Der gütige Gott rief am 3. Dezember 2022 unseren Mitbruder Pater Adelhard (Wilhelm) Weeren ofm heim in seinen ewigen Frieden.
Willi (so sein Taufname) wurde am 27. Februar 1930 in St. Moritz im Engadin (Schweiz) geboren. Seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte er dort in der deutschen Kolonie. Seine Eltern Wilhelm Josef Weeren und Theresa, geb. Biffi, hatten ein Delikatessengeschäft, wurde zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Deutsche ausgewiesen und wohnten ab Juni 1945 in Füssen in einfachen Verhältnissen.
Von der Hauptschule kam Willi im August 1947 nach Bamberg St. Jakob ins Seminar Antonianum, von wo er das humanistische Gymnasium besuchte und im Juli 1952 mit dem Abitur abschloss.
Eingekleidet wurde Br. Adelhard am 14. August 1952 – vor 70 Jahren – in Dietfurt als Klerikernovize. Am 4. Oktober 1953 kam er zum Studium nach München St. Anna, wo er 1956 seine Feierliche Profess ablegte und von 1955 bis 1957 seine Niederen Weihen bis zur Diakonatsweihe durch Weihbischof Johannes Neuhäusler und Franziskanerbischof Berthold Bühl empfing. Zum Priester weihte ihn am 24. August 1958 der Franziskanerbischof Edgar Häring in München St. Gabriel.
Seine erste Wirkungsstätte war Vierzehnheiligen, wo er 1959 nur den Sommer über eingesetzt war. Es folgten Kaplansstellen in München St. Anna, Bamberg St. Heinrich und Berchtesgaden, bevor er 1964 zur Aushilfe als Katechet nach Kaufbeuren ging.
Dann war er zwei Jahre in Vierzehnheiligen, wo er erneut als Wallfahrtsseelsorger und Beichtvater eingesetzt wurde. 1966 wurde er als Kaplan nach Marienweiher versetzt, wo er sich auch um den Ordensnachwuchs sorgte. 1968 zog er für acht Jahre nach Füssen, wo er ab 1974 auch als Religionslehrer in der Schule tätig war. Ab 1976 folgten Einsätze als Kaplan in Nürnberg St. Franziskus, Nürnberg St. Ludwig und Freystadt, wo er sich besonders um die Gemeinde in Sondersfeld kümmerte.
1986 kam er als Wallfahrtsseelsorger auf den Kreuzberg und ab 1987 wieder nach Vierzehnheiligen.
1992 suchte man für die neu errichtete Seniorenstation einen Vikar und eine Entlastung für den Provinzökonomen. Bereitwillig stellte sich P. Adelhard für diese Dienste in St. Anna zur Verfügung. Ab 1995 konnte er sich wieder mehr der Seelsorge widmen und investierte viel Zeit und Energie in die Seelsorge im Altenheim Vinzentinum. Am 1. Juni 2005 wurde er als Aushilfspater nach Bad Tölz versetzt, weil im Zuge der Sanierungsmaßnahmen in München St. Anna der Konvent reduziert werden musste.
Im September 2007 zog er als Wallfahrtsseelsorger ins Kloster St. Anton nach Partenkirchen um. Da eine fortschreitende Macula-Degeneration seiner Augen die Sehkraft schwinden ließ, wurde er 2013 nach Füssen versetzt, wo er zunächst gerne seinen Ruhestand verbrachte.
Am 26. Oktober 2020 kam er nach Vierzehnheiligen auf die Pflegestation der Franziskusschwestern, wo er im Alter von 92 Jahren am 03. Dezember 2022 verstarb.
Pater Adelhard wird uns als hilfsbereiter und liebenswürdiger Mitbruder stets in guter Erinnerung bleiben.
Siehe, ich komme bald, und mit mir kommt mein Lohn, und ich werde jedem nach seinem Tun vergelten – so spricht der Herr.
(Offb 22,12 – Kommunionvers des Sterbetages)
Die Beerdigung feiern wir am Freitag, 09.12.2022 um 11:00 Uhr in Füssen auf dem Alten Friedhof. Anschließend findet das Requiem in der Füssener Klosterkirche St. Stephan statt.