Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 1

enn Sie jetzt unser Heft in den Händen halten, fällt Ihnen sicher auf, dass sich das Design und die Schriftart etwas geändert haben, während die Größe und der Umfang des Heftes völlig gleichgeblieben sind. Es war das gemeinsame Anliegen der deutschsprachigen Kommissare des Heiligen Landes, das Wesentliche beizubehalten und nur wenig zu ändern. Ein Hochglanzprodukt in größerem Format würde sicher mehr Eindruck machen, aber wir wollen bewusst sparsam sein und finanzielle Mittel lieber für die Arbeit im Heiligen Land einsetzen. Wir haben kein Redaktionsteam und keine aufgeblasene Ver- waltung, aber es ist immer eine Freude am Heft zu arbeiten, weil so viele Menschen mit- machen; die Mitbrüder die Artikel verfassen, Fotos zur Verfügung stellen, die Freunde die Korrektur lesen und Ideen beisteuern – und Sie: die Leser, von denen wir freundlich und kritisch begleitet werden. Das alles macht unser Heft aus und an dieser Stelle einen herz- lichen Dank für diese gute Zusammenarbeit! Das erlaubt mir auch, Sie mit diesen Zeilen hinzuweisen auf die Palmsonntagskollekte und auf die Sammlungen, sei es an den „Heili- gen Gräbern“ oder in den Kartagen in den Got- tesdiensten. Auf der Vorderseite finden Sie ein Foto einer besonderen Palmsonntagsprozes- sion in Jerusalem: schon am Tag vor der gro- ßen Prozession von Betfage über den Ölberg in die Heilige Stadt versammelt sich eine rie- sige Gemeinschaft von indischen Gläubigen um die gleiche Prozession zu halten, denn am Sonntag selbst ist es ihnen kaum möglich, wegen des israelischen Arbeitstages. Das ist auch eine Facette unseres pastoralen Wirkens: die Sorgen für die „Arbeitsimmigranten“. So ist dieses Heft auch in der Spannung zwi- schen Palmsonntag und dem Osterfest: das Sehr verehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde und Wohltäter des Heiligen Landes! Todesjahr Jesu, die „Geißelungssäule“ und die Passionskrippe in Sexten/Südtirol unter- streichen das. Der Artikel unserer Reihe über die Begegnung zwischen Franziskus und dem Sultan schließt diese Serie ab und stellt uns nun auch den Dialogpartner, nämlich den Sultan al Kamil ausführlich vor. Ja, am Ende „läuft alles auf Ostern aus“ – auch im Heft, denn Sie sehen auf der Rück- seite ein Bild der „Reiderschen Tafel“ aus dem Bayerischen Nationalmuseum in München. Dieses kleine Kunstwerk verdient in der Tat große Beachtung, ist es doch wohl die ältes- te Darstellung der „Edicola“, des Grabbaues in Jerusalem. Um das Jahr 400 in Italien ent- standen, war diese wunderschöne Elfenbein- arbeit wohl an dem Einband eines liturgischen Buches befestigt. Sie können unten rechts anfangen und das Bild „lesen“ – von den Frau- en am Grab, über den Engel und die Wächter bis zur Figur des Auferstandenen der förm- lich in den Himmel „aufsteigt“. In der oberen linken Ecke wächst ein prächtiger Baum aus dem Grab empor und zwei Vögel finden dort ihre Nahrung; ein Sinnbild für die Kirche, die aus dem leeren Grab emporwächst und geis- tige Nahrung gibt. Auf ganz wenigen Zenti- metern ist hier unser Glaube an die Auferste- hung eingefangen. Am Ende „läuft alles auf Ostern aus“! Im Namen der deutschsprachigen Kommissare des Heiligen Landes grüße ich Sie und wün- sche Ihnen ein gesegnetes Osterfest, Ihr W

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