28.12.2018

Pater Rupert Schillinger OFM verstorben

Nimm teil am Festmahl deines Herrn...

Pater Rupert (Josef) Schillinger OFM
* 21.02.1922 in München † 28.12.2018 in Unterhaching. Bild von Archiv Deutsche Franziskanerprovinz.

Josef Schillinger wurde am 21. Februar 1922 als zweiter von drei Söhnen dem Michael Schillinger und seiner Frau Maria, geb. Frey, in Unterföhring (München) geboren. Mit sechs Jahren ging er dort fünf Jahre lang auf die Volksschule und verbrachte seine Kindheit daheim.

Ab 1933 besuchte er das Vorbereitungsseminar der Franziskaner in Freystadt, von wo aus er ein Jahr später in das Franziskanerseminar nach Landshut überwechselte. Im Dezember 1940 wurde er zum Reicharbeitsdienst einbestellt und im Juni 1941 zum Wehrdienst eingezogen, aus dem er erst mit Kriegsende entlassen wurde.

Im Jahre 1942 wurde dem Wehrdienstleistenden das Abitur zuerkannt. Im September 1945 wurde er in Dietfurt eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Rupert. Nach dem Noviziat und der Erstprofess kam er 1946 zum Studium nach Bad Tölz und 1948 nach München St. Anna. Am 21. September 1949 legte er dort die Feierliche Profess in die Hände des Provinzials Franz Sales Aschenauer ab. Am 30. Oktober weihte ihn Weihbischof Neuhäusler im Freisinger Dom zum Diakon und am 23. Juli 1950 in München St. Anna der Franziskanerbischof Sigebald Kurz zum Priester.

Im August 1951 wurde er als Seminarpräfekt nach Landshut versetzt, wo er sich sechs Jahre lang um die im Internat heranwachsenden Gymnasiasten kümmerte. Mitte August 1958 wechselte er als Kaplan und Katechet an die Berufsschule in München.

Im September 1964 übernahm er in Füssen bei den Gebirgsjägern die Stelle des Militärpfarrers und ab November 1972 in Mittenwald, wo er im März 1973 zum Militärdekan gewählt wurde. Mit September 1977 wurde Pater Rupert als Stadtpfarrer nach Pfreimd/Opf. versetzt. Die Renovierung der dortigen Pfarrkirche geschah unter seiner Regie.

1982 wurde er in die Provinzleitung der Bavaria gewählt. Wegen seiner großen Verdienste ernannte ihn der Regensburger Bischof Manfred Müller im Dezember 1987 zum bischöflichen Geistlichen Rat.

Nach 11 Jahren segensreicher Pfarrtätigkeit wurde er 1988 im Alter von 66 Jahren als Präses ins Kloster St. Anton nach Garmisch-Partenkirchen versetzt, von wo aus er 1992 nochmals für ein Jahr als Militärpfarrer in Mittenwald und Garmisch zur Verfügung stand. Auch in Partenkirchen nahm er die Sanierung der Wallfahrtskirche St. Anton federführend in die Hand und hielt gerne die Kirchenführungen selbst. Die Stadt Garmisch-Partenkirchen ehrte ihn für seine außerordentlichen Verdienste im Juli 2000 mit der Verleihung der goldenen Bürgerplakette. Am 25. September 2005 konnte er dort sein 60jähriges Ordensjubiläum feiern, bevor er mit 83 Jahren seinen Altersruhesitz in Füssen antrat. Seit September 2017 lebte er – auf eigenen Wunsch – im Alten- und Pflegeheim St. Katharina Labouré in Unterhaching bei München. Seit November 2018 ließen seine Kräfte stark nach, und er gab sein Leben am 28.12.2018 in die Hände Gottes zurück.

Komm, du guter und getreuer Knecht,
nimm teil am Festmahl deines Herrn!

(Psalmvers aus dem Totenoffizium)

Das Requiem für Pater Rupert feiern wir am Donnerstag, 3. Januar 2019, um 13:00 Uhr in der Franziskanerkirche in Füssen (Franziskanerplatz 1), anschließend ist die Beisetzung auf dem dortigen Klosterfriedhof.


Ein Kommentar zu “Pater Rupert Schillinger OFM verstorben

  1. Pater Rupert Schillinger war in den 70ern und 80ern in Pfreimd. Ich durfte ihn damals als Ministrant und als Mitglied in Jungkolping kennen lernen. Wenngleich ich seinerzeit oft gegen ihn rebelliert hatte, ist mir sein Mut und sein standfester Charakter immer im Herzen geblieben. Er war das Ebenbild von Don Camillo – und das ist das Höchste, was ich von einem Priester sagen kann. In einer Zeit der politischen Korrektheit hat er immer einen klaren Standpunkt für den katholischen Glauben eingenommen. Heute kann ich sagen, dass mir Pater Rupert Schillinger immer ein leuchtendes Vorbild sein wird. Gott sei Dank habe ich ihm vor Jahren mitgeteilt, dass wieder aller Erwartungen seinerzeit doch noch etwas aus mir geworden ist (Ich arbeite seit 1991 im kirchlichen Dienst, davon seit 1993 im Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.. Mittlerweile habe ich auch den Studiengang Pastoraltheologie abgeschlossen und mich zum Seelsorger ausbilden lassen). Daran hatte auch Pater Rupert Schillinger Anteil. Ich werde ihm – und dem Herrgott – immer dankbar dafür sein, dass er in mein Leben getreten ist und dort seine Spuren hinterlassen hat. Und das ist mehr, als ich von den meisten anderen behaupten kann. Ruhen Sie in Frieden, Pater Rupert!

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