Redaktion Tauwetter

Sklaverei im 21. Jahrhundert

Neue Bedrohungen der Menschenwürde

Titel der Ausgabe Tauwetter Nr. 1 Mai 2019, 34. Jahrgang.
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Sklaverei, das ist doch heutzutage kein Thema mehr. Wer so denkt, darf sich von Papst Franziskus eines Besseren belehren lassen: „Selbst wenn wir versuchen, sie zu ignorieren: Die Sklaverei gehört nicht der Vergangenheit an“, so der Papst in seiner Videobotschaft im Februar 2019. Unsere Gesellschaft neigt dazu, die Sklaverei in vergangene Tage der Kolonialzeit zu datieren. Aber Sklaverei und Zwangsprostitution sind in vielen Ländern eine schreckliche Wirklichkeit. Selbst in Deutschland. Im Global Slavery Index von 2016 nimmt Deutschland mit geschätzten 14.500 Menschen in der modernen Sklaverei Platz 117 ein.

Die Gesellschaft und jede/r Einzelne darf nicht ignorieren, dass es auch heute Sklaverei in der Welt gibt, zumeist verdeckter und weniger offensichtlich als in früheren Jahrhunderten. „Angesichts dieser tragischen Realität können wir uns nicht unschuldig die Hände waschen, wenn wir nicht Komplizen dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit sein wollen!“ So die Mahnung von Papst Franziskus.

Die erste Tauwetter-Ausgabe dieses Jahres gibt einen Überblick über die Geschichte der Sklaverei. Des Weiteren bietet sie einige Vorträge, die auf einer franziskanischen Fortbildungskonferenz an der Päpstlichen Universität Antonianum vom 8. bis 14. Mai 2017 zum Thema gehalten wurden. Sie werden hier aus Platzgründen in teilweise gekürzter Form wiedergegeben. Sie bilden eine Mischung aus theoretischen Hintergründen und praktischen Ansätzen. Paul Beccegato von der italienischen Caritas weist das Ausmaß der Ausbeutung von Menschen im 20. und 21. Jahrhundert auf. Stefano Zamagni von der Universität Bologna beschreibt, wie die Weltwirtschaft den Menschenhandel fördert. Die negativen Folgen unseres weltweiten kapitalistischen Wirtschaftssystems zeigen sich in den Flüchtlingsströmen. Der Franziskaner Tomás González Castillo beschreibt die Arbeit der Brüder für Migranten anhand des Projekts „LA 72“ in Mexiko, die Ordensschwester Gabriella Bottani die Förderung der Bildung neuer regionaler Netzwerke in Zusammenarbeit gegen den Menschenhandel am Beispiel des internationalen Netzwerks „Talitha kum“.

In einer zweiten Tauwetter-Ausgabe werden wir weitere Berichte von Ordensschwestern veröffentlichen, die im Bereich des Menschenhandels und der Prostitution arbeiten. Die Bereiche Moderne Sklaverei, Menschenhandel und Prostitution lassen sich zumeist nicht klar voneinander abgrenzen. Sie sind geprägt und verbunden durch Zwang und Ausbeutung von Menschen.

Eine wache und wachsende Sensibilität für moderne Ausbeutungsverhältnisse wünscht sich die Tauwetter-Redaktion

Inhalt

  • Sklaverei – Eine Geschichte über den Menschen als reine Ressource
    Natanael Ganter OFM
  • Statistik und Geografie der Ausbeutung von Menschen im 20. und 21. Jahrhundert
    Dr. Paul Beccegato
  • „LA 72“ – Zuflucht für Migranten in der Obhut der Minderbrüder in Mexiko
    Tomás González Castillo OFM
  • Wie die Weltwirtschaft den Menschenhandel fördert
    Prof. Stefano Zamagni
  • „Talitha Kum“: Förderung der Bildung neuer regionaler Netzwerke in Zusammenarbeit gegen den Menschenhandel
    Sr. Gabriella Bottani SMC
  • Tauwetter (Auflistung der letzten Ausgaben)

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Dinko Aracic, Peter Amendt ofm, Stefan Federbusch ofm.

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