32. Jahrgang. Klick auf Bild öffnet PDF Datei.
„Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurden. Wir haben die Gelegenheit, einen entscheidenden Moment unserer Geschichte wiedergutzumachen, indem wir Kontroversen und Missverständnisse überwinden, die oft verhindert haben, dass wir einander verstehen konnten.“ (Papst Franziskus)
Für viele hat Ökumene im alltäglichen (Gemeinde-)Leben kaum Bedeutung, nur wenige sind an ökumenischen Themen interessiert, manche haben ihre eigenen Lösungen gefunden, da sie nicht länger warten wollen, bis sich amtskirchlich etwas bewegt.
Ökumene – das ist trotz aller Fortschritte immer noch Steineklopfen und hartes Brot für all jene, die die Hoffnung auf Einheit der Kirchen nicht aufgegeben haben und über Jahre und Jahrzehnte dran geblieben sind. Vielfach schien es, als hätten sich die Kirchen in Deutschland im Status quo eingerichtet, ja arbeiteten in der Betonung des je eigenen Profils mehr gegen- als miteinander.
Vor etwa fünf Jahren forderten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in einem Aufruf „Ökumene jetzt!“, ohne dass substantiell viel geschah. Eine reine Symbol-Ökumene stellt jedoch niemanden zufrieden. Der Geduldsfaden droht zu reißen.
Ökumene – im Jahr des Reformationsgedenkens trat sie aus dem Dämmerzustand hervor, in dem sie sich seit einiger Zeit befindet.
Doch: „Nur 500 Jahre Reformation feiern, ohne die Kirchenspaltung wirklich zu beenden, heißt, neue Schuld auf sich zu laden“, so Hans Küng in seinem Weckruf zur Ökumene. Am Ende des Reformationsgedenkens sieht es nicht danach aus, dass die Kirchenspaltung überwunden wird.
Die Ökumenische Versammlung (August 2017) in Wittenberg hat die Schritte gewürdigt, die in den letzten fünfzig Jahren erreicht wurden und zugleich sehr klar weitere mutige Entscheidungen auf dem Weg zur Einheit eingefordert. Einige (liturgische) Impulse dieser Versammlung finden Sie in diesem Heft.
Beim Buß- und Versöhnungsgottesdienst am 11. März 2017 in Hildesheim versperrte ein dreidimensionales Kreuz den Weg (siehe Titelbild). Es stand für den leidvollen Trennungsweg der Konfessionen. In einer symbo¬lischen Handlung wurde es aufgerichtet zum Zeichen, dass alle Christen gemeinsam unter dem Kreuz stehen, dem Grund unserer Hoffnung. Aus dem Sperrsymbol wurde ein Zeichen der Versöhnung.
Inhalt
- Reformationsjubiläum 2017
- Aufbruch statt Stillstand
Ökumene 2017 für versöhnte Verschiedenheit - Gemeinsame Erklärung anlässlich des gemeinsamen
katholisch-lutherischen Reformationsgedenkens - 95 Thesen zur Ökumene heute
Stefan Federbusch ofm - 500 Jahre Kirchenspaltung sind genug – Zur ökumenischen Zukunft in konziliarer Gemeinschaft
12 Thesen zum Jahr 2017
Hans-Georg Link - Zur Freiheit eines Christenmenschen
Friedrich Schorlemmer - Was bleibt? Streit um das Luthergedenken
Stefan Federbusch ofm - Gelebte Ökumene
Das WORT und die Ökumene
Friedolin Stier zur Erinnerung
Wilhelm Bruners - Schritte auf dem Weg der Ökumene
Stefan Federbusch ofm - Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann - Die Arbeitsgemeinschaft Ökumenischer Kreise in Deutschland
– ein Kind des 2. Vatikanischen Konzils
Gudrun Steineck - International Ecumenical Fellowship
–Die Internationale Ökumenische Gemeinschaft - Maria in der Ökumene
Dinko Aracic
Liturgische Impulse
- „Ihr seid allesamt einer in Christus Jesus“
Versöhnungsliturgie mit Taufgedächtnis - Predigt innerhalb der Lima-Liturgie der Ökumenischen Versammlung am 27. August 2017
Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedforn-Strom - Schlusspunkt
- Auch das noch: Evangelische Kirche ist Sprachpanscher des Jahres
- Literatur – Musik – Film – Spiel
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Dinko Aracic, Peter Amendt ofm, Stefan Federbusch ofm.
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