Im Land des Herrn | 77. Jahrgang | 2023 - 1

12 1/2023 gut sichtbar sind die Reste einer Benediktinerabtei, deren Turmreste im Fensterausschnitt oben) auch heute noch im Gelände aufragen. Es ist eine (bedauernswerte) Ironie der Geschichte, dass wegen der Mauer heute vor allem deutschsprachige Pilgergruppen wegen der etwas umständl ichen und zeitraubenden Anfahrt diesen biblischen Ort „links liegen lassen“; in früheren Zeiten war das keineswegs so. In den beiden Bildern links sehen wir zwei sehr ähnliche Darstellungen des Ortes, einmal natürlich die Darstellung vom Fenster des Linzer Domes und rechts daneben sehen wir das fast gleiche Panorama des Ortes auf einem Bild des Leipziger Fotografen Bruno Hentschel um 1900. Hingewiesen sei auch noch auf das Foto im nächsten Artikel, der uns eine berittene Pilgergruppe auf dem Weg nach Betanien zeigt. Kommen wir nun zum nächsten großen Fenster: im Mittelteil ist der Landgang von Pilgern in Haifa dargestellt, im Hintergrund erhebt sich das Karmelgebirge. Die Köpfe der Pilger wirken wie Portraits und tatsächlich sind sie das auch teilweise: rechts sieht man einen Ruderer in orientalischer Tracht – dabei handelt es sich um einen Schifffahrtsunternehmer aus Gmunden! Wir sehen darunter wieder ein Motiv, welches uns nicht bekannt scheint : der Komplex der Verkündigungskirche in Nazaret . Auch hier wurde die uns heute bekannte Kirche ja viel später (Architekt 1960–1969 Giovanni Muzio) errichtet. In der unteren Reihe begegnet uns im linken Feld das Österreichische Hospiz im Herzen der Altstadt von Jerusalem. Auf dieser Darstellung fehlt noch das obere Stockwerk, das mindert aber nicht den harmonischen Eindruck. Sehr schön ist es, dass die nächste Darstellung den See Genessaret gleich IM LAND DES HERRN Oben Ansicht Betanien im Linzer Dom, unten Ansicht Betanien auf einem Foto von Bruno Hentschel, Foto- ausstellung 2017 in der Augusta-Victoria-Kirche Jerusalem

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