4 3/2024 Ein Zillertaler Missionar in der Paulusstadt Damaskus – Leben und Sterben des Heiligen Engelbert Kolland OFM Von P. Gottfried Egger OFM, Brixen eit dem 14. Jahrhundert kümmert sich der Franziskanerorden im Auftrag der Kirche um die biblischen Heiligtümer im Heiligen Land und der einheimischen Christen vor Ort. Nicht wenige Brüder haben für diese Mission ihr Blut vergossen, darunter sind auch die acht Franziskaner von Damaskus, die 1860 zusammen mit drei maronitischen1 Laien ihr Leben hingaben. Sie haben sich alle ausnahmslos bis zum letzten Atemzug zu Jesus Christus ihren Herrn bekannt. Ihr Blut hatte sich miteinander vermischt. „Zeichen der Blutseinheit zwischen Ost und West“ (Béchara Pierre Kardinal Rai, Patriarch von Antiochien und des gesamten Ostens). Es waren die Patres Emmanuel Ruiz (56 Jahre), Guardian; Carmelo Bolta Banuls (57 Jahre), Pfarrer; Engelbert Kolland (33 Jahre), Vize-Pfarrer; die Sprachstudenten Nicanor Ascanio de Soria (46 Jahre), Pedro Soler Méndez (33 Jahre), Nicolas Maria Alberca Torres (30 Jahre); die Laienbrüder Francisco Pinazo Penalver (58 Jahre), Koch; und Juan Jocobo Fernandez y Fernandez (52 Jahre), Schneider, Sakristan. Außer Engelbert Kolland, der Österreicher war, waren alle Spanier. Die drei maronitischen Laien arbeiteten im Franziskanerkloster und in der Schule mit. Sie waren leibliche Brüder: Franziskus, Abdul-Mooti und Raphael Massabki aus Damaskus. Ihre Heiligsprechung am 20. Oktober 2024 in Rom, ist wie ein „Startschuss“ der Verehrung für die ganze katholische Welt. 1 Die maronitische Kirche geht auf den hl. Maron (5. Jahrhundert) zurück. Sie ist seit dem 11. Jahrhundert mit der Kirche von Rom uniert. Der bekannteste Repräsentant ist der hl. Charbel Maklouf † 1898 im Libanon. Altar in der Franziskanerkirche St. Paulus Damaskus mit den Reliquien der Märtyrer © Firas Lutfi ofm S
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