18.09.2018

Pater Volkmar Polatzek verstorben

Ich bin von Jesus Christus ergriffen worden

Pater Volkmar Polatzek ofm.
* 17. Juni 1920 in Glatz (Schlesien)
† 17. September 2018
im Krankenhaus Lichtenfels.

Einhard Viktor Johannes Polatzek wurde am 17. Juni 1920 als Sohn des Zahnarztes Dr. Viktor Polatzek und seiner Ehefrau Maria, geb. Mandel-Günther, in Glatz (Schlesien, Erzdiözese Prag) geboren. Dort besuchte er von 1926-1930 die Volksschule und von 1930 bis 1939 das humanistische Gymnasium, das er im März 1939 mit dem Abitur beendete.

Gleich im Anschluss musste er zum Reichsarbeitsdienst. Von November 1939 an studierte er an der Universität Breslau Medizin und bestand das Physikum am 30. April 1941. Doch dann wurde er am 1. Oktober 1941 zur Wehrmacht als Sanitäter eingezogen. Am 12. Mai 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft in Böhmen, aus der er am 7. August 1945 nach Erlangen entlassen wurde.

Schon in seiner Kindheit hatte er einen guten Kontakt zu den Franziskanern in Schlesien gehabt. So mag es nicht verwundern, dass er zu Kriegsende um Aufnahme in den Franziskanerorden bat. Am 20. September 1945 wurde er mit dem Ordensnamen Volkmar eingekleidet und begann in Dietfurt sein Noviziat, das er mit der Erstprofess am 21. September 1946 abschloss. Anschließend kam er nach Bad Tölz und ab September 1948 nach München St. Anna zum Theologiestudium. Seine Ewige Profess legte er dort am 21. September 1949 in die Hände des Provinzialministers Franz Sales Aschenauer ab. Der Franziskanerbischof Sigebald Kurz erteilte ihm die Niederen Weihen und im Juli 1950 die Diakonatsweihe. Am 8. Juli 1951 erhielt er von Kardinal Michael Faulhaber in St. Anna in München die Priesterweihe.

Den Pastoralkurs mit abschließendem Cura-Examen absolvierte er in St. Anna, wo er bis 1955 als Aushilfspater eingesetzt war. Es folgte ein Kaplansjahr in Freystadt. Im April 1956 wechselte er wieder für nur ein Jahr nach Bamberg St. Jakob, wo er mit der Aufgabe des Seminarpräfekten im Antonianum betraut wurde.

1957 kam er als Katechet nach Dingolfing, wo er sich auch um die Bibliothek und den Dritten Orden kümmerte. Als das Kloster zum 30. September 1971 aufgehoben wurde, blieb er noch vier Jahre dort als Krankenhausseelsorger. Im September 1975 wurde er als Aushilfsseelsorger nach Landshut versetzt, wo er sich der Franziskanischen Gemeinschaft annahm.

1981 wechselte er nach Gößweinstein, wo er in Wallfahrt und Pfarrei sieben Jahre fleißig mitarbeitete.

Im September 1986 wurde er Guardian in Füssen, 1992 dort Hausvikar. Von 1995 bis 2004 machte er sich um die Hausbibliothek verdient. Ab 2004 blieb er als Ruhestandsgeistlicher in Füssen, wo er gerne lebte. Wer dorthin zu Besuch kam oder einige Urlaubstage verbrachte, fand in Volkmar stets einen umsichtigen, humorvollen und unterhaltsamen Gesprächspartner, der mit Leidenschaft Schafkopf spielte.

Nach einem schweren Schlaganfall musste er wenige Wochen vor seinem Tod auf die Pflegestation der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen umsiedeln. Ein weiterer Schlaganfall machte einen erneuten Krankenhausaufenthalt erforderlich. Dort ist er dann am 17. September verstorben.

Ich bin von Jesus Christus ergriffen worden.
Ihn will ich erkennen und die Gemeinschaft mit seinen Leiden;
sein Tod soll mich prägen.

(Aus dem Stundengebet des Sterbetages.)

Die Eucharistie für Pater Volkmar feiern wir am Montag, 24. September 2018, um 10:00 Uhr in der Franziskanerkirche in Füssen, anschließend ist dort die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.


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