Vor 400 Jahren sind die Franziskaner zurück nach Fulda gekommen. Dafür bedankten sich nun Fuldaer Bürgerinnen und Bürger und feierten gemeinsam mit den Brüdern des Klosters auf dem Frauenberg eine Dankandacht in deren damaliger Klosterkirche, der Severikirche.
Die Dankandacht mit dem Fuldaer Bischof Michael Gerber fand am Mittwoch, 12. Februar 2020, um 12:30 Uhr statt. Die Franziskanerbrüder sangen den Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi Im Anschluss waren alle Gäste ins antonius LadenCafé am Severiberg 1 zu einem Empfang mit einem kleinen Imbiss eingeladen. Neben einer Suppe mit selbstgebackenen Franziskanerknoten wurden Tau-Plätzchen zum Cappuccino gereicht.
Nachdem die Franziskaner Fulda in der Zeit der Reformation verlassen hatten, wünschte sich Abt Johann Friedrich von Schwalbach (er amtierte von 1606 bis 1623) ihre Rückkehr, um die Rekatholisierung der Bevölkerung zu unterstützen. Aus diesem Grunde kamen 1620 Pater Ebertin Frentz, eigentlich Guardian von Brühl, und Pater Christophorus Juden nach Fulda. Die einstige Niederlassung der Franziskaner war zu dieser Zeit von Jesuiten bewohnt. Daher wurde die Severikirche, die sich damals in einem sehr schlechtem baulichen Zustand befand, zur neuen Wirkungsstätte der Franziskaner. Pater Frentz und Pater Juden bezogen ein kleines Haus direkt neben der Sakristei der Kirche.
Am 12. Februar 1620 fand die offizielle Übergabe der Severikirche an die Franziskaner statt.
Bruder Berthold Duffner hat vor kurzem bei seinen historischen Recherchen einen Text entdeckt, der sich ausführlich mit der „zweiten Ankunft“ der Franziskaner in Fulda beschäftigt. Gut ein Jahrhundert später, wurde die Niederlassung am Severiberg aufgegeben und die Franziskaner siedeldten über zum Frauenberg, wo sie heute noch leben und sich in vielen Bereichen der Seelsorge engagieren.