24.12.2016 Bruder Christoph Kreitmeier

Weihnachten – DIE Sinnantwort auf all unser Suchen

Spritueller Impuls von Bruder Christoph Kreitmeir zum Weihnachtsfest 2016

Die Erscheinungsstelle in der Basilika Vierzehnheiligen, Bild von Bruder Christoph Kreitmeier
Die Erscheinungsstelle in der Basilika Vierzehnheiligen, Bild von Bruder Christoph Kreitmeir.

Die Sehnsucht, die tief in uns steckt, möchte gefeiert werden, Mensch werden, in unserem Inneren Fleisch werden. Weihnachten findet nicht in den großen Palästen statt, umgeben von Pomp und Macht.

Weihnachten findet in Bethlehem im Stall statt, im Alltag. Weihnachten ereignet sich in der Einfachheit des Lebens, eingebunden in die Schöpfung und in den Kosmos. Weihnachten ist nicht zu kaufen und zu haben, sondern jeden Tag neu im Werden.

Mystische Menschen verwenden als Bild der Menschwerdung Gottes die “Gottesgeburt im Seelengrund”. Die Geburt Gottes in jedem Menschen als Prozess, als dynamische Entwicklung, die sich jeden Tag ereignet, wenn wir dieser Wirklichkeit Raum und Achtsamkeit schenken. Hier begegnen wir unserer tiefsten Sehnsucht: Gott im Herzen von allem zu suchen, zu erahnen, zu ertasten, zu kosten, zu feiern.

 

Gott wird dann in uns geboren

Gott wird dann in uns geboren,
wenn alle Kräfte unserer Seele,
die vorher durch Gedanken,
Bilder und was es auch sei
gebunden und gefangen waren,
ledig und frei werden
und in uns alle Absicht
zum Schweigen kommt.

(Meister Eckhart, in: Der Andere Advent 2014/15, Mittwoch, 24.12., Heiligabend.)

 

Klicken Sie auf Start um die Audiodatei abzuspielen! Christoph Kreitmeir spricht den Impuls für Sie.

 

Pater Christoph Kreitmeir
Pater Christoph Kreitmeir

Der Glaube an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ist DIE Sinnantwort auf all unser Suchen und Fragen. In unserer komplexen Welt wächst die Sehnsucht und das Bedürfnis nach Halt, nach Sinn, nach Gott. Um Weihnachten herum wird dies immer wieder deutlich, auch wenn das eigentliche Weihnachtsgeheimnis im konsumorientierten Sinn-Supermarkt für spirituell wirklich Suchende fast unerträglich verkitscht und sinnentleert wird.

Weihnachtlich leben heißt, in uns auf vielfältig kreative Weise die Erinnerung wachhalten, dass wir Gottes geliebte Kinder sind. Dabei immer wieder das Staunen lernen, wie einfach und beglückend Glauben sein kann, wenn er den Menschen wirklich zum Menschen werden lässt.

An Weihnachten feiern Christen den Geburtstag von Jesus, der Bedrängten und Gefangenen innere und äußere Freiheit zusagte, der gebrochene Herzen heilte und Verlassenen beistand. Christen feiern einen Menschen, von dem sie glauben, dass er Gottes Sohn ist. Heiland wird er auch seit Jahrhunderten genannt. Er ist einer, bei dem alle Unehrlichkeit und Lüge, alles Zerbrochene und Misslungene in ein besonderes Licht getaucht wird: das Licht der Weih-Nacht, in dessen Schein Wunden heilen und Augen leuchten können.

Es ist einfach nur wunderschön, sich in die heimische Krippe oder in den Krippen der weihnachtlich geschmückten Kirchen hinein zu spüren, hinein zu leben und dabei einen inneren Trost zu verspüren, dass ich in Gott geborgen bin, der die Ungeborgenheit der Welt zu seiner Heimat gemacht hat.

Der Christ weiß, dass sein Gott ein Gott der Liebe ist und ihm in dieser Liebe Geborgenheit schenkt. Es geht aber nicht nur um das Wissen, sondern es geht auch um das Spüren, das Fühlen und das Empfinden dieser Liebe.

Von Krippenvereinen liebevoll gestaltete Krippenwege, wie z.B. in Bamberg, laden während der Advents- und Weihnachtszeit ein, wieder einmal in das Haus der Kindheit zurück zu kehren und dadurch neu zu werden.


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