Ordensausbildung

Vom Noviziat zur Ewigen Profess

Die Brüder in Ausbildung während einer Studienreise nach Israel im Herbst 2014. Erläuterungen vor dem Besuch der Grabeskirche in Jerusalem. Bild von Bruder René Walke
Die Brüder in Ausbildung während einer Studienreise nach Israel im Herbst 2014. Erläuterungen vor dem Besuch der Grabeskirche in Jerusalem. Bild von Bruder René Walke

Noviziat

Das Noviziat beginnt mit der Einkleidung am Ende des Postulatsjahres. Der junge Bruder wird dabei feierlich in den Orden der Franziskaner aufgenommen und bekommt das Ordensgewand, den sogenannten Habit, angezogen, den er nun tragen darf.

Das Noviziat dauert ein Jahr. Im Mitleben, Mitbeten und Mitarbeiten im Noviziatshaus lernt der Novize den Alltag und das Gebetsleben der Gemeinschaft kennen. Regelmäßige Gespräche mit dem Noviziatsleiter sollen ihm helfen, die eigene Motivation zu klären und ein persönliches geistliches Leben einzuüben. Unterricht und Werkwochen, zum Teil gemeinsam mit Novizen anderer Gemeinschaften, vertiefen zentrale Elemente unseres Lebens: Gebet, Leben aus dem Wort Gottes, franziskanische Spiritualität, evangelische Räte (Armut, ehelose Keuschheit und Gehorsam). Praktika wollen sensibel machen für die vielfältigen Formen von Armut in unserer Gesellschaft.

Bei allen Aktivitäten hat das Noviziat aber auch den Charakter eines „Wüstenjahres“: Es geht noch nicht um Berufsausbildung oder Studium, sondern – innerhalb der Gemeinschaft – um die Begegnung mit sich selbst und Gott.

Das Noviziat findet international in Irland statt. Im Ort Killarney, am Lough Lane, im Südwesten des Landes, werden die deutschen Novizen gemeinsam mit den Brüdern aus Irland, England, Holland, und Litauen ausgebildet.

Wie der Glauben überhaupt, so ist auch das Leben in einer geistlichen Gemeinschaft ein Weg. Am Anfang des Noviziates steht der ernsthafte Entschluss, noch aufmerksamer auf den Ruf Gottes zu hören. Das Probejahr endet mit der so genannten „zeitlichen Profess“: Der Novize bindet sich mit dem Versprechen der drei evangelischen Räte für ein Jahr an unseren Orden, wenn er und wir das gute Gefühl haben, dass sich diese Berufung erfüllend weiterentwickeln kann.

Juniorat

Als Zeit der Ausbildung ist das Juniorat eine Lehrzeit auf verschiedenen Ebenen. Die Brüder setzen sich mit Fragen zu ihrer Person auseinander und suchen eine tragende Form des geistlichen Lebens. Sie lernen Franziskus, die Franziskaner in aller Welt und die eigenen Provinzen kennen.

Die andere wesentliche Frage des Juniorates ist die nach einer beruflichen Ausbildung. Franziskus wollte, dass alle Brüder eine ordentliche Arbeit ausüben. Nach dem Noviziat, dem Einübungsjahr in den Orden, macht jeder Bruder eine Berufsausbildung, nimmt ein Studium auf, oder er arbeitet in seinem erlernten Beruf.

Wichtig ist, dass jeder eine Tätigkeit erlernt und ausübt, die seinen Fähigkeiten und Wünschen entspricht und die er gut in die Ordensgemeinschaft einbringen kann. Einige entscheiden sich für ein Theologiestudium, um Priester werden zu können, andere wählen Berufe wie Sozialarbeiter, Krankenpfleger, Handwerker, Lehrer …

Da die Brüder während des Juniorates in verschiedenen Klöstern der Provinz leben, finden über das Jahr verteilt Treffen aller Junioren statt. Gemeinsam verbringen sie Wochenenden und Exerzitien, um als Gemeinschaft der jungen Brüder das Ordensleben zu hinterfragen und auszuprobieren. Auch eine gemeinsame Urlaubswoche gehört zum Junioratsprogramm.

Nach frühestens drei und höchstens sieben Jahren im Juniorat kann ein Junior um die Zulassung zur Ewigen Profess bitten. (Auch Feierliche Profess genannt.) Diese Zeitspanne soll der verantwortlichen Entscheidungsfindung sowohl des einzelnen Bruders als auch unserer Ordensgemeinschaft dienen. Durch das Gebet vor Gott und in der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Leben der Bruderschaft sowie durch Gespräche zwischen Junior, Junioratsleiter und den anderen Brüdern der Gemeinschaft können beide Seiten die Berufung zum franziskanischen Ordensleben prüfen. Mit der Ewigen Profess bindet sich der Bruder dann für sein Leben an unsere franziskanische Ordensgemeinschaft.

Doch auch die Ewige Profess ist selbstverständlich nur eine Etappe

Das JA zu Gott, zu den Mitmenschen und zu den Mitbrüdern – letztendlich zur gesamten Schöpfung – will Tag für Tag wiederholt und eingelöst werden. Auch der Ausbildungsweg ist nicht zu Ende. Jeder von uns Brüdern ist gehalten, sich kontinuierlich fortzubilden.


3 Kommentare zu “Ordensausbildung

  1. ich bin steiner tobias, ich bin 13 jahre alt und ich wohne in frauenkirchen, unser ordens priester ist pater thomas lackner (franziskaner), father alex (weltpriester misionar) und ich will mit 15 jahren in das priesterseminar gehen und dann zum franziskaner ausgebildet werden, und ich möchte in rom eingesetzt werden als franziskaner oder in österreich, ich finde den orden super cool und ich möchte mehr junge franziskaner in die gesellschaft leiten, ich finde den bruder marco aus deutschland der mit 25 in den franziskanerorden eingetreten ist sehr cool oder auch den pater sandesh manuel sehr cool, ich habe auch schon mal den provinzial kennengelernt, ich finde euch sehr cool, mfg steiner tobias

    1. Servus Tobias
      Cool, dass du deine Zukunft schon so klar vor Augen hast. Mit Pater Thomas hast du ja einen Franziskaner direkt vor Ort in deiner Gemeinde. Erzähl ihm von deinen Plänen. Und wenn du mit deinen Eltern mal in Wien bist, sag vorher Bescheid, vielleicht hat Sandesh ja Zeit für einen Besucher …

  2. Seit einiger Zeit denke ich daran, euch etwas näher kennen zu lernen. Ich wäre sehr dankbar einige weiterführende Informationen zu bekommen.

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