18.10.2024 Bruder Maximilian Wagner

Shell Jugendstudie überrascht

| Jetzt | Der Kommentar der Woche

Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren die Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.


Bruder Maximilian Wagner

„Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt“ lautet der Untertitel der Untersuchung**, die sich mit den Ängsten, Werten und aktuellen Vorstellungen der sogenannten Generation Z befasst.

Entgegen aller Vorurteile und Klischees gegen die derzeitige junge Generation stellt die neue Shell Jugendstudie überraschend fest: Trotz der gegenwärtig vielen Krisen und Konflikte blicken die meisten Jugendlichen positiv auf die ihnen gebotenen Möglichkeiten und vertrauen auf unsere Demokratie. Studienleiter Mathias Albert von der Uni Bielefeld bescheinigt: „Toleranz bleibt für die junge Generation ein Markenzeichen. Die heutige Jugend ist pragmatisch, weltoffen und hat ein sehr positives Zukunftsbild.“

Weiter überrascht das gestiegene politische Interesse der Jugend. Besorgniserregend ist der gestiegene Anteil junger Männer, die sich offen für rechtes Gedankengut zeigen.

Die globalen Krisen hinterlassen Spuren bei der jungen Generation, wenn 81 % Angst vor einem Krieg in Europa haben, 67 % sich um die wirtschaftliche Lage und steigende Armut Sorgen machen bzw. 63-64 % sich vor Umweltverschmutzung und Klimawandel fürchten.

Mit zu den wichtigsten Lebenszielen der Jugend zählt (80 %), gute Freunde zu haben, die einen anerkennen und akzeptieren und ein gutes Familienleben führen. Der Glaube der Jugend verliert leider auch im Alltag an Bedeutung. Nur 18 % beten angeblich mindestens einmal in der Woche, 49 % geben an, nie zu beten.

Ich finde diese Ergebnisse sehr aufschlussreich und bedenkenswert. Es lohnt sich die Studie als Ganze zu lesen oder wenigstens in der Zusammenfassung.

 

**Am 15.10.2024 wurde die 19. Shell Jugendstudie (seit 1953) veröffentlicht. Dafür wurden in Stichproben 2.509 deutsche Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 anhand eines standardisierten Fragebogens und leitfadengestützter Gespräche interviewt.


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