07.01.2016 Kustodie des Heiligen Landes

Syrien: Die Situation der Menschen im Januar 2016

Die Franziskaner im Heiligen Land berichten von ihrer Situation

Bruder Firas Lutfi beim Krankenbesuch. Er ist im Herbst 2015 nach Abschluss eines Studiums in Rom nach Aleppo zurückgekehrt.
Bruder Firas Lutfi beim Krankenbesuch. Er ist im Herbst 2015 nach Abschluss eines Studiums in Rom nach Aleppo zurückgekehrt.

Vor weinigen Tagen konnten wir mit Erleichterung berichten, dass Bruder Dhiya Azziz, der am 23. Dezember in Syrien entführt worden war, wieder frei ist.

Die Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes erhalten ihre Präsenz in Syrien trotz aller Widrigkeiten aufrecht, auch dank der kontinuierlichen Hilfe aus Deutschland und der ganzen Welt. Die humanitäre Notlage des Landes dauert indes an. Die Situation verschlechtert sich immer mehr, und der Bedarf an Hilfeleistungen steigt weiter an. Die Brüder aus Aleppo schreiben: „Am Weihnachtstag wurden wir mit acht Gasbomben bombardiert, aber Gott sei Dank sind die Feierlichkeiten gut zu Ende gegangen.”

Es mangelt an Wasser und Strom. Hinzu kommt die zunehmende Notlage im Gesundheitswesen: aufgrund der mangelnden Hygiene und der Mangelernährung haben Epidemien stark zugenommen, ebenso wie die Fälle von Hepathitis, Gastroenteritis, Tuberkulose sowie psychische und neurologische Störungen (letztere stellen auch in den Flüchtlingslagern der umgebenden Länder ein schwerwiegendes Problem dar).

Insgesamt leben derzeit 27 Franziskaner in der „Region des Heiligen Paulus“, welche Syrien, Jordanien und den Libanon umfasst. 14 Brüder halten sich in den Zonen des seit fünf Jahren andauernden Konflikts auf. Der Gemeinschaft von Aleppo hat sich seit kurzem Bruder Firas angeschlossen, der trotz des großen Leids und der enormen täglichen Todesgefahr nicht aufgibt und nicht die Hoffnung verliert.

Zu den bedeutsamsten Ereignissen des vergangenen Jahres gehört zweifellos die Öffnung einer Heiligen Pforte der Barmherzigkeit in der Pfarrei St. Franziskus in Aleppo. Hierzu schreiben uns die dortigen Brüder: „Gerade in diesen komplizierten und schmerzhaften dramatischen Umständen erfahren wir die Präsenz des Vaters, der reich an Barmherzigkeit ist und sich treu im menschlichen Antlitz Seines Sohnes Jesus manifestiert. […]. So ist er für uns Fleisch geworden. Wir sind immer mehr davon überzeugt, dass diese Gabe innerhalb dieser enormen Mühe angenommen werden muss und nur so fruchtbar werden kann in der von Hoffnung erfüllten Erwartung einer neuen Zeit der Gnade.“

Gemeindemitglieder in Aleppo vor ihrer Porta Sankta
Gemeindemitglieder in Aleppo vor ihrer Porta Sankta. Bilder © proterrasancta.org

2016 wird für uns ein Jahr der erneuten Unterstützung für die dortigen Franziskaner sein. Die Spendenaktionen haben es uns ermöglicht, die Hilfe für die dortigen Konvente und die vier Aufnahmezentren im Land aufrechtzuerhalten. In diesem Jahr werden weitere Mittel eingesetzt werden, um den Wiederaufbau des Krankenhauses von Aleppo zu unterstützen.

Unsere Unterstützung für die Franziskaner vor Ort ist, wie sie uns selbst sagen, von grundlegender Bedeutung: „Als Maria vor der Geburt müde war, war Joseph stets an ihrer Seite. In den Phasen der Müdigkeit nach der Geburt war zusammen mit Joseph auch das Jesuskind an der Seite Mariens, um sie zu trösten, zu unterstützen und die Mühen etwas leichter zu machen. In den Momenten unserer Schwierigkeiten seid ihr uns alle nahe, und wir fühlen uns euch verbunden als Glieder des einen mystischen Körpers des Herrn: ihr seid unser Trost, unsere Unterstützung und unsere Stärke.“

Spenden Sie jetzt für Syrien, Ihre Hilfe wird umgehend an die dortigen Franziskaner weitergeleitet.


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