Aus ganz Europa werden sie sich vom 11. bis 13. November auf den Weg zu Papst Franziskus nach Rom machen. Die 6000 Obdachlosen, die Ausgegrenzten, die Menschen mit einem schweren Lebensschicksal. Darunter befinden sich 150 Wohnungslose aus dem Erzbistum Köln. Begleitet werden sie von 23 Betreuern. Mit dabei sind Schwester Franziska und Bruder Markus aus der franziskanischen Familie. Beide arbeiten in der Obdachlosenseelsorge und engagieren sich in Gubbio, dem ehemaligen Franziskanerkloster, besonders für die vom Leben benachteiligten und der Gesellschaft ausgegrenzten Menschen.
Alle gemeinsam feiern sie mit dem Papst im Jahr der Barmherzigkeit das Jubiläumsfest „Fratello“. Die Pilgerreise soll auf die Situation obdachloser Menschen in den Städten Europas hinweisen und ihr Leben am Rande der Gesellschaft stärker ins öffentliche Bewusstsein bringen.
Unter den wohnungslosen Wallfahrern sind 600 Bedürftige aus vier deutschen Bistümern. Mit 150 Pilgern kommt die größte Gruppe dabei aus dem Erzbistum Köln. Sie kommen unter anderem aus den stationären Wohnhilfen im Prälat-Schleich-Haus in Bonn, aus Einrichtungen des Sozialdienstes katholischer Männer im Rhein-Sieg-Kreis oder wurden über die Wohnungslosenseelsorge Gubbio in Köln vermittelt.
Unter der Leitung von Weihbischof Ansgar Puff und Andreas Sellner, Organisator der Wallfahrt und Leiter der Gefährdetenhilfe beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, machen sich die Gläubigen via Flugzeug, Bus und Bahn auf den Weg nach Rom.
Weihbischof Ansgar Puff erklärt: „Ich freue mich sehr auf diese Reise, weil ich mit den richtigen Menschen auf dem Weg nach Rom unterwegs bin.“ Der Weihbischof kennt einige der Obdachlosen bereits: „Es wird eine sehr intensive Erfahrung werden, weil viele Obdachlose sehr gläubige Menschen sind und wirklich als Pilger auf der Suche nach Gott unterwegs sind“. Die Wallfahrt bietet den Obdachlosen aber auch die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen. „Papst Franziskus erinnert uns mit seiner Einladung daran, dass Arme, Schwache und an den Rand gedrängte Menschen nicht nur unter materieller Not, sondern auch an sozialer Ausgrenzung und an fehlender Zuneigung leiden“, so Andreas Sellner vom Kölner Diözesan-Caritasverband. Auch die Pilger selbst freuen sich auf die Reise. „Ich fühle mich von Papst Franziskus eingeladen und fahre deswegen mit“, betont Teilnehmerin Gerti Wirtz im Vorfeld
Finanziert wird die Wallfahrt durch Beiträge des Domkapitels und der Kölner CaritasStiftung. Der Restbeitrag durch Spenden. Um die Ernsthaftigkeit der Wallfahrt zu betonen, zahlt jeder Pilger einen Unkostenbeitrag von 50,- Euro.
Unter den 600 deutschen Pilgern befinden sich 18 aus dem Erzbistum Berlin. Dort, in Berlin-Pankow unterhalten die Franziskaner eine Suppenküche samt Kleiderkammer und Hygienestation. Der 86 jährige Sven mit seinem bewegten Lebenslauf ist einer von 6 Teilnehmern, die aus dem direkten Umfeld der Suppenküche kommen. Er kann noch gar nicht recht glauben, dass er das Glück hat, zu jenen zu gehören, die zu Papst Franziskus reisen dürfen. Für ihn ist es fast wie ein „Lottogewinn“
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