Im Land des Herrn | 77. Jahrgang | 2023 - 1

10 1/2023 Ein Stück Heiliges Land in Linz Petrus Schüler er Mariendom („Neuer Dom“) in Linz ist die größte Kirche Österreichs und nicht einmal 100 Jahre alt. Der Dom bewahrt einige Dinge, die in direktem Zusammenhang mit dem Heiligen Land stehen. Das beginnt schon mit der Grundsteinlegung des Domes, wurde doch ein Stein aus dem Heiligen Land dazu benutzt. Zunächs t seien hier die r ies igen Fens ter genannt, von denen zwei Fenster im Langhaus jeweils die „Jerusalem-Pilgerzüge“ in den Jahren 1900 und 1910 als Thema haben. Im nachfolgenden Artikel „Vom Donaustrand ins Heilige Land“ wird Prof. Ingo Mörth ausführlich von den beiden Volkswallfahrten, ihrer Entstehung, ihrem Ablauf und von einigen Besonderheiten berichten. Hier sei das erste Fenster etwas vorgestellt: wie gesagt , wir sehen im Mittelteil einen Pilgerzug vor der Kulisse des Jerusalemer Felsendomes: hinter dem Kreuzträger erscheint der Linzer Bischof Franz Maria Doppelbauer inmitten einer Dreiergruppe. Doppelbauer war Initiator dieser Wallfahrten, er besuchte schon im Jahre 1893 die heiligen Stätten. Es folgen Teilnehmer der Wallfahrt mit einer „Pilgermadonna“: es ist genau die Pilgermadonna, welche heute im Querschiff des Domes aufgestellt ist und von deren Verehrung die immer zahlreich brennenden Kerzen ein beredtes Zeugnis geben (siehe Bild Seite 15) Dass das Mitbringen einer Madonna kein singulärer Vorgang war, zeigt das Bild auf Seite 18: eine uns unbekannte, wohl deutsche Gruppe zieht mit einer Madonnenfigur in die Grabeskirche ein. Schon hier wird deutlich, wie detailgetreu in diesem Kirchenfenster die heiligen Orte dargestellt werden, wie aber auch Personen genau auszumachen sind. Gleich Ansichts - karten und wohl auch von solchen inspiriert erscheinen im unteren Teil des Fensters einige heilige Stätten: zuoberst die bekannte Ansicht der Grabeskirche, D Fenster Jerusalem-Pilgerzug I

RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=