Exerzitienhaus in Hofheim öffnet wieder für Seminarbetrieb
Nach der coronabedingten Schließung ist das Exerzitienhaus in Hofheim seit dem 16. Mai wieder geöffnet

Nach der coronabedingten Schließung ist das Exerzitienhaus in Hofheim seit dem 16. Mai wieder geöffnet. Wie alle anderen Bildungshäuser konnte das franziskanische Zentrum für Stille und Begegnung in Hofheim seit dem 18. März 2020 keine Gäste aufnehmen. In den vergangenen Tagen wurde ein entsprechendes Schutzkonzept erarbeitet und umgesetzt, das die Gäste und die Mitarbeitenden des Hauses vor einer Infektion schützen soll. Kern des Konzeptes ist die Einhaltung der Abstandsregelung von 1,5 m in allen Räumlichkeiten des Hauses. Insgesamt reduziert sich die Belegung bei einem höheren Personalaufwand, um alle zusätzlichen Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Tagungen sind derzeit nur möglich mit dem vorgegebenen Abstand von 1,5 Meter
Da aufgrund des mangelnden Platzes in der Kapelle dort nur Gottesdienste für maximal 20 Teilnehmende stattfinden können, haben die Brüder zu „Gottesdiensten im und um das Labyrinth“ eingeladen. Es sind bewusst keine Eucharistiefeiern, sondern Wort-Gottes-Feiern. Zum ersten Gottesdienst an einem Samstagabend kamen bei bestem Wetter rund 40 Mitfeiernde.
Labyrinthgottesdienst im Garten des Exerzitienhauses
Diese Form der Liturgie findet zunächst bis zu den Betriebsferien im Juli im Zweiwochenrhythmus statt. Die nächste Einladung ist für den Pfingstsamstag.
Die Mitarbeitenden und die Hausgemeinschaft der Brüder freuen sich, dass der Gästebetrieb wieder losgeht und werden bis zu den Betriebsferien im Juli Erfahrungen mit dem veränderten Betriebsablauf machen.
Auf eine erfreulich große Resonanz stößt das Angebot der Online-Exerzitien. In den Monaten Mai und Juni gibt es jeweils ein vierwöchiges Angebot unter dem Titel: „Die Trotzdem-Kraft – Was uns in schweren Zeiten aufrichtet und stärkt“. Im Mai haben sich 56 Menschen angemeldet und auch für Juni liegen bereits mehr als 50 Anmeldungen vor. Die Teilnehmenden erhalten an drei Abenden die Woche per Mail einen Impuls für die kommenden zwei Tage. Nach Wahl können sie nur die Tagesimpulse beziehen und sind damit völlig frei für den eigenen Weg oder können sich zusätzlich geistlich begleiten lassen. Die Impulse schreiben und die Begleitung übernehmen Ricarda Moufang, Bruder Norbert Lammers und Bruder Helmut Schlegel.

Ein anderer Blick auf das Leben
Das Exerzitienhaus bietet Abstand vom Alltag, Zeit zum Durchatmen und Räume zum Kraft schöpfen, um dem Leben neue Tiefe und Orientierung zu geben.
Exerzitien laden zur Einübung geistlicher Lebenskultur ein. Der Mensch stellt sein Leben in die Gegenwart Gottes und lässt es heilen, er nimmt die Bewegungen seines Inneren wahr und wird aufmerksam für Gottes Stimme.
Wir bieten ein eigenes Jahresprogramm sowie Raum und Zeit für kirchliche und nicht kirchliche Beleggruppen.
Unser Haus und unsere Angebote orientieren sich an Geist und Gestalt von Klara und Franz von Assisi.
Sie erfuhren das Evangelium Jesu Christi als Weg und Erfüllung Ihrer Sehnsucht. Sie waren Hoffnungsträger in Gesellschaft und Kirche.
Ihre Namen stehen für Lebensbejahung, Einfachheit, Gerechtigkeit und geschwisterliche Gemeinschaft.
Herzlich Willkommen!

Aus den Quellen schöpfen
1926 wird das Exerzitienhaus St. Josef von den Franziskanern der Fuldaer Ordensprovinz gegründet und erbaut. Bereits in den ersten zehn Jahren kommen mehr als zwanzigtausend Menschen nach Hofheim. In meist drei- bis fünftägigen Kursen werden sie zur christlichen Gestaltung des Alltags angeleitet
Von Anfang an arbeiten Franziskanerinnen der Thuiner Kongregation im Exerzitienhaus mit, sie leisten bis heute ihren Dienst an der Pforte, im Garten, im Haus und in der Kursbegleitung.
1935 wird die in Hofheim herausgegebene Zeitschrift „Neue Menschen“ Einheitszeitschrift der deutschen Exerzitienbewegung
P. Wunibald Talleur, später Bischof in Brasilien, organisiert in der Anfangszeit des Nationalsozialismus Jugendexerzitien für junge Frauen und Männer. Dem staatlichen Führerkult stellt er das Bild des „Christkönigs“ gegenüber. Er muss nach Brasilien fliehen, 1940 wird das Exerzitienhaus geschlossen und von der Wehrmacht beschlagnahmt. Es dient als Lazarett, nach dem krieg als Lungenheilstätte.
1955 kommt das Haus wieder in die Hände der Franziskaner. Nach gründlichen Renovierungsarbeiten wird es vom Limburger Bischof Dr. Wilhelm Kempf als Diözesanexerzitienhaus wiedereröffnet.
1980 bis 1982 wird das Haus erneut umgebaut und erweitert, in den neunziger Jahren wird es ein geistliches Zentrum mit vielfältigen spirituellen Angeboten.
2001 verortet sich mit Refugium die Kontaktstelle des Bistums Limburg für Mitarbeitende in Caritas und Pastoral im Exerzitienhaus.
Auf Wunsch von Bischof Dr. Franz Kamphaus erhält das Exerzitienhaus durch das Provinzkapitel im Jahr 2004 einen besonderen Stellenwert als geistliches Zentrum im Rhein-Main-Gebiet und wird mit Hilfe des Bistums modernisiert und umgebaut.

Von 2004 bis 2006 entstehen ein Stillebereich mit eigenen Räumen und ein Begegnungsbereich mit Foyer, verbunden durch die erweiterte Kapelle
Das Exerzitienhaus ist nicht fertig – es bleibt Herausforderung für alle, die hier leben und arbeiten, Fragen, Nöte und Hoffnungen der Menschen, die zu uns kommen, wahrzunehmen und Gottes Gegenwart in jeder Zeit zu erspüren.

Kontakt & Anfahrt
Kontakt

Exerzitienhaus Franziskanisches Zentrum für Stille und Begegnung
Kreuzweg 23
65719 Hofheim am Taunus
Tel.: 061 92/ 99 04-0 (Zentrale)
Fax: 061 92/ 99 04-39
eMail : info@exerzitienhaus-hofheim.de
Web: www.exerzitienhaus-hofheim.de
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