Basilika Vierzehnheiligen | Nr. 54 / 28. Jhrg. 2021/1

G rüss G ott ! 3 Ein bewegtes Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Vielleicht wird man es irgendwann ‚das Corona- Jahr‘ nennen, – in der Hoffnung, dass das neue Jahr 2021 nur noch am Anfang von der Pandemie bestimmt sein wird. Nichts desto trotz waren im Vergleich zum Frühjahr im Sommer und Herbst wieder relativ viele Gottesdienste und Veran- staltungen in Vierzehnheiligen möglich. An die dreißig Wallfahrergruppen sind unserer Einla- dung gefolgt und haben eine eigene hl. Messe in der Basilika gefeiert. So konnten sie wenigstens in kleiner Form ihre Wallfahrtstradition aufrecht erhalten. Inhaltlich waren diese Gottesdienst vom diesjährigen Leitwort geprägt: „Gesegnet bist du“. Ein Zuspruch, der womöglich gerade heuer nötig und wichtig war. Mich persönlich haben die ersten neun Monate in Vierzehnheiligen und die damit verbundene Lei- tungsverantwortung deutlich an meine Grenzen gebracht. Ich habe den Umfang und die Vielge- staltigkeit dieser Aufgabe wohl unterschätzt und bin der Provinzleitung der Franziskaner dankbar dafür, dass sie einen Nachfolger für mich benannt hat. So wird P. Dr. Maximilian Wagner ab dem 06. Januar den Dienst des Guardians und Rektors in Vierzehnheiligen wahrnehmen. Im folgenden Beitrag stellt er sich selbst vor. Zugleich bin ich froh, dass ich als zusätzlicher Seelsorger in Vierzehnheiligen bleiben und mich als stellvertre- tender Hausoberer (Hausvikar) einbringen kann. Natürlich laufen in diesen Tagen und Wochen schon die Planungen für das neue Wallfahrts- jahr, verbunden mit der Hoffnung, dass vieles mehr möglich sein wird, als im zu Ende gehenden Jahr. Dennoch müssen wir bei vielen (mit * gekennzeichneten) Terminen die Einschränkung machen, dass sie evtl. ausfallen oder in kleinerem als dem vorgesehenen Rahmen stattfinden. Bitte beachten Sie deshalb immer die aktuellen Hin- weise auf unserer Homepage. Auch wenn wir coronabedingt dieses Basilika- Heft erst zum Jahresbeginn fertigstellen können, wünschen wir alle, die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter in der Wallfahrt und die Franziskaner in Vierzehnheiligen Ihnen und allen Ihren Lieben Gottes Segen und Gesundheit im bereits begon- nenen Jahr 2021. Im Kind fängt Gott von vorne an, im Leuchten seiner Augen wird sonnenklar, was dunkel war, der Himmel ist in Sicht. Im Kleinen geht uns Großes auf, der Gang der Welt bremst seinen Lauf, im Kleinen fängt Gott immer wieder leise an, zieht Kreise, bis es jeder spüren kann: Gott macht das Kleine groß. Im Kind fängt Gott ganz unten an, im Lachen seiner Augen wird ausgezählt, was uns noch quält, ein Stern zeigt uns den Weg. Im Kind fängt Gott aufs Neue an, im Strahlen seiner Augen wird neu bewegt, was lang schon steht, die Dunkelheit zerbricht. Thomas Laubach „Wie lange muss denn das Gerüst noch an der Basilika stehen?“ Diese Frage wird uns immer wieder gestellt. Erst die lange Zeit, in der die beiden Türme eingerüstet waren. Und jetzt ist die wunderschöne Westfassade in Gerüststangen und Folie eingehüllt. Vielleicht können die Arbeiten an der Fassade schon zum Jahreswechsel beendet werden. Doch das Gerüst wird wandern und uns noch einige Zeit an anderer Stelle begleiten, so die Aussage des bayerischen Bauamtes, das für die Basilika zuständig ist. Die frühere Kölner Dombaumeisterin Bar- bara Schock-Werner sagte einmal: „Ein Dom, der nicht eingerüstet ist, ist ein toter Dom“. So gesehen ist das Gerüst an der Kirche ein Lebenszeichen, in dem Sinne, dass eine Kirche, an der gebaut wird, eine lebendige Kir- che ist. Von daher ist das Gerüst an der Basilika ein gutes Zeichen, auch wenn es kein schöner Anblick ist. So wie die Steinmetze alte brüchig gewordene Steine ersetzt, wie sie das zerfallene Relief der vierzehn Nothelfer und die Figuren an der Spitze der Fassade restauriert und erneuert haben, so bedarf die Wallfahrt in Vierzehnheiligen insgesamt wohl immer wieder einer Anpassung an veränderte Bedürfnisse unserer Wall- fahrer und Besucher und eine Erneuerung. Das hat uns gerade die Corona-Krise gezeigt, dass auch wir als Kirche und Wallfahrt nicht einfach weitermachen kön- nen wie zuvor. Es stellt sich die spannende Frage: Wie wird, wie soll Vierzehnheiligen 2030 aussehen? Auch jetzt schon sind neben den Franziskanern und den haupt- und nebenamtlich Mitarbeitenden eine beträcht- liche Zahl von Engagierten im Aufsichtendienst und im Basilika-Team damit beschäftigt, Vierzehnheiligen zu einem gastfreundlichen und einladenden geistlichen Ort zu machen. Vielleicht braucht es in Zukunft noch mehr Menschen, die in verschiedenen Diensten in der Basilika, zum Beispiel bei Gottesdiensten, Führungen oder beim Willkommenheißen von Wallfahrten und Besuchern mit- wirken. Dafür müssen sie jedoch angesprochen und für einen Dienst gut vorbereitet werden. Darüber gilt es sich schon jetzt Gedanken zu machen. In diesen Prozess des Weitblicks und der Zukunfts- planung möchten wir Menschen einbeziehen, denen Vierzehnheiligen wichtig ist. Haben Sie dazu Ideen, Wün- sche, Träume? Möchten Sie dabei mitwirken? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie uns unter dem Stichwort ‚Mein Traum von Vierzehnheiligen‘. Vierzehnheiligen braucht dringend Ihre Hilfe! Liebe Freunde von Vierzehnheiligen, liebe Wallfahrer und Besucher, Wer in diesen Tagen unsere Basilika in Vierzehnheiligen besucht, kann rein äußerlich den Eindruck gewinnen, dass dort alles wie gewohnt aussieht, abgesehen vom Gerüst, das am Beginn des neuen Jahres abgebaut werden soll. Was beim zweiten Hinsehen zu bemerken ist, ist die Tatsache, dass sich weniger Besucher als sonst in der Basilika und auf dem Gelände um sie herum aufhalten. Die Corona-Krise veranlasst viele Menschen, bei Ausflügen und Reisen immer noch Zurückhaltung zu üben. Noch gravierender ist jedoch der Umstand, dass es in den letzten Monaten viele Ein- schränkungen bei Konzerten und Gottesdiensten in unserer Kirche gab. Hinzu kam das Verbot von Wallfahrten bis Ende August 2020. Damit einhergehend sind uns viele Einkünfte durch Kollekten und Spenden weggebrochen, also genau die Einnahmen, die wir für die Deckung unserer laufenden Ausgaben (in der Hauptsache Personalkosten) drin- gend benötigen. Nur ein geringerer Teil dieser laufenden Ausgaben wird vom Erzbistum Bamberg getragen. Daneben fehlt uns zur Begleichung der restlichen Rechnungen unseres Glockenprojektes ein mittlerer fünfstelliger Betrag. Natürlich sind durch die derzeitige Krise an vielen Stellen in Familien, Betrieben und kulturellen Einrichtungen finan- zielle Einbrüche zu tragen. Aber vielleicht denken Sie noch an das wunderbare Erlebnis des ersten Läutens unseres neuen Geläutes am Christ- königsfest des Jahres 2019 zurück. Oder Sie gehören zu denen, die dankbar dafür sind, dass sie bis jetzt unbeschadet durch die Corona-Krise hindurch gekommen sind. Oder Sie haben durch die verschiedenen Einschränkungen sogar Geld eingespart. Vielleicht könnte das ein Anstoß dafür sein, dass Sie uns in Vierzehnheiligen durch eine Spende unterstützen. Das wäre uns eine große Hilfe. Schon jetzt ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘ dafür! 2 M ein T raum von V ierzehnheiligen 2030

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