Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 1

10 1/2022 ir fragen uns mit Recht: Was bewegt einen Franziskaner-Missionar, der viele Jahre in China tätig war, nach 35 Jahren über das Weihnachtsfest in Betlehem zu schrei- ben? Diese Frage werden wir gleich beantworten. Zuerst aber wollen wir wissen, wer dieser Mis- sionar gewesen ist. Dabei helfen uns die maschi- nenschriftliche Missionschronik über die Tiro- ler Franziskanerprovinz von P. Karl Bilgermair OFM, die freundliche Mitwirkung des Archivars der ehemaligen Tiroler Franziskanerprovinz in Schwaz, des Bruders Pascal Hollaus OFM, und eigene Forschungen. Kurze Auskunft über das Leben und Wirken von P. Erhard Strobl OFM Unser Pater war das einzige Kind des Wegma- chers und Hausbesitzers Georg Strobl und sei- ner Ehefrau Theresia, geborene Klotz, in Frei- sing. Es wurde am 26. Mai 1862 geboren und auf den Namen Simon getauft. Der gescheite Bub durfte ab 1873 das Königliche Gymnasium und das Erzbischöfliche Knabenseminar in Freising besuchen, wo er zu den besten Schülern gehörte. In seiner Freizeit las er Bücher zur Missionsge- schichte und Missionshefte. So reifte in ihm der Entschluss, Missionar zu werden. Deshalb verließ er vorzeitig das Freisinger Gymnasium und trat am 26. April 1879 in das Missionshaus St. Michael der Steyler Missionare in Steyl/Holland-Limburg ein, das 1875 von Arnold Janssen (1837–1909) gegründet worden war. Strobl gehörte also zu den ersten Schülern dieses Hauses. Hier holte er das Abitur nach und studierte Philosophie. An Mariä Das war ein „Weihnachten in Betlehem“! Wie der China-Missionar Erhard Strobl aus der ehemaligen Tiroler Franziskanerprovinz Weihnachten 1887 erlebt hat Rudolf Goerge W

RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=