Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
„Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“ Diese Zeile stammt aus dem Lied der Pippi Langstrumpf, die sich ihre kleine Welt so gestaltet, dass sie zu ihr passt. Dabei überschreitet sie die Grenzen des Üblichen, zur Verwunderung ihrer Freunde, aber nie zum Schaden anderer.
Was es für Folgen hat, wenn Lenker von Staaten und von Parteien sich ihre Welt so machen, wie sie ihnen gefällt, das sehen wir seit fast 1000 Tagen in der Ukraine, und das durften wir in dieser Woche gleich mehrfach erleben. Egoismen können wir uns nicht (mehr) leisten. Sie gehen zulasten unserer Völkergemeinschaft und unserer Schöpfung. Wir können uns die Welt nicht so machen, wie sie uns gefällt, denn sie ist uns in Verantwortung übergeben. Diese Verantwortung reicht weiter als nur für die eigene Klientel. Ich sehe es mit Sorge, wenn Religion immer mehr aus der Gesellschaft verbannt wird. Nicht weil dabei der Einfluss der Kirchen schwindet, sondern weil damit ausgeblendet wird, dass wir nicht die Herren der Welt sind. Respektieren wir das nicht, schaden wir nicht nur anderen, sondern am Ende uns selbst.
Bei uns in Deutschland wird in Kürze der Wahlkampf beginnen. Manche Stimmen rufen zur Wahl auf, weil es die (einzige) Möglichkeit für uns sei, unsere Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Welt zu übernehmen. Das ist zu kurz gedacht. Verantwortung für unsere Mitwelt tragen wir immer, durch unser Verhalten, durch unser Engagement, eben durch die Gestaltung unseres Lebens in Beziehung zur Mitwelt. Auch für uns gilt, dass wir uns die Welt nicht so machen dürfen, wie sie allein uns gefällt.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
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