Oft ist das, was uns beschäftigt, uns sorgt und uns Angst macht, auch die Quelle für das, was jetzt dran ist. Mit dem Blick auf die Welt aus ihrer Perspektive kommentieren Franziskaner jeden Freitag, was sie wahrnehmen.
Am 23. Mai konnten die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik auf 75 Jahre Grundgesetz zurückblicken und somit auf 75 Jahre demokratische Grundordnung, die Freiheit und Menschenrechte gewährleistet.
75 Jahre Grundgesetz haben auch zu 75 Jahren Frieden und Wohlstand beigetragen. Aktuell ist die Demokratie von den Rändern her immer stärker auch zur Mitte hin bedroht. Viele wissen ihre Vorteile nicht mehr zu schätzen oder lassen sich durch rechte Narrative einreden, dass sie von einer ominösen Elite aus Politik, Hochfinanz, Wissenschaft und Medien manipuliert würden, die sich gegen den wahren Volkswillen verschworen hätten.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, brachte es so auf den Punkt: „75 Jahre Grundgesetz bedeuten für mich ein Dreivierteljahrhundert Freiheit in Vielfalt. Noch nie hatten wir in diesem Land eine so lange Zeit der Freiheit. Diese demokratische Errungenschaft ist für viele so selbstverständlich geworden, dass sie sich ihrer gar nicht mehr bewusst sind. Das ist wie mit dem Sauerstoff: Man vergisst ihn vielleicht im Alltag, aber ohne ihn gibt es kein Leben!“
Auch hier in Erfurt wird um den richtigen Weg gerungen, wie gesellschaftliche Konflikte und politische Auseinandersetzungen möglichst ohne kriegerische Mittel und gewaltfrei gelöst werden können.
Danke Demokratie und allen, die sie stützen und aktiv gestalten.
Danke Frieden und allen, die ihn stärken und aufrecht erhalten.
Danke Glaubensgemeinschaft und allen, die sie evangeliumsgemäß und glaubwürdig leben.
Danke für den Sauerstoff der Freiheit in Vielfalt.
„Achte auf die Menschen, die aufrichtig und ehrlich sind! Du wirst sehen: Auch in Zukunft werden sie in Frieden leben!“ (Ps 37,37)
Der Blick zurück, der Blick nach vorn, und der Blick nach innen.
Franziskaner kommentieren, was wichtig ist.
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