22.07.2024

Pater Dominikus (Aloys) Bauer verstorben

Der gütige Gott rief am 20. Juli 2024 den Franziskaner Pater Dominikus Bauer zu sich in sein ewiges Reich.

Pater Dominikus Bauer ofm
* 19. Dezember 1923 in Ziegenhain
† 20. Juli 2024 in Asahigawa (Japan)

Aloys Bauer wurde am 19. Dezember 1923 in Ziegenhain (jetzt Schwalmstadt) als Sohn von Otto Bauer und seiner Ehefrau Maria, geb. Holub, geboren.

Nach der Volksschule ging er ab 1937 zur Mittelschule und erwarb die Mittlere Reife. An der staatlichen Oberschule in Homberg bestand er im März 1940 die Reifeprüfung. Einen Monat später wurde er zur Luftwaffe eingezogen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er beim Militär, allerdings nie im aktiven Einsatz. Von Mai 1945 bis Juli 1946 war Aloys in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Danach bereitete er sich zunächst auf den Lehrerberuf vor. Dieses Studium brach er jedoch im Oktober 1947 ab, bat in der damaligen Thüringischen Franziskanerprovinz um Aufnahme und wurde am 15. April 1948 unter dem Ordensnamen Dominikus in Salmünster eingekleidet.

Er durchlief die üblichen Studien der Philosophie und Theologie, legte am 24. April 1952 die Feierliche Profess ab und wurde am 25. April 1954 in Fulda zum Priester geweiht. Kurze Zeit war er in Rottweil und Mannheim als junger Priester in der Seelsorge eingesetzt, bis er 1956 in die Japan-Mission der Thuringia entsandt wurde.

In Japan war Dominikus hauptsächlich in der Pfarrseelsorge an verschiedenen Orten eingesetzt, war aber auch von 1973 bis 1976 und 1979 bis 1983 in der Leitung der damaligen thüringischen Kustodie von Asahigawa in Japan tätig. Als sich die verschiedenen Missionskustodien in Japan zur einheimischen Japanischen Provinz zusammenschlossen, blieb Dominikus Mitglied der Thuringia, arbeitete jedoch in der neuen Provinz weiter, bis er 2014 in das Altenheim in Asahigawa umzog, wo er die erforderliche Pflege erhielt.

Durch den Zusammenschluss der vier ehemaligen deutschen Ordensprovinzen wurde Dominikus dann 2010 Mitglied der Deutschen Franziskanerprovinz.

Dominikus hielt guten Kontakt erst zur thüringischen, dann auch zur deutschen Ordensprovinz. Regelmäßig besuchte er auch sein Heimatland, zuletzt vor ungefähr acht Jahren. Dann wurde ihm allerdings die lange Reisezeit zu anstrengend. In seinem letzten Brief zum Weihnachtsfest 2019 (handschriftlich, drei DIN-A-4-Seiten!) waren die letzten Worte: „Ich werde schwächer und schwächer.“ Nach 100 Lebensjahren, 76 Ordensjahren und 68 Jahren in der Japanmission gab er im Vertrauen auf die Güte des Herrn sein Leben in die Hand seines Schöpfers zurück.

Wir glauben, dass Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden ist. Erwecke auch uns durch die Kraft des Heiligen Geistes zum neuen Leben.
(Aus dem Tagesgebet der Eucharistiefeier des Sterbetages)

Am 23. Juli wurde P. Dominikus nach japanischem Brauch eingeäschert und die Urne der Erde übergeben. Möge er nun ruhen in Gottes Frieden.


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