Nie scheint der Ruf “ Kehrt um!“ dringlicher zu sein als heute. Unsere Erde hat massives Fieber. Wir heizen sie unaufhörlich auf. In Sibirien brennen die Moore, im Amazonasurwald lodern die Brandrodungsfeuer, Sydney ist ob der riesigen Brände von Rauchwolken eingehüllt. Im südlichen Afrika leiden die Menschen unter der größten Dürre seit 35 Jahren. Auch in Deutschland löst ein wärmstes Jahr das nächste ab.
Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus zu entschiedenem Eintreten gegen den Klimawandel aufgerufen. Die gegenwärtigen Bemühungen seien „weit von dem entfernt, was nötig ist, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen“, schreibt das Kirchenoberhaupt in einer
Botschaft an die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz (COP25), die vom 2. Bis 13. Dezember 2019 in Madrid stattfand. „Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob es den politischen Willen gibt, ehrlich, verantwortungsbewusst und mutig mehr menschliche, finanzielle und technologische Ressourcen einzusetzen, um die negativen Folgen des Klimawandels zu dämpfen und den Ärmsten zu helfen… Noch gibt es ein Zeitfenster, die Gelegenheit zu nutzen, aber wir dürfen nicht zulassen, dass es sich schließt… Geben wir der nächsten Generation konkrete Anlässe für Hoffnung und arbeiten wir für eine gute, würdige Zukunft!“
Doch das Ergebnis der Klimakonferenz: Ein Desaster!
Neben dem Klimawandel ist ein weiteres Thema in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt: die zunehmenden Plastifizierung unserer Erde. Die weitreichenden Folgen sind nur ansatzweise abschätzbar.
Beide Themen – Klimawandel und Plastifizierung – sind Ihnen als interessierte Leserinnen und Leser als Fragestellungen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung grundsätzlich vertraut. Die beiden Grundlagenartikel bündeln Informationen aus verschiedensten Informationsquellen und unterfüttern die Problematik mit Fakten. Sie eignen sich somit für alle, die Ihr Wissen vertiefen und fundieren wollen.
In einer Karikatur trifft unsere Erde auf einen Nachbarplaneten. „Ich habe homo sapiens“ klagt die Erde. „Keine Angst, das geht vorüber!“ Schon aus einem Interesse ob des eigenen Überlebens müsste die Menschheit den Planeten schützen, ganz zu schweigen von dem franziskanischen Schöpfungsverständnis, dass jedes Wesen auf dieser Erde ein Eigenrecht hat und um seiner selbst willen da ist.
Die vorösterliche Bußzeit mahnt zur Umkehr. Umkehr meint einen Perspektivenwechsel, einen anderen Blick, ein anderes Denken und vor allem ein anderes Handeln.
Inhalt
- Editorial
Wir werden Euch das nicht durchgehen lassen!
Greta Thunberg - Klimawandel – so retten wir die Welt nicht
Stefan Federbusch ofm - Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag
Handlungsempfehlungen zu Ökologie und
nachhaltiger Entwicklung für die deutschen (Erz-)Diözesen - Wir brauchen alle eine Therapie
Warum der Mensch die globale Bedrohung lieber ignoriert,
aber das Raubtier vor der Nase fürchtet.
Felix Peter und Bettina Knülle - FRANCISCAN FRIDAY FOR FUTURE
könnte vielleicht so gehen: - Die Plastifizierung unserer Erde
Stefan Federbusch ofm - Laudato Si und Ozean Plastik
Peter Nitschke
Buchbesprechung
Franziskanische Sicht der Ökologie
Dinko Aracic - Literatur zu Klimawandel
- Literatur zu Plastifizierung
- Materialien
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Redaktion Tauwetter
Dinko Aracic, Peter Amendt ofm, Stefan Federbusch ofm.
Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Jürgen Neitzert ofm
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