14.03.2018

Pater Dominik Lutz verstorben

Der barmherzige Gott rief am 13. März 2018 unseren Mitbruder Dominik Lutz in sein Reich des Friedens

Pater Dominik Lutz war viele Jahre Wallfahrtseelsorger in Vierzehnheiligen. Bild: Archiv Deutsche Franziskanerprovinz.

Pater Dominik (Taufname Philipp) Lutz wurde am 23. März 1926 in Morlesau bei Hammelburg geboren. Seine Eltern Georg und Emma (geb. Marx) waren einfache Bauersleute. Hier wuchs Philipp in einer christlichen Familie mit drei Brüdern und zwei Schwestern auf.

Mit 6 Jahren kam er in die Volksschule Morlesau. Nach den drei ersten Gymnasialklassen in Dettelbach und Hammelburg kam er ans Franziskanerseminar Antonianum nach Bamberg, wo er das Alte und später das Neue Gymnasium besuchte. Von Oktober 1943 bis Februar 1944 war er als Luftwaffenhelfer in Schweinfurt, bis Mai 1944 beim Reichsarbeitsdienst in Kitzingen und schließlich bis Kriegsende beim Wehrdienst in Schlesien eingesetzt. Gerade in seinen letzten Lebensjahren haben ihn die abenteuerlichen Ereignisse seiner Flucht vor der Gefangenschaft immer wieder bewegt – und wie Gottes schützende Hand ihn begleitet hat.

Gleich nach Kriegsende bat er um die Aufnahme in den Franziskanerorden. Am 13. Oktober 1945 wurde er in Dietfurt eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Dominik. Nach dem Noviziat folgte das Studium in München. Seine Feierliche Profess legte er am 14. Januar 1950 in die Hände des Provinzials Franz Sales Aschenauer ab. In St. Gabriel in München weihte ihn Kardinal Faulhaber am 8. Juli 1951 zum Priester.

Zunächst wirkte er für ein Jahr als Präfekt in Bamberg St. Jakob. Von 1953 bis 1956 war er in Freystadt Seminarpräfekt und Lehrer. Es folgten 8 Jahre als Kaplan in Nürnberg St. Ludwig, wo er auch als Taubstummenseelsorger der Erzdiözese eingesetzt war. Von 1964 bis 1979 bekleidete er das Amt des Direktors der katholischen Heimatmission in München, war von 1967 bis 1970 Guardian von St. Anna und widmete sich von 1967 bis 1979 mit Liebe, Sorgfalt und Sachverstand dem Wiederaufbau der Klosterkirche.

Von 1981 bis 1992 war er Guardian und weitere neun Jahre bis 2001 Wallfahrtsseelsorger in Vierzehnheiligen. Über acht Jahre investierte er Mühe, Zeit und Geschick in die Restaurierung der Wallfahrtsbasilika. 2001 wurde er auf den Kreuzberg in der Rhön versetzt. Auch dort kümmerte er sich treu um die Wallfahrer. Gesundheitlich angeschlagen zog er im Januar 2010 auf die Pflegestation ins Mutterhaus der St. Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen. So kehrte er in „sein“ Vierzehnheiligen zurück. Diesem Wallfahrtsort und vor allem seiner geliebten Basilika gehörte sein Herz.

1997 feierte die Basilika ein Doppeljubiläum: 225 Jahre Weihe der Wallfahrtskirche und 100 Jahre Erhebung zur Basilika. Zu diesem Anlass schrieb Dominik einen Liebesbrief an „seine“ Basilika”. Darin heißt es:

„Stolz und anmutig wirkst Du in Deinem strahlenden Gewand. Zwar haben Dich die „Fachleut“ ein wenig verkannt, als wir Dich jüngst ganz besonders herausgeputzt haben: sie gönnten Dir nicht das leuchtende weiße Kleid und sie knauserten auch mit dem Gold der Borten. Dennoch kannst Du Dich vor aller Welt sehen lassen. Wie eine glücklich strahlende Braut bist du, meine liebe Basilika! Das ,,Lächeln Gottes am Obermain“ nennt man Dich – gibt es eine schönere Liebeserklärung? Glücklich, meine liebe Basilika, wer in Deiner schützenden Nähe leben kann. Ich wünsche Dir zu Deinem Doppeljubiläum, dass viele, viele kommen. Dann schenke ihnen allen – und auch mir – Dein beglückendes Lächeln.”

Die Ehrenmedaillen der Städte Bad Staffelstein und Hammelburg sowie des Bezirks Oberfranken und das Bundesverdienstkreuz sind Zeichen der Wertschätzung seines Wirkens. Sein ganz persönlicher Stil als Wallfahrtsseelsorger ist vielen Pilgern in lebendiger Erinnerung.

Besonders im letzten Jahr ließen seine körperlichen und geistigen Kräfte immer mehr nach. Am 13. März rief ihn Gott in seine „himmlische Basilika“. Möge er dort für immer glücklich sein.

Ich freute mich, als man mir sagte:
„Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
Jerusalem, Du Stadt des Herrn,
dicht gebaut und fest gefügt.“

(Aus der Liturgie des Sterbetages.)

Das Requiem feiern wir am Montag, 19. März, um 11:00 Uhr in der Basilika Vierzehnheiligen, anschließend ist die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof neben der Basilika.


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