Die Werke der Franziskaner

Suppenküche der Franziskaner in Berlin-Pankow

Suppenküche, Obdachlosenhilfe

Das Team der Hauptamtlichen. Bruder Johannes, Bruder Christoph, Klaus-Peter Peetz, Michaela Arndt, Bernd Backhaus, Bruder Rudolph, Thomas Horstmann, Bruder Bernd, Petra Rothe, Bruder Gregor (von links nach rechts)

Am Anfang war die Essensausgabe …

Schwester Monika, Hauptinitiatorin der Suppenküche am Franziskanerkloster, erlebte in der Nachwendezeit gerade im Ostteil von Berlin, im Prenzlauerberg, wo sie Hausbesuche bei den Benachteiligten und Ärmsten der Stadt machte, und auch von Menschen auf der Straße angesprochen wurde, die existenziellen Nöte der Menschen. Immer wieder hörte sie Sätze: „Schwester, ich habe Hunger. Haben sie nicht etwas zu essen für mich!?“ Inspiriert von der Vorgehensweise ihres großen Vorbildes, des Hl. Franziskus, der möglichst direkt und konkret die Fragen und Nöte seiner Zeit und der Menschen um ihn herum beantworten wollte, ergab sich das Gespräch mit den Brüdern des Franziskanerklosters in der Wollankstraße in Berlin-Pankow.

Schwester Monika
Schwester Monika, Initiatorin der Suppenküche.

Unter Trägerschaft des Franziskanerklosters fing Schwester Monika zusammen mit Katharina Metzner von der Franziskanischen Gemeinschaft und unterstützt von etlichen ehrenamtlichen Helfern mit ihrer konkreten Hilfe ganz einfach an. So wurde regelmäßig ein Mittagessen gekocht, das an die Hilfe suchenden Besucher der Einrichtung verteilt wurde. Dieser Anfang gab dem ganzen Projekt auch seinen Namen: „Suppenküche Franziskanerkloster“!

Anfangs kamen 20 Leute, bald schon 50 und 100. Mittlerweile kommen bis zu 250 Personen zur Essensausgabe in die Suppenküche. Die Zahl hatte sich zu Spitzenzeiten aber auch schon verdoppelt.

Am Anfang stand die Suppenküche als direkte Essensausgabe. Dies sollte die erste konkrete Antwort auf die Anfragen der Hilfesuchenden sein. Die Küche gibt an 6 Tagen in der Woche warmes Essen aus, d.h. jeden Tag, bis auf Montag, also auch am Wochenende und an den meisten Feiertagen.

Schon bald ergab sich weiterer Unterstützungsbedarf. Viele Besucher sagten: „Von meinem Magen her ist mir zwar erst mal warm. Aber wenn ich nachher weiterziehe, wird mir doch recht bald wieder kalt. Habt ihr nicht auch etwas Warmes zum Anziehen.“ Daraus ergab sich die Einrichtung einer Kleiderkammer, in der die Obdachlosen und Bedürftigen zweimal in der Woche saubere und der Witterung entsprechende Kleidung bekommen können.

Da es hierbei auch um den Bedarf von sauberer Kleidung ging, wurde das nächste Dilemma deutlich: Was bringt es, saubere Kleidung auf einen verdreckten und verschwitzten Körper anzuziehen. Viele der Hilfesuchenden benötigten also vor der Kleiderkammer erst einmal eine Duschmöglichkeit. Das Angebot der Kleiderkammer wurde von uns daher durch die Einrichtung einer Hygienestation ergänzt. Wir nannten es so, weil man hier duschen, sich rasieren oder die Haare waschen kann. Darüber hinaus erhält man hier den Kleinbedarf an Hygieneartikeln von der Zahnbürste bis zum Tempotaschentuch. Das Ganze findet parallel zur Öffnung der Kleiderkammer statt, also auch an zwei Tagen in der Woche.

Die materiellen Hilfeleistungen sind jedoch nicht die Einzigen, die wir in unserer Einrichtung leisten wollen. Für viele Besucher ist das Materielle oft nur ein Aufhänger. Sie kommen, um sich mit anderen zu unterhalten, um einander zu treffen, am sozialen Leben der Gesellschaft teilnehmen zu können. So kann man sicherlich sagen: Für viele ist die Suppenküche auch ein Kommunikationszentrum. Diese Vorstellung fällt nicht schwer, wenn man bedenkt, dass sich hier täglich bis zu 500 Menschen treffen.

Das Gespräch untereinander hat seine Wichtigkeit, doch hat es auch seine Grenzen. Immer wieder kommen Besucher zu uns, denen die Probleme über den Kopf gewachsen sind und zu deren Bewältigung sie um Unterstützung nachfragen. Viele sehen den „Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“. Telefongespräche, Schriftverkehr sind für viele eine massive Überforderung, wenn überhaupt auch technisch möglich. Wer auf der Straße lebt, ist froh, wenn er postalisch zu erreichen ist.

Hier sind Beratung, Unterstützung und Begleitung eine zwingende Notwendigkeit. Eine Sozialberatung rundet deshalb das Angebot unserer Hilfeleistungen ab.

Suppenküche

Die Küche gibt als konkrete Antwort auf die Notlage der Hilfesuchenden an sechs Tagen in der Woche warmes Essen aus.

Geöffnet von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 9:00 bis 11:30 und von 12:45 bis 14:30 Uhr.
Die Suppenküche hat auch an Feiertagen geöffnet, außer Ostermontag und Pfingstmontag.

Pro Tag geben wir bis zu 250 Essen aus. Im Monatsverlauf schwankt die Rate der Bedürftigkeit sehr stark, die Küche muss flexibel reagieren.

Vorrangig verarbeiten und verteilen wir Lebensmittel aus Sachspenden. Nach Bedarf müssen wir Lebensmittel zukaufen. Der Essenssaal bietet 160 Sitzplätze; im Freien bieten wir weitere Sitzplätze an Tischen und Bänken.

Kleiderkammer

Wir versorgen Menschen mit sauberer, intakter Bekleidung:

  • Unterwäsche,
  • Oberbekleidung, Hosen,
  • Winterjacken, Mäntel, Mützen,
  • Schuhe, Handschuhe, Schlafsäcke.

Die Kleiderkammer lebt von Sachspenden: Viele Mitbürger bringen ihre gut erhaltene alte Kleidung frisch gewaschen zur Kleiderkammer.

Regen und Kälte sind ebenso bedrohlich wie Hunger. In der Kleiderkammer können sich bedürftige Menschen deshalb zweimal in der Woche mit sauberer und witterungsentsprechender Kleidung versorgen.

Ausgabe von Bekleidung
Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12:30 bis 14:00 Uhr.

Spendenannahme
Dienstag bis Samstag von 8:30 bis 11:30 und Dienstag bis Freitag von 12:30 bis 14:30 Uhr.

Hygienestation

Bruder Christoph und sein Team waschen die Socken für die Besucher und versorgen sie mit Shampoo, Rasierschaum, Handtuch etc. In der Hygienestation können sich die Besucher duschen und viele alltägliche Dinge für die Körperhygiene bekommen.

Geöffnet Dienstag und Freitag von 8:30 bis 14:30 Uhr.

Eine Gelegenheit zur Aufrechterhaltung einer menschenwürdigen Grundhygiene vor allem für Obdachlose:

  • duschen,
  • rasieren,
  • Wäsche wechseln,
  • Wäsche waschen,
  • Versorgung mit Hygieneartikeln.

Aktuelles

Abgabe von Kleiderspenden

Liebe Kleiderspender!

Aufgrund der aktuellen Entwicklung auf dem Second-Hand-Kleidermarkt wird es zusehends unmöglich, Überschüsse aus der Kleiderkammer weiterzugeben. Damit wird alles, was wir über unsere wöchentliche Ausgabe an ca. 100 Gäste hinaus an Spenden bekommen – das sind aktuell ca. 3-4 Tonnen Bekleidung! – zum Müll, den wir kostenpflichtig entsorgen müssen. Deshalb möchten wir Sie bitten, den Kleidercontainer nicht mehr zu befüllen, sondern nur noch innerhalb unserer Öffnungszeiten persönlich mit Spenden für unsere Kleiderkammer zu kommen, die wir vor Ort direkt sortieren können; annehmen können wir nur das, was wir in der Kleiderkammer auch an unsere Gäste weiter geben können.

Wir danken für Ihr Verständnis!

Kontakt

Bernd Backhaus
Herr Bernd Backhaus ist Leiter der Suppenküche

Suppenküche der Franziskaner

Wollankstr. 18
13187 Berlin

Tel.: 030 / 488 396-60
Fax: 030 / 488 396-18

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag und an allen Feiertagen
8:30 Uhr bis 14:30 Uh

eMail: suppenkueche@franziskaner.de
Web: suppe.franziskaner.de

Spenden

Unser Dienst in der Suppenküche ist nur durch hohe Eigenleistung und mit Hilfe von Spenden möglich.

Verwendungszweck

  • Zubereitung von bis zu 250 Mittagessen pro Tag
  • vorrangige Verarbeitung und Verteilung von Lebensmitteln aus Sachspenden
  • Zukauf von Lebensmitteln nach Bedarf
  • 160 Sitzplätze im Speisesaal
  • 3 Brüder im Dienst der Suppenküche
  • 3 Vollzeitangstellte, 2 Teilzeitangestellte
  • 70 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
  • Praktikanten, Schüler und Studenten

Spendenkonto

Franziskanerkloster Pankow
(Berliner Volksbank)
IBAN: DE32 1009 0000 1277 5560 02
BIC: BEVODEBB

Bargeld-Spenden

Bargeld-Spenden für Suppenküche, Kleiderkammer und Hygienestation können Sie gern an unserer Klosterpforte abgeben.