Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Wie kommt man auf die Idee, ein Positionspapier zu schreiben? Wahrscheinlich wenn die eigene Verunsicherung zu stark, die eigene Unzufriedenheit zu groß und die unleugbaren Reaktionen von Menschen landauf, landab zu massiv werden, dass man sich selber vergewissern möchte: wo stehe ich, wofür stehe ich, wofür setzte ich mich ein?
Meine Wahrnehmung beim ersten Teil des Kapitels unserer Franziskanerprovinz Mitte März ging in diese Richtung. Hier waren Mitbrüder, denen es ein Herzensanliegen war, aus diesem Kreis der versammelten Franziskaner den Menschen etwas zu sagen. Denen, die sich in der Kirche (noch) engagieren, aber auch denen, die sich schon lange innerlich oder explizit durch den Austritt von der Kirche verabschiedet haben, weil uns an der Kirche liegt, weil die Kirche unsere geistliche Heimat ist. Weil wir selber uns in vielen unterschiedlichen Aufgaben dafür einsetzen, dass Menschen in der Kirche eine geistliche und menschliche Heimat finden können.
Letztlich wurde das Positionspapier „Kirche sein in der Freiheit der Kinder Gottes“ mit großer Mehrheit als ein für die Öffentlichkeit bestimmtes Dokument beschlossen und verabschiedet. So denken wir Kapitulare, so positionieren wir uns: dafür möchten wir uns einsetzen, damit die Kirche mit den Menschen auch zukünftig einen guten Weg im Glauben und im Leben gehen kann.
Es stehen Positionen darin, die unterschiedliche Reaktionen provozieren werden. Dennoch müssen sie gesagt werden, damit sie nicht aus dem Blick geraten, auch wenn wir sie nicht allein verwirklichen können, sondern nur verbunden mit der Weltgemeinschaft unserer Kirche. Aber wir möchten uns dafür einsetzen.
Das Papier enthält Positionen, bei denen wir festgestellt haben, da müssen wir als Franziskaner in Deutschland zuerst an uns selbst arbeiten, die Frage der Bewahrung der Schöpfung z.B. darf sich auch in unseren Gemeinschaften nicht im Verweis auf den Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi erschöpfen. Es bleibt viel zu tun. Aber mit der Positionierung des Provinzkapitels gehe ich den Weg gerne und motiviert weiter.
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
Immer freitags auf franziskaner.de.