in unserer Pfarrei Fasching gefeiert – und es war gut so! Kurz vor der Begrüßung beim Faschingsball der Gemeinde St. Anna in München spielte der DJ das Lied: „Eins kann uns keiner nehmen – und das ist die pure Lust am Leben!“
Angesichts schlimmer Akte sinnloser Gewalt, die unsere Gesellschaft in der letzten Zeit verunsichern und emotional aufwühlen, bekam dieses Lied eine politische Bedeutung und fasste unbewusst die Gründe unserer Entscheidung zusammen, nicht auf die Faschingsfeiern zu verzichten: keine falschen Signale denjenigen gegenüber zu senden, die mit Gewalt die Gesellschaft terrorisieren, Menschen in Angst und Schrecken versetzen und das gesellschaftliche Leben lähmen wollen.
Fasching/Fasnacht/Karneval ist Teil unserer christlich geprägten Kultur. In unterschiedlichen Regionen wird es unterschiedlich gelebt und gestaltet. Es bringt Menschen zusammen und will Freude und Fröhlichkeit vermitteln vor den sechs Wochen der Fastenzeit, die der Besinnung und dem Verzicht in der Vorbereitung auf Ostern gewidmet sein sollen. Dabei wird der Ernst des Lebens nicht geleugnet. Die Sorgen der Menschen werden nicht heruntergespielt – aber es soll doch erfahren werden können, dass das Leben nicht schwarz oder weiß ist, sondern bunt, dass das Leben nicht nur trüb und traurig ist, sondern auch Elemente der Schönheit, der Geselligkeit und des Frohsinns enthält, die das Leben lebenswert machen.
Beim Kinderfasching im Gemeindesaal konnte man die ungezwungene Ausgelassenheit der Kleinen erleben und die Dankbarkeit vieler Eltern, in schwerer Zeit Lichtblicke geschenkt zu bekommen, die ein fröhliches Kinderlachen hervorzaubern können.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
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