Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 1

ls ich die kleine Reihe über Heilige Gräber im deutschsprachigen Raum begann, war das eher aus Verlegen- heit; da Pilgerreisen in das Heilige Land „zeit- weise“ nicht möglich waren, dachte ich, dass es eine schöne Sache wäre, es wie die Men- schen vergangener Jahrhunderte zu machen: das Heilige Land ein Stückweit in unsere Breiten zu holen. Nie hätte ich gedacht, dass sich dieses „zeitweise“ so hinziehen könnte – und ich hätte aber auch nie gedacht, dass es mittlerweile innerhalb Europas so schwierig werden könnte, diese Stätten zu besuchen. Auf der anderen Seite geht es mir wie vielen Lesern, die mir in letzter Zeit geschrieben haben: wenn man sich mit den Nachbauten des Hl. Grabes beschäftigt, trifft man auf vie- le Schätze. In diesem Heft begeben wir uns auf Schatzsuche in Mitteldeutschland. Zur momentanen Situation bezüglich Pilger- reisen informiert Sie P. Elias van Haaren aus Wien. Ich kann Ihnen versichern: er steht in den Startlöchern was den Reisesektor betrifft. In Gedanken gehen wir ins Heilige Land, wenn im Artikel über die Taufstelle Jesu am Jordan von der Wiederinbesitznahme unse- res Konventes berichtet wird. Ein großer Teil dieser Zeitschrift widmet sich der Geburtsbasilika in Betlehem. In frühe- ren Ausgaben haben wir den Focus auf die Mosaike gelegt; dieses Mal geht es vor allem um die Botschaft der Heiligendarstellun- gen auf den Säulen. Erst die Renovierungen der letzten Jahre haben uns diese Schätze zurückgebracht, vorher waren diese Darstel- lungen einfach unkenntlich. Dankenswerter Weise konnte ich hier auf Artikel unserer fran- zösischen Heilige-Land-Zeitschrift zurück­ greifen. In der letzten Ausgabe unseres Heftes stand Betlehem im Zentrum des Reiseberichtes des bayerischen Franziskaners Joseph Schwai- Sehr verehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde und Wohltäter des Heiligen Landes! berger. Passend zur Kirchenjahreszeit sind es dieses Mal die Osterfeierlichkeiten in Jerusa- lem, zu denen uns der gute Bruder Joseph gleichsam mitnimmt. Und ich kann Ihnen ver- sichern, dass das nicht das letzte Mal ist, dass wir mit diesem Franziskaner gedanklich in die Heimat Jesu wandern. Knapp 30 Jahre war unser lieber P. Dr. Raynald aus unserem Münchener Kloster der Redak- teur unserer Zeitschrift; am 28. November letzten Jahres verstarb er nach schwerer Krankheit im Kreis der Mitbrüder. Ein persön- licher Nachruf von P. Werner Mertens erin- nert an ihn. P. Raynald war persönlich äußerst bescheiden, die meisten Leser kennen ihn nur vom Bild des Vorwortes in jedem Heft. Aber er war wirklich ein begeisterter Lieb- haber des Heiligen Landes, er hatte ständig Ideen für Artikel, er verfolgte praktisch alle Medien um Informationen zu sammeln. Über seinem Bett hing ein Stich der Stadt Jerusa- lem; nun hat er seine Reise ins Himmlische Jerusalem angetreten. Die Stadtansicht Jeru- salems befindet sich nun über meinem Bett und erinnert mich, mit meinen bescheidenen Fähigkeiten in seine Fußstapfen zu treten. Gewöhnlich wird im ersten Heft des Jahres auch Werbung für die Kollekte des Palmsonn- tags gemacht. Nur wenige von Ihnen werden die Gelegenheit haben, Ostern heuer ganz zu feiern – wie schon im letzten Jahr. Aber trotz- dem haben Sie uns nicht vergessen, auch in Ihren materiellen Zuwendungen. Dafür Ver- gelts Gott! Im Namen der anderen deutschsprachigen Kommissare des Heiligen Lands wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest, Ihr A

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