Nachhaltigkeit ist das zentrale Leitbild unserer Zeit, wenn es um die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten Erde geht und den Beitrag, den die Menschheit dazu zu leisten hat. „Der Begriff Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren nicht nachhaltig genutzt worden. Seine Kraft ist erschöpft“, konstatiert Rainer Kluiting. „Man kann ihn noch verwenden. Aber dann muss man in jedem Einzelfall erklären, was man damit meint… Denn der Begriff ist nicht nur übernutzt, er ist auch bis zur Unkenntlichkeit weichdefiniert worden.“
Die Tauwetterausgabe 2/2014 hat unter dem Stichwort „Die große Transformation“ die Notwendigkeit eines veränderten Wirtschaftssystems beleuchtet. Der Ökonomie kommt ein wesentlicher Faktor in Bezug auf ein nachhaltiges Handeln zu. Nachhaltigkeit meint jedoch mehr. Es geht neben einer ökonomischen Sicherheit um ein ökologisches Gleichgewicht und um soziale Gerechtigkeit. Erst dieser Dreiklang ermöglicht die doppelte Generationengerechtigkeit sowohl innerhalb der jetzt lebenden Menschen als auch zwischen der jetzigen und den kommenden Generationen.
Wesentliche Stichworte wie ökologischer Fußabdruck, virtuelles Wasser, ökologische Dienstleistungen der Natur, Externalisierung der Kosten oder Postwachstumsökonomie sind in der „Nachhaltigkeitsszene“ zu selbstverständlichen Begriffen geworden, in der breiten Bevölkerung aber immer noch zu wenig bekannt. Klaus Wiegandt beklagt daher, dass die Akzeptanz für die Veränderung der Rahmenbedingungen nur unzureichend da ist wie zielgerichtete Veränderungen im Konsumverhalten oder die Einführung ökologisch wahrer Preise im Weltwirtschaftssystem.
Dennis und Donella Meadows schrieben 1972 in ihrem Bericht an den Club of Rom: „Je größer der mit einem Problem verknüpfte räumliche und zeitliche Bereich ist, desto weniger Menschen befassen sich mit der Lösung eines solchen Problems.“
Soll Nachhaltigkeit nicht zum inhaltsleeren Schlagwort verkommen, muss sie immer wieder neu ganz konkret heruntergebrochen werden auf die Situation der verschiedenen Lebensbereiche und auf das konkrete Handeln jeder und jedes Einzelnen. Dies von der Wiege bis zur Bahre, wie der Beitrag von Sabine Slawik zeigt. Selbst mit dem Tod hört die Frage der Nachhaltigkeit nicht auf. Auch im Bereich von Bestattung und Grabpflege gibt es Handlungsoptionen.
Inhalt
- Nachhaltigkeit
Anmerkungen zum Leitbild des 21. Jahrhunderts
Stefan Federbusch OFM - Umwelt- und Klimaverantwortung
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Wolfgang Schürger - Nachhaltigkeit in einem klösterlichen Betrieb
Abtei Münsterschwarzach
Christoph Gerhard OSB - Kleine Schritte verändern die Welt
Gelebte Nachhaltigkeit bei den Oberzeller Franziskanerinnen
Beate Krug OSF - Schritte zu einer fairen und nachhaltigen Bestattung und Grabpflege
Sabine Slawik - Ethisch-nachhaltige Geldanlagen
Unsere Verantwortung!
Jörg Wenzel - Buchbesprechung
Die Entdeckung der Nachhaltigkeit
Beate Krug OSF
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