Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 4

4/2022 27 Eine Säule der Grabeskirche findet einen neuen Platz Petrus Schüler m frühen Morgen des 18. Oktober 2022 erfüllte Baulärm die Basilika des Grabes und der Auferstehung Christi, denn mit schwerem Gerät wurde ein etwa sechs Tonnen schwerer Stein aus dem „Gang der Jungfrau“ (Nordseite der Kirche zwischen der lateinischen Erscheinungskapelle und dem „Kerker Christi“) über den Kapellenkranz aus der Kirche befördert und über die engen, stufenreichen Gassen der Altstadt zum Museum der Franziskaner in der „Flagellatio“, dem „Studium Biblicum“, transportiert. Der schwierige Transport wurde noch im Dunkel begonnen, gerade als die Kirche geöffnet wurde. So sollte vermieden werden, dass dieser schwierige Transport die engen Gassen im Suk (Bazar) blockiert. Was hat es mit diesem Stein auf sich? Betri tt man heute die Rotunde (Rundbau) der Grabeskirche, befindet man sich zwischen gewaltigen Säulen (7,15 Meter hoch), welche den eigentlichen Grabbau („Ädikula“, „Tempelchen“) umgeben. Man erwartet es sicher nicht, aber diese Säulen sind neueren Datums: die eigentliche konstantinische Rotunde mit einem Durchmesser von fast 34 Metern stammt, wie schon der Name sagt, aus der Erbauungszeit der Kirche. Diese Bauform gab übrigens vielen der Nachbauten des Heiligen Grabes ihr Aussehen. Im Laufe der Zeit wurden diese Säulen natürlich wie die gesamte Säulenbasis wie sie bisher in der Grabeskirche zu sehen war © Petrus Schüler A

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