15.01.2019 Stefan Federbusch ofm

Ökumenisches Institut für Friedenstheologie gegründet

Katholische und evangelische Theologen unterzeichneten in Köln Gründungsurkunde des "Ökumenischen Instituts für Friedenstheologie"

18 Theologen und Theologinnen aus ganz Deutschland unterzeichneten am 21. Januar in Köln die Gründungsurkunde des „Ökumenischen Institutes für Friedenstheologie“. Bild von Stefan Federbusch

Bruder Stefan Federbusch hat am 12. Januar 2019 zusammen mit 18 evangelischen und katholischen Theologen und Theologinnen an der Gründungsveranstaltung des „Ökumenischen Instituts für Friedenstheologie“ (ÖFT) teilgenommen. Es versteht sich als Vernetzungsstelle friedenstheologischer Projekte und will die aktive Gewaltfreiheit in die kirchliche und wissenschaftlich-theologische Debatte einbringen. Die Beteiligten möchten dazu beitragen, klassisch-theologische Grundfragen in Hinsicht auf Theorie und Praxis der Gewaltfreiheit neu zu denken und zu artikulieren.


Das „Ökumenische Insititut für Friedenstheologie versteht sich als Vernetzungsstelle friedenstheologischer Projekte und will die aktive Gewaltfreiheit in die kirchliche und wissenschaftlich-theologische Debatte einbringen. Die Beteiligten möchten dazu beitragen, klassisch-theologische Grundfragen in Hinsicht auf Theorie und Praxis der Gewaltfreiheit neu zu denken und zu artikulieren.

„Dieses Institut ist im Raum der Volkskirchen die erste Forschungseinrichtung, die sich auf friedenstheologische Fragen spezialisiert“, sagte Prof. Thomas Nauerth aus Bielefeld, einer der Gründer. Zu Beginn der Gründungsversammlung verwies er u.a. auf die Begegnung des heiligen Franziskus mit Sultan al Malek al Kamil, die sich 2019 zum 800. Mal jährt. Die franziskanische Perspektive kann somit ein Mosaikstein für eine Friedenstheologie sein.

Mit zum Gründungsteam gehört auch Dr. Theodor Ziegler aus dem Elsass. Er erläuterte: „In mehreren evangelischen Landeskirchen und in der katholischen Kirche wird derzeit verstärkt über das Thema Frieden nachgedacht. Man erkennt zunehmend, dass bei internationalen Konflikten nicht das Militär, sondern nur gewaltfreie Mittel nachhaltig zu Sicherheit und Frieden führen. Mit unserem Institut wollen wir diese friedensethischen Prozesse theologisch unterstützen und begleiten.“

Rainer Schmid, Pfarrer aus Württemberg, ergänzte: „Auch in den großen Volkskirchen wird der Widerspruch zwischen dem Glauben an Jesus Christus und einer militärischen Sicherheitspolitik immer deutlicher gesehen.“ Selbst mit dem Argument der Schutzverantwortung könne man Militäreinsätze nicht rechtfertigen.

Nach Angaben der Instituts-Gründer sind Seminare, Veröffentlichungen und Stellungnahmen geplant. Alle interessierten Theologen seien zur Mitwirkung an diesem neuen Projekt herzlich eingeladen.

Gemeinsam beschlossen wurde der folgende Text „Ziele und Aufgaben des Instituts“

„Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Ps 34,15)

Das Ökumenische Institut für Friedenstheologie ist eine Vernetzungsstelle friedenstheologischer Projekte. Es geht um friedenstheologische Fragestellungen und Forschungsprojekte im weitesten Sinn.

  • Wir wollen klassisch-theologische Grundfragen in Hinsicht auf Theorie und Praxis der Gewaltfreiheit neu denken und artikulieren.
  • Auf der Basis der Heiligen Schrift und der Zeugnisse gewaltfreier Praxis bringen wir die aktive Gewaltfreiheit in die kirchliche und wissenschaftlich-theologische Debatte ein.
  • Wir suchen den kontinuierlichen Austausch mit kirchlichen Gruppen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung engagieren.
  • Das Institut ist Ansprechpartnerin für Personen, Organisationen und Institutionen, die wissenschaftliche Begleitung, Zuarbeit oder Reflexion wünschen.

Teilnehmer

Dipl.Theol. Peter Bürger, Pfr. Dr. Matthias Engelke, Br. Stefan Federbusch OFM, Ulrich Frey, Mechthild Geue, P. Heribert Graab SJ, Ullrich Hahn, Pfarrer Reinhard Hauff, Karen Hinrichs, Pfr.i.R. Martin Langenberg, apl. Prof. Dr. Thomas Nauerth, Prof. Dr. Gottfried Orth, Dr. Mauricio Salazar, Pfarrer Rainer Schmid, Dipl.Theol. Dagmar Schulte, Kirchenrätin Anja Vollendorf, Pfr.i.R. Johannes Weissinger, Dr. Theodor Ziegler

Nähere Informationen unter: www.oekum-institut-friedenstheologie.de


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