07.02.2022

Pater Paulus (Klemens) Lammers verstorben

Am 4. Februar rief der gütige Gott unseren Mitbruder Paulus Lammers in sein Reich

Pater Paulus Lammers ofm
* 9. April 1936 in Holthausen (Laer)
† 4. Februar 2022 in Fulda

Wir sind mitten im Sterben zum Leben bestimmt
(Lothar Zenetti)

Das Zenetti-Wort hat P. Paulus vor einiger Zeit aufgeschrieben mit dem Zusatz „Wahlspruch für Totenzettel und Totenbrief“. In der vergangenen Nacht hat Bruder Tod bei Pater Paulus angeklopft und ihn im Sterben zum Leben geleitet. Nun ist er in der Nähe dessen, der ihm in der Taufe seine Nähe zugesagt hat, dem er als Franziskaner und Priester gedient hat, der ihm Quelle des Lebens und der Hoffnung war.

Pater Paulus wurde am 9. April 1936 als Sohn der Eheleute Elisabeth und Josef Lammers in Holthausen (jetzt Laer) geboren. Dort erlebte er seine Kinder- und Jugendzeit und war Messdiener in der Nahe gelegenen Pfarrkirche. Hier begegnete er während einer Volksmission den Franziskanern.
Am 20. April 1951 kam er in das Franziskanerkolleg St. Ludwig hinter der holländischen Grenze: „So kam ich nach St. Ludwig, das mir im Laufe der Zeit zur zweiten Heimat wurde“, schreibt er in seinen Erinnerungen.

Nach dem Abitur trat er 1956 in den Franziskanerorden ein. 1960 legte er die ewige Profess ab und 1962 wurde er in Paderborn zum Priester geweiht. Von 1963 bis 1965 wirkte er als Präfekt und Lehrer im Kolleg St. Ludwig. Von 1965 bis 1970 studierte er die klassischen Sprachen Latein und Griechisch in Kiel. Im dortigen Franziskanerkloster war er in diesen Jahren auch Guardian. Nach Staats- und Assessorexamen kehrte er 1972 wieder nach St. Ludwig zurück, wiederum als Lehrer und Präfekt. 1977 gehörte er zu den drei ersten Franziskanern, die nach Osnabrück umzogen, wo die Provinz die Ursulaschule übernahm. Hier wirkte er bis 1991 als Lehrer. Zusätzlich übernahm er von 1986 bis 1991 den Dienst des Guardians für die Gemeinschaft an der Bramscher Straße.

1991 berief ihn der Generalminister Hermann Schalück an die Generalkurie nach Rom, wo er die „Acta Ordinis“ redigierte und den Dienst als Hausvikar wahrnahm. 1997 kehrte er nach Deutschland zurück, arbeitete in der Gemeinde St. Ludwig in Berlin mit und war von 1998 bis 2004 dort auch Guardian. 2004 wechselte er als Hausvikar ins Warendorfer Kloster und 2006 in das Provinzialatskloster der Saxonia nach Hannover. Als das Hannoveraner Kloster bei der Vereinigung der deutschen Provinzen 2010 geschlossen wurde, wechselte er ins Kloster Dorsten. Hier verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens. In den vergangenen eineinhalb Jahren ließen seine geistigen Kräfte rapide nach. Darum wechselte er – in einem klaren Moment hat er dem Guardian das als Wunsch gesagt – in die Pflegeabteilung der Provinz im Theresianum in Fulda. Nach nur einer Woche ist er dort gestorben.

In Paulus verabschieden wir uns von einem Mitbruder, der liebenswürdig, einfühlsam und aufmerksam seinen Mitbrüdern und den Menschen begegnete. Sein Scharfsinn und sein trockener Humor haben uns oft zum Staunen und zum Lachen gebracht. Er lässt viele Freunde hier auf der Erde zurück, Menschen, die ihn geliebt und geschätzt haben.

Das Requiem für Pater Paulus feiern wir am 11. Februar 2022, um 10:00 Uhr in der Klosterkirche. Die Beisetzung ist anschließend in der Grabstätte der Franziskaner auf dem Dorstener Friedhof an der Gladbecker Straße.


3 Kommentare zu “Pater Paulus (Klemens) Lammers verstorben

  1. Ich erinnere mich an so manchen Nachmittag der „Parkarbeit“ zusammen mit Pater Paulus im Kolleg St. Ludwig während meiner dortigen Schulzeit von 1975 bis 1977.
    Möge er nach einem erfüllten Leben im Glauben in Frieden ruhen.

  2. Ich habe Pater Paulus während meiner Schulzeit in St. Ludwig (1975-1979) kennengelernt, wenn auch nicht als Lehrer (außer vielleicht für Vertretungsstunden). Ruhe in Frieden!

  3. Lass ihn in Frieden ruhen. Ich bin von Pater Paulus (Onkel Klemens) getauft und getraut worden. Werde dich immer in Erinnerung behalten

    1. Ruhe in Frieden, lieber Pater Paulus!
      Er war mein Geschichtslehrer an der Ursulaschule in Osnabrück.
      Legendär waren seine Fastenzeiten, in denen er ohne etwas zu essen gehabt zu haben, im Unterricht stand und und erklärte, dass er dies um der Askese Willen täte und das zum Glauben dazugehöre.
      Griechische Mythologie war sein Steckenpferd, und zwar die „stubenreine und saubere“ Version.

      Er hat mich maßgeblich geprägt und ich denke gerne an ihn zurück.
      Besonders vorsichtig ging er mit uns pubertierenden Mädchen um, er sagte , er habe nicht so viel Erfahrung mit „jungen Damen“, wie uns.

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